Full text: Deutsches Kolonialblatt. XV. Jahrgang, 1904. (15)

stets auf die nächsten Entfe 
rnungen vom Busch be- 
* Da, wo die Sattelverbindungen usheie 
* günstigerweise einmal über dem Sumpfniveau 
hängend gegen sich ausgedehntere und zusammen- 
heben n nsiedlungen der Eingeborenen, im übrigen 
*“ " sich mit ihren Farmen inselartig vom 
Dem Mangel eines Bergf i 
-. asystems entsprechen die 
ztihlge und sumpfbildenden Windungen rch kleinen 
enun eren Gewässer und jene scheinbar willkür- 
charaltelnderungen ihrer Hauptrichtungen, wie sie 
Wieder üüch der Dja zeigt und welche bei der 
egen hgabe des Kartenbildes auf Grund der ersten 
aufnahmen vielfach zu Irrtümern führen mußten. 
die nr den Wegebau ergibt sich aus vorstehendem 
muß — der Anlage und Unterhaltung; er 
rungente st auf Brücken oder Dämmen die Niede- 
und Urchaueren oder zur Vermeidung von Steigung 
vorzun in die Hänge eingeschnitten werden, hier 
rins welse der Abwaschung durch die zerstörenden 
-. ausgesetzt. Der Einfluß der 
Veven eform zeigt sich in der Einzelgruppierung der 
stellt. daung; sie ist außerordentlich verworren und 
wet bos Farbenbild unserer thüringischen Staaten 
aber er den Hintergrund; der Bezirksverwaltung 
wn|. ereitet sie große Schwierigkeiten. Der zwei 
sch n von der Küste über 14 Märsche nach Osten 
deverrstreckende Bulustamm zählt an 50 Unterstämme, 
bn Dorsschaften wieder über diesen ganzen, zwei 
sind " Tagemärsche breiten Landesstreifen verstreut 
Nur habe man sie zuvor wie Loose gemischt. 
orme àwo das Gelände zusammenhängendere 
ntersta zeigt, sind auch größere Teile desselben 
lian ammes zusammengeblieben; so vor allem die 
wähns und Jemma-Jemmak an den eingangs er- 
die Jen Wegen nach Lolodorf und Rkomakak sowie 
Wegn: 6 und Esao an den nach ihnen benannten 
" gemt im übrigen sind die einzelnen Gruppen auf 
ausstanärsche vonelnander getrennt. Die dem Bulu- 
urchel von 1899 folgenden Kämpfe haben das 
verme hander bei der Beweglichkeit der Bevölkerung 
von diss, und da der Nordwestbezirk in erster Linie 
is, bilten Kämpfen und ihren Folgen berührt worden 
zemutt ete einen Hauptzweck seiner Bereisung die 
ic an derjenigen Häuptlinge, welche unter den 
nügen ssigen Gruppen desselben Unterstammes ge- 
zu rshervorragten, um als Oberhäuptlinge eingesetzt 
haltun en. Außer den weiteren Aufgaben der Ab- 
Eing ett von Gerichtstagen und Unterwelsung der 
dan nernen über Landeskultur und Wegebau sollte 
geweckt, de ihr Vertrauen zum Dienst in der Truppe 
festgestemd Bevölkerungsdichtigkeit nach Möglichkeit 
en und die Wege nach dem Kompaß aufge- 
vornehmenerden. Höhenmessungen konnte ich nicht 
waren, #, da die Schleuderthermometer zerbrochen 
gehoddns berehe Gebiet ist vollständig friedlich und 
ich ihn 46 em bevölkertsten des Bulubezirks, soweit 
ane. Gegen die auf der Anlage verzelch- 
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neten Ortschaften kann noch ein Mehr von ein Viertel 
als zwischen den begangenen Wegen liegend ange- 
nommen werden. Auf den von mir begangenen 
1200 qkm habe ich im ganzen 4114 Hütten gezählt, 
wozu noch etwa 1000 seitlich meines Weges liegende 
treten — 5114 Hütten. Dies ergibt, wenn man 
ein Siebentel Palaverhäuser ab= und drei Erwachsene 
und zwei Kinder auf zwei Hütten rechnet, eine 
Gesamtzahl von rund 11,.000 Einwohnern auf 
1200 akm, das ist etwas über neun Einwohner auf 
den Quadratkilometer. Das weibliche Element über- 
wiegt etwa um ein Siebentel. 
Die stärksten unter den hier ansässigen Stämmen 
sind die Esakoi, Jewo, Bijang und Jenjok; es folgen 
diejenigen der Jebai, Jengap, Essalan, Essaitjok, 
Jekombe, Ndong und Jemissen. Außerdem finden 
sich noch Tetle der Essaipong, Esatolo, Jesele, Jefsok, 
Jembong und Essantonda. 
Der anfänglichen Gepflogenheit der Häuptlinge, 
sich bei meinem Herankommen verleugnen zu lassen 
— der Bulu hat immer etwas Schlechtes auf dem 
Gewissen, oft einen schlecht gereinigten Weg —, be- 
gegnete ich mit der Maßregel, daß die Ortschaften, 
deren Häuptlinge trotz meiner 14 Tage vorausge- 
gangenen Ansage fehlten, unentgeltlich Verpflegung 
nach einem nächsten Rastpunkt bringen mußten. Nach- 
dem Soldaten und Träger zweimal umsonst gegessen 
hatten, waren alle Häuptlinge zur Stelle, oft kamen 
sie mir stundenweit entgegen und gaben mir ebenso- 
weit mit Kind und Kegel das Geleit. Am meisten 
fesselte sie die große Ziege, für welche sic meinen 
Schimmelhengst ansahen. 
Zur Verpflegung meiner Leute wurde an den 
Rastpunkten ein kleiner Markt in der Weise gehalten, 
daß ich kurz vor seiner Eröffnung die Tagesverpfle- 
gung — zwei Blatt Tabak — an Soldaten und 
Träger ausgab; von den angebrochten Lebensmitteln 
mußten sie dann unter Aufsicht kaufen und bezahlen, 
was sie brauchten. 
Sehr gering ist der Bestand an Kleinvieh in 
diesem Bezirksteil. Nur drei Ortschaften waren rein 
gefegt, ein Zeichen, daß man Schafe und Ziegen 
versteckt und die Losung entfernt hatte. Auch habe 
ich an der Hand der täglichen Routenkonstruktion 
meinen Weg so kreuz und quer gelegt, daß ich wie- 
derholt Ortschaften vollständig überraschte. Doch machte 
ich auch da bezüglich des Kleinviehs dieselbe Erfahrung. 
Nur Hühner sind überall in großer Zahl vorhanden. 
Die Bodenbepflanzung erstreckt sich in der Haupt- 
sache auf Planten (Bananen), Mais, Kassada, Ma- 
kabo, Joms, Erdnüsse und Zuckerrohr; auch fand ich 
fast in jedem Dorfe einige Exemplare der Olpalme 
(dickschalige Frucht, nicht Lisombe), welche den Be- 
wohnern einen Teil des für die Zubereitung von 
Speisen und das Einrelben des Körpers nötigen 
Ols liefern. In größerer Zahl fand ich diesen Baum 
nur in den unmittelbar an den Ngumbabezirk gren- 
zenden Ortschaften, aber auch da nur innerhalb der 
Dörfer selbst, angepflanzt. 
  
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