Full text: Deutsches Kolonialblatt. XV. Jahrgang, 1904. (15)

zoseer, es war vielmehr, wie ich mit Bestimmtheit 
wesenheun meiner nunmehr über neunjährigen An- 
aiheit in diesen damals neu in Angriff ge- 
dis imv' Gummtbbdistrikten betonen muß, lediglich 
GCumut= der absoluten Unkenntnis einer rationellen 
eim Schereitun“ beim weißen Händler sowohl wie 
mmend arzen Produzenten und auch bel den in Frage 
lichen * Regierungsorganen, die den augenblid- 
merku dand verschuldet hat. Es wäre im Gegenteil 
rationelr. 19, daß die ja wesentlich bequemere 
ehige Gummibereitung durch das immerhin 
worden rbeit ersordernde Fällen der Stämme ersetzt 
auch ich sei. Im Südosteck des Schutzgedietes, wo# 
Kauf chuswersönlch erst infolge der Westafrikanischen 
omiters Expedition des HKolonialwirtschaftlichen 
lenen die rationelle Gewinnung des Produktes 
öllig bernte, lagen die Verhältnisse von vornherein 
relanderz. Noch in der ersten Zeit meiner 
gesamt tung des Ssanga-NRgoko-Gebietes war im 
12 Ten Südosten bis damals wohl fast an den 
bekumrad beran, die Kautschukbereitung überhaupt un- 
*½s5 Ja, die Gesellschaft Süd-Kamerun arbeitete 
Elenb en Jahre ihres Bestehens sogar nur im 
auch inhandel. Als nun die Gummiproduktion 
fügie ort in die Wege geleitet werden sollte, ver- 
egte man bei der Gesellschaft sowohl wie bei der 
wie a#ung über eine Reihe von europälschen sowohl 
pedition farbigen Kräften, die infolge genannter Ex- 
zue #n den Eingeborenen die nötigen Justruktionen 
von vo en in der Lage waren. Da außerdem noch 
Regieormnherein von seiten der Gesellschaft und der 
des Rang alles getan wurde, um einem Entstehen 
gelehrtenpbaus vorzubeugen und die von Schlechter 
erart rt der Gummlbereitung aus der Praxis 
Bequenkrbessert wurde, daß sie zweifelsohne der 
trägt chkeit des Eingeborenen am meisten Rechnung 
übekhanlo, bat sich in diesem Geblete ein Rauhbau 
von * nicht entwickeln können. Durch die etwa 
unbekannt ab in steter Folge durch die noch völlig 
Bertug ien Landstriche des Südostens bis nach 
Westen im Norden und Ngulemakong und Ndik im 
Erchiti ununterbrochen sich folgenden Explorations- 
ditionen een der Verwaltung und Handelsexpe- 
r jedem Gesellschaft Süd-Kamerun wurde, da 
führun Nochtlager eine eingehende praktische Vor- 
underih gßer Gummigewinnung an die noch ganz 
v orten Landesbewohner vor sich ging, dem 
Raubban Batangaküste aus östlich vordringenden 
ietzt habe von vornherein ein Ziel gesetzt. Noch 
gebieteg. n z.· B. weit im Westen des Verwaltungs- 
dol, dan den Routen metner Nordwestexpedltion 
und Lon t4 lett seit etwa zwei Jahren von Kribt 
ngebors aus kaufmännisch bearbeitet werden, die 
die damalsßn sehr zum Erstaunen der Küstenfirmen 
beib gaiten gezeigte rationelle Gummigewinnung 
n de - 
südlich S ei 
aubbau ausg 
ngehender allein bekannten Gebieten 
anaga greifen die Grenzen der durch 
cnutzten oder in Ausnutzung begriffenen 
235. 
  
Urwälder vielfach ineinander über. Man findet an 
den Wegen, die der Küstenhandel infolge der Kon- 
kurrenz immer weiter nach dem Innern nahm, ohne 
auf in der Gummibereitung unterwiesene Eingeborene 
zu stoßen, tellweise, bis fast an den 14. Grad heran, 
bereits ausgeraubte Urwaldstrecken. Anderseits hat 
sich, wie schon erwähnt, an vom Osten aus bereisten 
Wegen die richtige Art der Gummibereitung bis 
etwa an 12e 80“ gehalten. Man muß aber auch 
dem Umstande Rechnung tragen, doß in diesen 
großenteils wenigstens weiter nach Osten hin sehr 
gummireichen Distrikten die Ausbeutung sich doch 
immerhin mehr oder weniger auf die nächste Nach- 
barschaft der Eingeborenenpfade beschränkt hat und 
die dazwischenliegenden großen Urwalddistrikte noch 
fast als unausgebeutet angesehen werden können. 
Kurzum, wenn man mit dem vollendeten Resultat 
des Raubbaues wird rechnen wollen, wäre etwa 
zwischen 12° 30“ und 13, natürlich mit Kon- 
zessionen nach beiden Seiten hin, z. Zt. eine Grenze 
zu ziehen. 
Um übrigens an dieser Stelle über die derzeitige 
Verbreitung der Gummipflanzen im Südbezirk eine 
kurze Erläuterung zu geben, so läßt sich im all- 
gemeinen behaupten, daß die Kickrien in den Küsten- 
gebieten spärlich, in den Bezirken Edea, Lolodorf, 
Jaunde und Ebolwoa bereits ziemlich häufig sind, 
weiter nach Osten immer massenhafter auftreten, und 
etwa von der großen unbewohnten Urwaldzone ab, 
die sich von Dume nach dem Iwindo in einer 
Durchschnittsbreite von etwa 14 Tagemärschen zieht, 
streckenweise sich fast als Bestand vorfinden. Die 
Landolphia ist über das ganze genannte Gebiet 
ziemlich verbreitet, kommt jedoch nur mehr inselartig 
eingesprengt zur Beobachtung. Von anderen 
Kautschukpflanzen haben eingehende Erhebungen 
nirgend eine Nachricht ergeben. 
Die wirklichen Gefahren des Raubbaues werden 
in Europa vielfach überschätzt, wenn nicht gar von 
interessierter Seite tendenzlös aufgebauscht. Weiter 
im Westen natürlich tritt bei den an sich verhältnis- 
mäßig geringen Beständen und der sehr viel inten- 
siveren Ausbeutung infolge der vielen kaufmännischen 
Unternehmungen und der sehr viel dichteren Be- 
völkerung der Rückgang der Produktion sehr viel 
mehr hervor wie im Konzessionsgebiet der Gesellschaft 
Süd-Kamerun. In deren Geblet würde selbst ein 
Raubbau, wie er zur Zeit der höchsten Gummi- 
produktion in den Küstenbezirken stattgefunden hat, 
kaum fühlbar sein. Er würde lediglich die Un- 
bequemlichkeit für die Produzenten nach sich ziehen, 
von den Dörfern bezw. Pfaden entferntere Wald- 
distrikte zur Gummigewinnung aufzusuchen. Bis 
zur Ausbeutung auch dieser würden selbst bei an- 
gestrengter Arbeit der Eingeborenen und der Ge- 
sellschaft bel dem massenhaften Vorkommen des 
Gummibaumes und dessen äußerst schnellem Wachs- 
tum bereits ausgeraubte Urwald- oder Farmstrecken 
sehr schnell wieder nutzbar geworden sein. Allerdings
	        
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