Nun geht er, um Ranken zu schneiden; er
bringt sie mit und legt sie an einen guten Ort.
Dann geht er und schneidet Schilf, er breitet es
aus, dann geht er heim. Am nächsten Tage ladet
er die Leute ein zum Bau. Er sagt: „Dul“, der
andere: „Jal“ Er: „Morgen bauen wir.“ Der
andere: „Es ist recht.“ Er geht zu anderen und
ladet auch dlese ein. Am Abend geht er heim und
sorgt für das Essen zum Bau. Am nächsten Morgen
kommen seine Freunde, sie begrüßen sich, sie fangen
an, das Haus aufzurichten und die Stangen aufzu-
binden. Wenn die Sonne am höchsten steht, hören
sie auf. Er sagt: Kommet, ihr Männer! Er holt
Tabak heraus und sie rauchen. Das Essen ist
sertig! Er sagt: „Ihr Männer, laßt jetzt das
Rauchen sein, wir wollen essen!“ Sie essen,
sie trinken; wenn sie fertig sind, gehen sie nach
aus. Den andern Tag geht er, um den
Mittelbalken zu schneiden. Er ladet wieder ein;
wenn sie alle beisammen sind, dann wird sauber
geflochten. Der Maisbrei kommt, sie essen wieder,
wie vorgestern. Am übernächsten Tag bindet er das
Schilf in Büschel und deckt damit. Er räuchert das
aus ein, damit es schön warm wird. Er schlägt
selne Schlaspritsche auf, und das Haus ist fertig. —
Herr, Du hast gesagt: „Schreibt über den Haus-
baul= Dies isbs. Ich Theodoro.
Wie man sieht, spielen auch beim Hausbau Essen,
Trinken und Rauchen eine Hauptrollel
In der Januarnummer der Missionszeitschrift
„Kreuz und Schwert“ schreibt Pater Rosenhuber
über die Mission in Edea (Kamerun) folgendes:
Die Mission in Edea teilt mit allen anderen
Missionen das Schicksal, daß Kreuz und Leiden ihr
in reicher Fülle zuteil werden und daß sie mit einer
außerordentlichen Geduld am Heile der Seelen ar-
beiten muß. Wir müssen, wie alle anderen afrika-
nischen Missionen, mit der Jugend arbeiten, die
Kinder in der Schule zu Christen heranbilden; auf
ihnen ruht die Hoffnung der Bekehrung des Landes.
Das ist nun seither in reichlichem Maße geschehen.
Die Schule hier auf der Station war immer zahl-
reich besucht; auch die vielen Buschschulen (so nennt
man die Schulen im Innern des Loandes), von
schwarzen Lehrern geleitet, waren gut besetzt, so daß
das Häuflein der Christen im Lause der zehn Jahre
stetig gewachsen ist und jetzt an die 700 zählt. Diese
Tatsache würde zu den schönsten Hoffnungen für die
Zukunft berechtigen.
Die Kinder sind recht brav und fleißig in der
Schule, merken auf und haben Eifer, alles zu lernen,
was man von ihnen verlangt; die meisten können
ihren Katechismus und die biblische Geschichte her-
sagen, so daß man wirklich seine Freude daran hat.
Aber kaum haben sie die Schule verlassen, und das
tun viele schon nach zwei Jahren, dann glauben sie
auch ihrer religiösen Pflichten ledig zu sein. Darin
97
besteht gerade die kolossale Schwierigkeit der Missio-
bolehee Die herrschenden heidnischen Sitten und
Gewohnheiten üben einen so mächtigen Einfluß auf
den Neger aus, daß es fast wie ein Wunder er-
scheint, wenn so ein schwarzer Christ den Mut zeigt,
allen diesen Einflüssen zu trotzen und seinen Pflichten
als katholischer Christ nachzukommen. Da gilt es
nun, dieselben vor den Rückfällen in das Heidentum
zu bewahren; diese Gefahr liegt selbstredend sehr
nahe, wenn man * kas noch ein ganz heid-
nisches Geschlecht vorhanden ist.
dene aechech dieser Gefahr am besten zu begegnen?
Man sagt uns vielleicht: Die Christen immer und
immer wieder besuchen. Aber das ist bei den vielen
Dörfern, in denen die Christen wohnen, und bei den
schlechten Verkehrs= und Witterungsverhältnissen nicht
immer möglich. Zudem ist der Reger dem Weißen,
auch dem Missionar gegenüber, zu mißtrauisch, als
daß er sich direkt von ihm leiten läßt.
Es muß also ein Bindeglied vorhanden sein
zwischen dem Missionar und dem Neger. Und das
ist ein zuverlässiger schwarzer Lehrer Aber der muß
ausgebildet werden, und das kostet Geld; er muß
besoldet werden, und das kostet wiederum Geld.
Deshalb sahen wir uns gezwungen, viele von den
bestehenden Buschschulen einstweilen aufzuheben, da
wir selbst mit unsern geringen Mitteln nicht imstande
waren, sie zu unterhalten. Dieser Umstand bildet
aber ein großes Hindernis für den Fortschritt unseres
Christentums. Der Lehrer im Busch hat ja nicht
bloß Schule zu halten und seinen Genossen die nöti-
gen Wahrheiten und Gebete beizubringen, sondern
er hat auch eine gewisse Kontrolle zu führen über
sämtliche Christen, die in seinem Dorfe und in der
Umgebung wohnen. Jeder Arbeiter ist aber seines
Lohnes wert, so denkt auch der schwarze Lehrer.
Und will man von ihm verlangen, daß er arbelte,
so muß man ihn auch entsprechend besolden. Er
möchte und soll auch etwas besser gekleidet daher-
kommen als seine Schulbuben, er möchte sich gerne
auch häuslich besser einrichten als die Buschleute,
um auch dadurch zu zeigen, daß er mehr ist als die
anderen —
Es sei hier noch bemerkt, daß am 8. August v. Is.
vier Mädchen und drei Knaben das heilige Sakra-
ment der Taufe, 35 Knaben zum ersten Male das
hellige Sakrament der Buße und daß am nächsten
Tag mit diesen im ganzen 63 Christen das heilige
Sakrament der Firmung empfangen haben.
In der Missionszeitschrift „Maria Immaculata“
vom Januar d. Jz. schrelbt P. Gerhard Weiler über
die Jagd der Buschleute in der Kalahariwüste
(Deutsch-Südwestafrika):
Man möge nicht glauben, bei der primitiven
Ausrüstung des Buschmannes gelänge es ihm nur,
kleinere Tiere zu erjagen. Die größten Antilopen
weiß er zu überlisten. Gewöhnlich fängt er die