Full text: Deutsches Kolonialblatt. XV. Jahrgang, 1904. (15)

und auch in Zukunft zeitweilig noch erfordern wird 
n glänzender Weise verstanden hat, die Eingeborenen 
1 nnbehe zu ebier und unter Förderung 
einen Wo 
erziehen hles zu brauchbaren Menschen 
Auch die Station Reseri war von ausgedehnten 
aumwollfeldern umgeben. Sie ist als das Ein- 
bangstor des zwischen der englischen Goldküste und 
ven Haussahländern bestehenden, sehr regen Handels- 
mishr von großer Bedeutung. Eln komfortables, 
sol wes Wohnhaus für den Bezirlsleiter und ein 
üüches für den Assiftenten, belde aus einhelmischem 
butertal durch den Assistenten Dettmann hergestellt, 
Oingen der Vollendung entgegen. 
8 ooi 17. April besuchte ich Bangeli, wo in etwa 
an HSchnelzefen eine nicht unbedeutende Produktion 
NeB oheisen besteht, welches auf dem Markte in 
h#er verhandelt wird, passierte das durch seinen 
" Ehrelchtum bekannte Konkombeland und traf über 
djamba am 24. April in Manga ein. 
ne Auch hier war die Station erst in jüngster Zeit 
alt. aufgeführt, nachdem die etwa 2 km entfernten 
en Stationsgebäude unmittelbar an den Usern 
B ti aus sanitären Gründen verlassen waren. 
aru ihrer Nähe waren gleichfalls große Baumwoll= 
Armen und Kulturen von Nutzpflanzen angelegt. 
nußerdem befand sich auf der Station wlederum 
etver einer Fullahfamilie eine Rindviehherde von 
a 120 Stück. 
und on hier aus wurden die nördlich, nordwestlich 
und westlich belegenen Landschaften Gurma, Moba 
Son Rankpambe aufgesucht, wobei im besonderen 
(1 # (28), Bogu (29), Dapong (830), Kantindi 
u *8 Dantugu (2), Narasi (3), Mampurk (4), 
Den una (5), Bendiri (6), Namombaue (7) und 
undreboni (8) berührt und über Segberi Wapuli 
Je „Songsong am 13. Mai die Dagombehauptstadt 
n berreicht wurde. 
erenn es auch nicht möglich sein wird, die alte 
* und Bedeutung dieser Stadt, welche durch 
vermeutsch-englische Aufteilung der neutralen Zone 
actet ist, wiederherzustellen, so war es doch den 
gelwühungen des Bezirksleiters Oberleutnant Mellin 
geganben. der in den letzten Jahren erheblich zurück- 
und * Stadt wieder neues Leben zu geben 
ter zu möglichstem Ansehen zu verhelfen. 
er Adlbo, Lepohs, Bümbilu, Wulenschi, Katla- 
„Paßds, Kwadjoso, Bajamsé und Tariasso 
* 25. Mai Kete Kratschl erreicht. 
Muchur Statlon machte unter dem Bezirksleiter 
etwas ch mit ihren zohlreichen welß getünchten, aber 
ordenu#zusammengewürfelten Gebäuden einen außer- 
i die ch #ereundlichen und akkuraten Eindruck. Lelder 
iufolge edeutung der Stadt als Handelszentrum 
herstellun er von englischer Seite zwecks Wieder- 
der webemallge Bedeutung von is 
ur## aßnahmen in letzter Zeit erhe 
Lrlsgegangen, Es ist zu ileh daß die Eröffnung 
andsbahn auch den Handel von Kete wenig- 
239 
  
stens bis zu einem gewissen Grade wieder neu be- 
leben wird. 
Von hier ging es über Otisu (29), Akroso, die 
Landschaften Tapa, Bosm, Nkunja, Fodome, Litime 
und Akposso unter Umgehung der sonst wiederholt 
aufgesuchten ältesten und am meisten fortgeschrittenen 
Station Misahöh, welche sich unter der bewährten 
Leltung des Bezirksamtmanns Dr. Gruner elner 
weiteren gedeihlichen Entwicklung erfreut, aus dienst- 
lichen Gründen nochmals nach Atakpame (12. Juni), 
von wo nach etwa zweiwöchigem Aufenthalt die 
Rückkehr nach Lome am 1. Juli erfolgte. 
Die Expedition konnte dank den bereits früher 
anläßlich einer gleichen Reise gesommelten Er- 
fahrungen des Expeditionsmeisters Poetzsch nicht 
besser organisiert sein. Um dieselbe möglichst be- 
weglich zu erhalten, waren nach einem genauen 
Plane die erforderlichen Lasten an Provisionen und 
Geschenken bereits vorher auf den Stationen de- 
poniert. An Trägern war nur ein Stamm von 
etwa 20 Leuten, zur Hälfte Weijungen, zur andern 
Hälfte Gridjileute, welche infolge ihrer größeren 
Gewandtheit beim Ordnen der Lasten und Ein- 
richtung des Lagers sowie anderen schwierigeren 
Arbeitsleistungen besonders nutbringend verwandt 
werden konnten, von der Küste mitgenommen; die 
übrigen waren sämtlich Wechselträger, d. h. wurden 
nur auf kurzen Strecken verwandt und sobald als 
möglich durch neue ersetzt. Auf diese Weise war 
es möglich, eine im wesentlichen an das jeweilige 
Gelände gewöhnte Kolonne zur Verfügung zu haben 
und den sonst üblichen Troß von namentlich Fuß- 
kranken fernzuhalten, wodurch nicht nur eine be- 
deutende Ersparnis an Kosten, sondern gleichzeitig 
auch eine größere Bewegungsfreiheit der Expeditlon 
erzielt wurde. Die Begleittruppe bestand aus 25 
Mann, welche indessen bel dem Marsche durch 
Kabore und Tamberma auf 50 Mann vermehrt 
wurden. Es wurde gewöhnlich spätestens um sechs 
Uhr morgens aufgebrochen und dahin gewirkt, mög- 
lichst bald im Quartier zu sein. Die täglichen 
Marschleistungen betrugen ausschließlich der Ruhe- 
pausen durchschnittlich etva 5 ½ Stunden. Zur 
Wiederherstellung und Erholung der ständigen Mit- 
glieder der Expedition pflegte auf den Stationen 
gewöhnlich 3 Tage gerastet zu werden. Die Ver- 
pflegung bot selbst in den unkultiviertesten Gegenden 
keinerlei Schwierigkeit. 
Die Begrüßung durch die Eingeborenen war 
überall eine außerordentlich rege und um so glanz- 
voller, je mehr der mohammedanische Einfluß vor- 
herrschte. Die einzelnen Könige und größeren Häupt- 
linge des Landes hatten wohl alle ihre Großen 
sowie ihre gesamten Reiter und Mannen in vollem 
Waffenschmuck ausgeboten, um mir zum Teil schon 
auf weite Entfernung entgegenzuziehen und ihre 
Huldigung darzubringen, wobeil oft Tausende von 
Menschen aufgeboten waren, die unter den sinn- 
betäubendsten Klängen die Expedition begleiteten-
	        
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