in der Richtung nach dem Innern: 20 Rupien in
der ersten Güterklasse und 30 Rupien in allen
übrigen Klassen für die Tonne.
Während für den Verkehr nach dem Innern die
Durchbuchung aufgehoben worden ist, wird sie in
umgekehrter Richtung für zwei wichtige Produkte,
Erdnüsse und Sesam, eingeführt. Die Frachten
hierfür von Entebbe bis Mombassa werden auf
836 Rupien 9 Anna = 50 Mk. 73 Pf. festgesetzt,
d. h. auf soviel wie bisher die Elsenbahnfracht allein
betrug (von Port Florence nach Mombassa). Es
wird offenbar erwartet, daß die genannten Olfrüchte
diese Fracht vertragen, ohne dadurch an Konkurrenz-
fähigkeit auf dem Weltmarkt einzubüßen.
Es bleibt abzuwarten, ob ähnlich billige Frachten
auch für Bukoba, Muansa und Schirati eingeführt
werden, sobald der Dampferdienst auf die deutsche
Seite des Sees ausgedehnt sein wird.
Verkehr ostafrikanischer Landeser zeugnisse auf der
Ugandababn.
Die von der East Africa Agricultural and
Horticultural Society herausgegebene Vierteljahrs-
schrift Thte East Africa Quarterly bringt in ihrem
ersten Hefte einen Aufsatz über den Verkehr ost-
afrikanischer Landeserzeugnisse auf der Ugandabahn.
Das rasche Wachstum dieses Verkehrs, der im
wesentlichen durch die Bahn erst geschaffen worden
ist, wird durch nachstehenden Verglelch der in der
zweiten Hälfte 1903 beförderten Produkte mit den
im gleichen Zeitraum 1902 beförderten veran-
schaulicht:
» 1903 1802
Bezeichnung Juli b Juli
der Produkte bis d is —
e q
l IS
Kasee....... 10 329 172
aserpflanzdenr 3 —. —
rische Früchte und Gemüse 138, 1121 10 0
........ 87z19338 5 3
Getreide und Bohnen 652 1913240 123
Erundnasse 1%%
äute und Felle 311) 12|39 6, 1
lienberen 38 710 31114 0
Verschiedene Nahrungs- - E
minec-...... 114s92——5—
naxtossecn...... 618415224403
Recs....... 28112——;—
Kautichuk...... 2l1701217s0
mLandegewonneneöSaleZ 3211171
.uckekkohk·.... 4 18
Sußkartoffen35 999 2
ean 88 1166 10
—. . ... 8 1 6 0
Zusammen . 2518ll 0862 1 ·
1
*) T — Ton; c = Hundredweight; J — Quarter.
1T — 20e; 16= 4.
248
Dabei ist hervorzuheben, daß die Bahn erst
Anfang 1902 bis zum See eröffnet worden und
nur ein Seedampfer zeitweise, nämlich nur während
der letzten acht Monate, in regelmäßigem Betrieb
gewesen ist. Außerdem ift an den letzten 100 Meilen
der Bahn noch fortwährend gearbeitet worden, so daß
der Güterverkehr außerordentlich belästigt wurde.
Zu den einzelnen Posten der Tabelle ist folgendes
zu bemerken:
Faserpflanzen kamen aus Uganda, doch wachsen
verschiedene wertvolle Arten auch in anderen von
der Eisenbahn erschlossenen Gebieten, so daß in naher
Zukunft ein erheblicher Aufschwung des Handels
damit erwartet wird.
Frische Früchte und Gemüse komen auf
den verschiedensten Stationen zur Verladung, haupt-
sächlich in Mombassa, Nairobi, Kikuyn und Port
Florence.
Ghee, geklärtes Fett, wird von verschiedenen
Stämmen hergestellt, hauptsächlich von den Wakamba
bei Machakos und den Wakikuyu. Es ist nicht nur
die bisherige Einfuhr aus Indien dadurch verdrängt
worden, sondern das Land beginnt selbst nach
Zanzibar auszuführen.
Körnerfrüchte und Bohnen sind von nicht
weniger als 23 Stationen verladen worden. Es
wird erwartet, daß das Land seinen Bedarf an
diesen Erzeugnissen bald selbst deckt, umsomehr, wenn
man die Zufuhren von der deutschen Seite des
Viktoriasees berücksichtigt, die mit der inzwischen er-
folgten Inbetriebnahme des zweiten Dampfers sich bald
einstellen werden. Durch die Eisenbahn ist ein
wirksames Mittel gegeben, um künftigen Hungers-
nöten in weiten Gebieten zu steuern.
Die sprunghafte Zunahme in Erdnüssen ist
der Erschließung der Seengebiete zu verdanken und
wird aller Voraussicht nach weiter anhalten. Man
erwartet besonders Produkte aus deutschem Gebiet.
Das gleiche gilt für Sesam, Häute und
Felle.
Die Zunahme in Kartoffeln und verschiedenen
Nahrungsmitteln ist der Arbeit der weißen An-
siedler zwischen Nairobi und Kikuyu zuzuschreiben.
Ungefähr die Hälfte wurde in Mombassa und
Zanzibar verbraucht, der Rest nach Südafrika ver-
schifft. Mit der Erwelterung und der Erleichterung
der Beziehungen dorthin, wofür eine lebhafte Tätig-
keit entfaltet worden ist, wird eine weitere erhebliche
Zunahme der Ausfuhr erwartet. Auch Bombay,
Karachi und Aden werden als zukünftige Absatz-
märkte betrachtet.
Die Versuche des Reisbaues in den Seen-
gebieten ermutigen zu weiterer Tätigkeit, um den
indischen Rels aus Mombassa und Zanzibar zu ver-
drängen.
Die Ausfuhr von Kautschuk, die bisher un-
verändert geblieben ist, verspricht eine Zunahme,
nachdem inzwischen die Gewinnung endgültig im
Verordnungswege geregelt worden ist.