Full text: Deutsches Kolonialblatt. XV. Jahrgang, 1904. (15)

Expedition des Gberleutnants Förster., 
Nach einer Meldung aus Duala ist Oberleutnant 
Förster von Jaunde über Kribi in Duala ange- 
kommen und hat am 9. Januar die Heimreise über 
Teneriffa und Italien angetreten. Sein Eintreffen 
in Deutschland ist etwa Mitte März zu erwarten. 
  
Wissenschaftliche Sammlung. 
Der Hauptmann Langheld in Edea sandte dem 
Zoologischen Museum zu Berlin einen Zitterwels, 
20 Schmetterlinge, eine Hummel und einen Skorplon. 
Der Fisch ist gut konserviert und für das Mu- 
seum brauchbar. Nur die Hälfte der Schmetterlinge 
ist gut erhalten. Unter diesen befinden sich einige 
wertvolle Heteroceren. 
Deutsch-Südwelkafrika. 
Der Derero-Aufstand.“") 
15. 
Den 1. Februar. 
Der Kommandant S. M. S. „Habicht“ meldet 
unter dem 31. Januar: Bei Ausfallgefechten bel 
Okahandja bis 21. Januar gefallen: Eisenbahn- 
sekretär Rock., Kux, Spockkamp. Omaruru ist am 
27. mit großer Macht angegriffen, Angriff abge- 
schlagen. Von Otjimbingwe keine Nachricht, wahr- 
scheinlich belagert. Bahnbau hinter Karibib wieder 
in Angriff genommen, da Regen nachläßt. 
16. 
Den 1. Februar. 
Der Kaiserliche Generalkonsul telegraphiert aus 
Kapstadt, daß nach einer Mitteilung der dortigen 
Regierung die Bondelzwarthottentotten am Oranje 
unter ihrem Häuptling sich am 28. Januar ergeben 
haben. Die Übergabe der in den Karasbergen 
wohnenden Aufständischen wird erwartet. 
17. 
Den 2. Februar. 
Der Kommandant S. M. S. „Habicht“ meldet, 
daß der Feind von Otjimbingwe abgezogen ist. 
18. 
Den 2. Februar. 
Nach einem über Ookiep (Kapkolonie) beförderten 
Telegramm des Gouverneurs Leutweln haben sich — 
in Bestätigung der bereits gestern über Kapstadt 
gebrachten Meldung — die Bondelzwarts am 
27. Januar unter Abgabe der Gewehre, Auslieferung 
*) Siehe auch D. Kolonialblatt 1904, Nr. 1, S. 12. 
4½ Siehe r* Ent Kolonialblatt * 3 vom 
1. Febr. 1904, S 
124 
  
der Schuldigen und Abtretung von Kronland unter- 
worsen. Gouverneur Leutwein hat sich inzwischen, 
wie der Generalkonsul in Kapstadt telegraphisch 
meldet, in Port Nolloth auf dem Dampfer Eduard 
Bohlen elngeschifft und wird berelts am 5. d. Mts. 
in Swakopmund erwartet. 
19. 
Den 3. Februar. 
Der Kommandant S. M. S. „Habicht“ meldet 
aus Swakopmund: Windhuk und Okahandja sind 
durch die Kompagnie Franke mit zwel Geschützen 
entsetzt. Letzterer Ort an Kaisers Geburtstag ohne 
Verluste. Am 28. nach sechsstündigem Gefecht Haupt- 
lager des Feindes am Kaiser Wilhelmsberge bei 
Okahandja gestürmt. 4 Verwundete. Allgemeiner 
Rückzug des Feindes mit allem erbeuteten Vieh in 
die Otjisangateberge. Feind hat sämtliche Farmen 
und Bahnhöfe in den Distrikten Windhuk, Okahandia, 
teilweise auch Karibib, verwüstet, desgleichen die 
Kaserne der Gebirgsbatterie in Johann-Albrechts- 
höhe. Bisher bestätigte Verluste sind: ermordet und 
meist verstümmelt 44 Ansiedler, Frauen und Kinder, 
gefallen 26, außerdem voraussichtlich 50 kot. Gobabis 
seit 16. belagert. Marsch auf Omaruru wird 
morgen angetreten. Leutwein in zwei Tagen mit 
Dampfer hier zu erwarten. Oberleutnant Winkler 
ist hier eingetrossen. (Oberleutnant Winkler ist 
Transportführer des ersten Schutztruppentransportes 
mit dem Dampfer „Ernst Woermann“.) 
20. 
Den 4. Februar. 
Der Kommandant S. M. S. „Habicht“ meldet 
aus Swakopmund: Gestern ist die Kompagnie Franke 
auf Omaruru abmarschiert. Heute geht „Habicht". 
Korps zur Sicherung der Bahnlinie gegen Okahandia- 
Transport Winkler ist nach Karibib unterwegs, später 
Gobabis und Sperrung der Grenze. 
21. 
Den 5. Februar. 
Nach telegraphlscher Meldung aus Deutsch-Süd- 
afrika ist die telegraphische Verbindung zwischen 
Swakopmund und Windhuk wiederhergestellt worden. 
22. 
Den 5. Februar. 
Das Gouvernement in Windhuk telegraphiert, 
daß nach Angabe eingeborener Diener der Hilfs- 
arbeiter in der Kolonialabtellung, Legationsrat 
Hoepner, und der landwirtschaftliche Sachverständige 
beim Gouvernement, Watermeyer, am 14. Januar 
in Waterberg von den Hereros ermordet worden 
selen. Hinsichtlich des Korrespondenten der „Kölnischen 
Zeitung“ Müllendorff und des ihn begleitenden forst- 
wirtschaftlichen Sachverständigen Dr. Gerber, die hier 
eingetroffenen privaten Mitteilungen zufolge ebenfalls 
ermordet worden sein sollen, meldet das Gouvernement, 
daß elne Nachricht nicht vorliege. .
	        
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