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töpfen gesäten Kerne ägyptischer Datteln liegen, wenn
bereits vorgekeimt, nur acht bis vierzehn Tage in der
de. Die jungen Pflanzen erreichen in weiteren
vierzehn Tagen schon eine Höhe von 10 bls 15 cm,
bei welcher die Wurzeln schon elne ungleich größere
Länge von 0,5 m haben. Die Versuche haben weiter
gezelgt, daß, wenn die Palme hervorgebrochen ist,
dieselbe selbst in der heißen Jahreszeit mit 1 Liter
Wasser täglich auskommt und ihr eine reichlichere
Bewässerung eher schädlich ist. Besonders nachteilig
scheint es zu sein, wenn zarte junge Palmen zeitweise
im Wasser stehen.
Das wichtigste Ereignis im ersten Wirtschaftsjahr
der Station Ukulb bildete das Eintreffen der ersten
bereits fünfjährigen Dattelwurzelsprosse aus Algier.
Die Wurzelsprosse sind fünfjährig, ein jeder hat
etwa 20 kg Gewicht; sie stammen aus den der Kom-
pagnie de Biskra gehörenden Oasen Inner-Algiers,
wurden auf Kameellasten nach Biskra und von dort
mit der Bahn nach Algier gebracht, in Algier auf
dem den Herren A. C. de Freitas gehörenden Dampfer
nach Hamburg verschifft, von dort endlich mit dem
Woermanndampfer nach Swakopmund verfrachtet, von
Swakopmund mit der Bahn nach Kubas gebracht,
wo die Ochsenkarre der Forststation Uluib dieselben
in Empfang nahm, um sie an den Ort der Aus-
pflanzung zu bringen.
So haben Nord= und Südafrika ihre Transport-
mittel vereinigt, dort ist es beim Beginn der Reise
das Kameel, hier am Transportende die Ochsenkarre,
um eine alte nordafrikanische Kultur in ihren edelsten
Formen dem Süden als gemeinsames Gut zu über-
mitteln. Die Dattelkulturstation erhielt 67 Palmen,
und zwar:
26 Stück (Drageons) Diglet-Nur,
23 - Mlenticki-degla,
18 „— - Rars,
ferner einen Sack mit 82 Dattelkernen Diglet-Nur
für Aussaatmaterial.
Die Palmen brauchten von ihrem Standorte
(Oase) bis zur Auspflanzstätte (Ukulb) über zwei
Monate, sohen aber trotz der langen Reise und pri-
mitiven Verpackung verhältnismößig noch sehr frisch
aus. Nach dem Auspflanzen wurden sie mit Zweigen
und Büschen vollkommen verhüllt, besonders die
unteren Stammpartien, täglich so oft begossen, daß
die Wurzeln ununterbrochen in Rässe standen, wofür
in der Nähe der Palmen extra ein Abessinierbrunnen
eingetrieben wurde.
Ein Eingeborener besorgt als alleinige tägliche
Aufgabe die Bewässerung, Ergänzung und Erneuerung
des Umhüllungsmaterials der 67 Palmen. Der Preis
der Palmen stellte sich an Ort und Stelle auf der
Oase auf 310 Fr., Transport von der Oase bis
Algier einschl. einem Sack Kerne von 82 Kilo auf
238 Fr., von Algier Fracht bis Hamburg 250 Fr.,
von Hamburg bis Swakopmund etwa 300 Fr., in
Summa etwa 1100 Fr. = 880 Mk. Die Palme
kommt also mit Ankauf und Fracht auf etwa 13 Mk.
Der Nachtell liegt in den ungleich hohen Frachten
von etwa 800 Fr., gegenüber dem Ankauf der Pal-
men mit 310 Fr.
Da das Wasser in der trockenen Zeit in Ukuib
4 bis 5 m tief aus dem Boden zu heben ist, wird
dle Bewässerung teils durch Abessinierbrunnen mit
Handbetrieb, teils durch Windmotoren bewerkstelligt.
Das ganze Jahr hindurch weht der Westwind den
größten Tell des Tages das Swakoptal herauf, des-
halb ist der Windmotorbetrieb in dieser Gegend der
billigste, wirtschaftlichste und entspricht vollkommen
den Bewässerungsbedingungen und Anforderungen
der Dattelkulturen. Das Wasser wird beim Wind-
motorbetrieb in großen Reservoirs aufgespeichert. Von
hier laufen nach allen Seiten gemauerte Wasserrinnen
in die Fläche, und von 50 zu 50 m find kleine
Wasserbehälter gemauert, in die die Rinnen münden.
Aus diesen Behältern wird das Wasser geschöpft.
Der Eingeborene hat somit täglich aus je einem Be-
hälter 100 Palmen zu begießen, und die entfernteste
Palme ist vom Wasserbehälter stets nur 25 m welt.
Das Hauptaugenmerk bei Bewässerungsanlagen für
Dattelkulturen muß darauf gerichtet sein, im Interesse
der eingeborenen Wasserträger eine möglichst geringe
Entfernung von den einzelnen Wasserbehältern zu den
jeweilig dazu gehörenden vom Behälter entferntesten
Palmen herzustellen. Im Betriebe sind zur Zeit
zwei Windmotoranlagen und drei Abessinterhand-
pumpen. In Arbett sind die Aufstellung von zwei
Windmotoranlagen, so daß die Station Ukuib das
erste Jahr ihre Bewässerungsanlagen mit vier Wind-
motoranlagen und drei Abessinierbrunnen beschließen
wird.
Bezüglich der Abessinierbrunnen wurde die Er-
fahrung gemacht, daß dieselben bis zu einer Tiefe
von 6 m auch ohne Saugventil gut zu verwenden
sind, wenn man mit einiger Bestimmtheit annehmen
darf, daß bis zum Grundwasser keine Steine ange-
troffen werden.
Dahingegen eignen sie sich nicht für Motorbetrieb,
da das Wasser bei schneller Gangart des Motors
nicht so schnell durch den Filter nachströmen kann,
wie gepumpt wird. Die Windstärke in Südwestafrika.
ist eben im Durchschnitt größer und anhaltender als
in Deutschland, wo die Abessinierbrunnen sich für
Windmotorbetrieb ganz gut eignen mögen. Bei noch
höherem Wasserstande, besonders wenn es sich darum
handelt, bei fast offenem schlechten Wasser aus größerer
Tiefe gesundes Trinkwasser zu fördern, würden sie
besonders leicht aufzustellen und zu empfehlen sein.
Einige Kulturfeinde haben sich im Verlaufe des
Jahres in den jungen Dattelpflanzungen eingefunden.
Kaum, daß dlie jungen Triebe aus dem Boden her-
auskamen, wurden sie von einer kleinen Heuschrecken-
art, den sogenannten Grashüpfern, abgefressen. Durch
Wegfangen der nicht sehr zahlreich auftretenden Heu-
schreckenart ließ sich die Gefahr sehr bald beseitigen.
Durch Ansäen mit Grassamen mit den Palmenkernen
zusammen sucht man künftighin die Schädlinge von