messungsarbeiten bei Yola ist bereits begonnen wor-
den. Die Breitenbestimmungen sind zum Abschluß
gebracht und eine Anzahl Längenbestimmungen aus-
geführt. Das Verhältnis zu der englischen Kom-
mission ist das denkbar beste. Der Gesundheits-
zustand aller zur Expedition gehörigen Europäer
ist gut.
Elfenbeinhandel zwischen Bamenda und der Müste.
Nach einem Bericht des Stationsleiters von
Bamenda kehrte Ende Januar d. Is. dorthin eine
im November v. Is. nach der Küste gegangene Haussa-
Karawane zurück, deren Führer sich hocherfreut über
den Ertrag seines Elfenbeinhandels im deutschen
Küstenbezirk aussprach. Von nun an, sagte er, werde
er sein Elfenbein nur an deutsche Firmen verkaufen.
NTogo.
Wissenschaftliche gammlungen.
Der Stationsleiter Dr. Kersting hat der zoolo-
gischen Sammlung des Königlichen Museums für
Naturkunde zu Berlin eine von ihm im Togogebiet
zusammengebrachte Naturaliensammlung überwiesen,
bestehend aus:
11 Säugetierfellen, 14 Säugetierschädeln, 2 Ele-
fantenohren und Schuppen des Schuppentiers,
1 Straußenskelett, 2 Häuten von Eidechsen.
Die Konservierung der Tiere war gut.
Sehr willkommen waren das Fell einer Weiß-
rücken-Antilope nebst Schädel, ferner die Schädel
des Togoschafes, des Hyänenhundes, der großen
Streifenantilope und eines ausgewachsenen Husaren-
affen.
Deufsch-Südwelkafrika.
Beschäftigungs- und Arbeitsnachweis des Swakopmunder
Männerturnvereins.
Nach einer Mitteilung der „Deutsch-Südwest-
afrikanischen Zeitung“ hat der genannte Verein einen
Arbeitsnachweis eingerichtet, der die Vermittelung
von Arbeitskräften für Baumeister, Handwerksmeister,
Farmer, Unternehmer rc. bezweckt. Das Blatt gibt
dabei dem Wunsche Ausdruck, daß von der Einrich-
tung, die für Arbeitgeber und Arbeitnehmer wohl-
tätig wirken könne, fleißig Gebrauch gemacht werde.
—Ô —
Siedelungsgesellschaft für Deutjch-Südwestafrika.
Aus dem Bericht des Verwaltungsrats über das
siebente Geschäftsjahr 1902 ist folgendes zu entnehmen:
In Deutsch-Südwestafrika ist eine der wichtigsten,
wenn picht die allerwichtigste Frage, die wasserwirt-
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schaftliche. Man hat sich auch in jüngerer Zeit durch
Entsendung von Bohrkolonnen ꝛc. energischer mit deren
Lösung befaßt, doch sind die Erfahrungen über die
Kosten der tatsächlich durch die Bohrkolonnen erzielten
Erfolge noch nicht abgeschlossen. Es ist noch eine
offene Frage, auf welchen Betrag sich jeder erschlossene
ausgiebige Brunnen stellen wird, gewiß ist auch wohl,
daß durch diese Art der Wasserbeschaffung kaum für
alle Bedürfnisse einer kräftigen Entwickelung Genüge
geschehen kann. So sind auch bereits im Lande eine
Reihe recht nützlicher kleinerer Staudämme entstanden,
so auch einer auf unserer eigenen Farm Hoffnung,
der auch in diesem Jahre trotz der zum teil nur
spärlich gefallenen Regen wieder vollgelaufen ist und
sich durchaus bewährt hat. Eine Erhöhung des
Dammes, um noch größere Wassermengen aufzustauen,
ist beabsichtigt. Auch in der Kapkolonie wird der
Anlage von Staudämmen eine hervorragende Be-
deutung beigemessen, wie eine große Anzahl größerer
und kleinerer Stauanlagen es beweisen. Die Ver-
handlungen vom Oktober 1902 im Kapparlament
zeigen am besten, daß man sich auch für größere
Anlagen auf diesem Gebiete gute Erfolge verspricht,
indem das Parlament für die Ausführung der Thebus-
Bewässerungsanlage nicht weniger als 142 000 .
bewilligte. Es handelt sich hier um eine Dammanlage,
ähnlich der von uns bei Hatsamas beabsichtigten.
Der Nutzen der Anlage soll der armen weißen Be-
völkerung zu gute kommen. Mehr als 100 Morgen
dürften an einen einzelnen Inhaber nicht abgegeben
werden. Gegenüber der Opposition, die den Wert
des berieselten Landes in Abrede stellte, bot ein
Mitglied des Parlaments der Regierung sofort an,
1000 Morgen von dem Lande mit 50 K den Morgen
schon vor Ausführung des Baues zu erstehen. Unser
Interesse für das Stauunternehmen bei Hatsamas ist
demgemäß auch das gleiche geblieben und nur bestärkt
worden durch die aussichtsvollen Berichte des Herrn
A. Kuhn, des Leiters der von unserer Gesellschaft
mit 15 000 Mk. unterstützten Studienexpedition des
Bewässerungssyndikats. Nachdem nunmehr die Auf-
messung des Gesellschaftsgebietes soweit gediehen ist
und die verkauften Farmen und Heimstätten ver-
messen sind, wird sich die Siedelungsgesellschaft für
die Weitervermessung des Landes von den jeweiligen
Bedürfnissen leiten lassen und nunmehr vornehmlich
ihr Augenmerk auf die für die Wirtschaftlichkeit der
Farmen grundlegenden Wassererschließungsarbeiten
richten. Mit einem Wort, die Farmen sollen zur
sofortigen Aufnahme eines Wirtschaftsbetriebes fertig-
gestellt werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahre
wurden eine Farm von 5000 ha und mehrere kleinere
Anschnitte an bestehende Farmen in der Gesamtgröße
von 3223 ha verkauft, außerdem 14 Heimstätten in
der ungefähren Größe von sechs preußischen Morgen.
Die Preise waren durchschnittlich 1,50 bis 2 Mk.
pro Hektar Farmland, für Heimstätten 50 Mk. pro
preußischen Morgen. Wegen Verkaufs verschiedener
anderer Farmen steht die Siedelungsgesellschaft noch