Full text: Deutsches Kolonialblatt. XV. Jahrgang, 1904. (15)

Arbeiterhaus und ein Viehstall auf Zementpfeilern 
h mit massivem Fundament gebaut worden. Im 
* desselben Jahres wurden 23 Kühe, die aus 
lgolo stammten und beim Kaiserlichen Gouvernement 
r Kriegsentschädigung eingeliefert worden waren, 
vem Vorwerk überwiesen. Am 12. November 1901 
lutds die Leitung des Vorwerks dem Landwirt 
1 oltknecht übertragen, welcher einen Viehbestand von 
techinsebullen 23 Ngolokühen, 4 Kälbern über- 
Am 31. Dezember 1903 betrug der Bestand: 
60 Stück Rindvieh (einschl. 9 Allgäuer Ochsen), 
5 Fere resp. Füllen, 
sel, 
16 Heidschnuckenschafe, 
11 de 
3 Bakossiziegen. 
un Die weiteren Angaben über Viehzucht umfossen 
dn gefähr die beiden letzten Jahre, abschließend mit 
em 31. Dezember 1903. 
talh Bährend dieser Zeit sind 24 Kuh= und 23 Bull- 
tt. er geboren worden. Von diesen Kälbern 
bammen die ersten fünf noch von einem Ngolo= 
5 en ab, und während die letzten 6 Kuh= und 
„Bullenkälber schon von einem Allgäuer Bullen 
gezüchtet wurden, sind die übrigen erst in zweiter 
Beneration durch 2 Kreuzungsbullen mit Allgäuer 
aut vermischt worden. Obgleich die beiden auf 
t Sennerel gezüchteten Kreuzungsbullen — Ab- 
welmung: Bakwirikuh und Allgäuer Bulle — 
wache auf dem Vorwerk zur Zucht verwendet 
hab en, starke und große, formvolle Tiere waren, 
aufe sie diese Eigenschaften jedoch nicht genügend 
ihre Nachkommen vererbt, so daß jetzt nur noch 
Allgäuer Bullen gekreuzt wird. 
r5 eit über 2 Jahren befinden sich 7 Allgäuer 
Zelten auf dem Vorwerk, die während dieser ganzen 
fartet nur durch Weidegang, selbst während der 
sind l Regenzeit ernährt worden sind. Die Ochsen 
aus niemals krank gewesen und hielten sich stets in 
geszeichnetem Futterzustand. Es darf also wohl 
Ninerwiesen angesehen werden, daß das Allgäuer 
fehr eh sich den hiesigen klimatischen Verhältnissen 
eidbut anpaßt und durch die bis jetzt gebotene 
olzen welche ous dem Urwaldterrain durch Ab- 
diges K4½ Aufräumen sowie nachheriges, bestän- 
gewonne rhalten der einheimischen Futterpflanzen 
kann. e wird, gut und billig ernährt werden 
für Wels- werden daher zunächst große Ausgaben 
durch keru esämerelen unterbleiben können, bis erst 
Futterpflare Anbauversuche von geeignet erscheinenden 
selben stenen die Rentabilität der Beschaffung der- 
à Thiesige Verhältnisse festgestellt ist. 
in den lelachwich an die Station Buea wurden 
geliesert. Ren beiden Jahren vom Vorwerk ab- 
ullen, 2 A 
B 
alte Kühe, 13 llgäuer Ochsen, 4 ausranglerte, 
größere Bullkälber, 5 Schafe, 
259 
  
2 Schweine und 1 Ferkel, wofür eine Einnahme 
von 1520 Mk. 10 Pf. erzielt wurde. 
Der Kreuzungsbulle „Franz“ ist dem Bezirks- 
amt Edea zur Zucht überwiesen worden, während 
dem Regierungsarzt in Duala für das Sonatorium 
in Suelaba zu Zuchttierversuchen eln Heidschnucken- 
bock und 2 Schafe gellefert wurden, und ein Bull- 
kalb im August vorigen Jahres an die Expedition 
des Herrn Gouverneurs v. Puttkamer abgegeben 
worden ist. 
Durch Eingehen sind belm Rindvieh 4 Kühe, 
3 Baullkälber und 6 Kuhkälber in Abgang ge- 
kommen. Drei der letzteren wurden höchstwahr- 
scheinlich durch gistige Schlangen gebissen und 
krepierten infolgedessen an Blutvergiftung. 
Die Heidschnuckenschafe sind seit dem 15. April 
1908 dem Vorwerk überwiesen. Es wurden hier 
bis Ende dleses Jahres 6 Lämmer geboren, während 
5 Tiere, darunter 2 Böcke, jedenfalls infolge der 
letztzährigen Regenperiode in dieser Zelt eingingen. 
Vorläufig ist also noch kein rechter Erfolg mit der 
eidschnuckenzucht zu verzeichnen. 
90n Juni und August des vergangenen Jahres 
wurden aus Bakossi resp. von der Station Johann- 
Albrechtshöhe 4 Bullen, 13 Schafe, 4 Ziegen, 
1 Schwein, 6 Ferkel beim Kaiserlichen Gouvernement 
in Busa abgeliefert und auf dem Vorwerk unter- 
gebracht, davon krepierten 3 Bullen, 8 Schafe, 
1 Ziege, 6 Ferkel, während 1 Bulle, 5 Schafe und 
1 Schweln geschlachtet werden konnten. Die drei 
übrig gebliebenen Ziegen haben sich indessen an- 
scheinend gut eingelebt. Auch die hier geborenen 
Ferkel von Bakossisauen gedeihen ausgezelchnet, so daß 
die Züchtung des Bakossischweines wegen der sehr 
billigen Futter= und Unterhaltungskosten rentabel 
zu werden verspricht, da die Tiere den ganzen Tag 
geweldet werden. 
Im April und Mai des Jahres 1902 kamen 
26 Esel nach dem Vorwerk, die teilweise während 
der ersten Zeit hier, auch schon vorher von der 
Station Bu#a zum Lastentragen von Victorla nach 
Buöa benutzt worden sind. Von diesen Eseln gingen 
bis Ende Oktober innerhalb 4 Monaten 16 Tiere 
infolge einer Infektionskrankheit ein; zugleich hat 
die damalige Regenzeit wohl ebenfalls ungünstig 
auf den Gesundheitszustand der Esel eingewirkt. 
Die bisher am Leben gebliebenen 9 Tlere befinden 
sich jetzt noch in augenscheinlich krankhaftem und ent- 
kräftetem Zustande. 
Das Vorwerk Busa umfaßt ungefähr ein Areal 
von 300 ha, die zu beiden Seiten des Hauptweges 
Victoria—Busa gelegen sind. Von dieser Fläche 
waren am Ende des Jahres 1901 erst etwa 10 ha 
als Weideland übergemacht, so daß es zunächst bis 
jetzt die Hauptaufgabe des leitenden Landwirts sein 
mußte, genügend Weidefläche für den sich stetig ver- 
größernden Viehbestand zu schaffen. Nebenher sind 
dann noch vorzugsweise Kartoffeln angebaut worden. 
Dieselben gedeihen hier sehr gut, jedoch wird der
	        
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