den verschiedenen Kolonien am besten gedient ist.
Je größer die Zahl der an dem Institut der Kron-
agenten betelligten Kolonien ist, um so gründlicher
und umfassender wird naturgemäß auch die Sach-
kenntnis der Kronagenten.
In zweiter Linite hat das Institut der Kron-
agenten den großen Vorteil für sich, daß es dem
Mutterland nichts und den Kolonien wenig kostet.
Die zu seiner Erhaltung nötigen Mittel werden
lediglich von den Kolonien und den Schutzgebieten
aufgebracht, und da diese alle verhältnismäßig daran
beteiligt find, so genügt bei der großen Zahl der
beteiligten Faktoren ein prozentual geringer Beitrag.
In dritter Hinsicht zieht das Mutterland aus
dem Institut den nicht zu unterschätzenden Gewinn,
daß der weitaus größte Teil aller Bestellungen der
Kolonialregierungen in England selbst vergeben wird.
Denn es liegt in der Natur der Sache, daß die in
London ansässigen Agenten bei ihrer genauen Kenntnis
der englischen Handels= und Industrieverhältnisse in
jedem Falle bei Ankäufen und sonstigen Bestellungen
in erster Linie englische Produzenten berücksichtigen,
und daß dadurch eine Konkurrenz des Auslandes
regelmäßig ausgeschlossen wird.
Endlich wird durch die umfangreiche Tätigkeit
der Kronagenten das Kolonialamt in ausgiebiger
Weise von einer großen Zahl laufender Geschäfte
entlastet. "
An die Einrichtung einer ähnlichen Interessen-
vertretung der deutschen Kolonien in Deutschland
wird indes, wenigstens vorläufig, nicht gedacht werden
können, da die Zahl unserer Kolonien zu gering ist,
und da dieselben noch nicht so weit entwickelt sind,
um aus einer Gesamtvertretung ihrer Interessen in
Deutschland vermöge ihrer großen Verschiedenartigkeit
den gleichen Nutzen zu ziehen, wie es in Betreff der
Kronagenten für England und seine Kolonien der
Fall ist. Wenn aber im Lauf der Jahre unsere
Kolonien mit ihrer fortschreitenden Entwicklung
finanziell vom Relch unabhängig werden, so wird
bielleicht der Frage näher zu treten sein, ihnen die
Vertretung ihrer privaten Interessen in einer dem
Institut der Kronagenten ähnlichen Form selbst zu
überlassen.
Dandel der Rapkolonie 1905.
Der Wert der Einfuhr nach der Kapkolonie betrua
im Jahre 1903 34685.020 & gegen 34220 500 æ
im Vorjahr; die Ausfuhr bewertete sich auf
25714440 ## gegen 17456 131 2 im Jahre 1902.
In der Einfuhr ist hiernach ein Mehrbetrag von
464520 K, in der Ausfuhr ein solcher von 8258309 .
gegen das Vorjahr zu verzeichnen.
Die wichtigsten Ein= und Ausfuhrartikel waren
im Jahre 1908 (die Zahlen für 1902 sind zum
Vergleich in Klammern beigesügt) dem Werte nach
die folgenden:
335
Einfuhr: Tollettenartikel und Modewaren
2 185 871 4 (2231 934) — Baumwollwaren
1750 124 2 (1949125) — Provisionen, Spezerei=
waren u. dgl. 1118147 & (1634927) — Eisen-
kurzwaren, Messerwaren 1909559 & (1511200) —
Leder und Lederwaren, einschl. Schuhwaren 13025078
(1361 378) — Kleider 1570578 2 (1353640) —
Gefrorenes Fleisch 1106 848 8 (1236890) — Ma-
schinen aller Art 1590648 2 (1123667) — Weizen
1457534 àK (870276) — Gesalzenes und sonst zu-
bereitetes Fleisch 484368 &2 (675548) — Möbel
und Kunsttischlerwaren 998983 c (641018) — Woll-
waren 599 012 2 (609882) — Spirituosen aller Art
332907 E (550 238) — Schreibwaren und Druck-
papier 660 038 & (537 760) — Rohzucker 442 889 8.
(480 608) — Unbearbeltetes Holz 6223722 (451.077)
— Wagen und Karren usw. 520253 4 (433894) —
Drogen und Chemikalien 364748 4 (422060) —
Butter und Margarine 399 400 . (400749) —
Steinkohlen und Koks 294999 2 (397 569) —
Kaffee 268 381 8 (379139) — Verzinktes Eisen und
Wellblech 441763 2 (370115) — Mehl 292204 2
(308990) — Mats 372374 2 (288227) — Kondi-
torwaren, Kakao und Schololade 202240 9 (282535)
— Ale und Bier 156051 à (237820) — Gedruckte
Bücher 253 267 2 (221 256) — Juwellerwaren
219 433 # (220 129) — Tee 147 926 4 (218920)
— Wein 91533 4 (216 905) — Hüte aller Art
209364 L (208 282) — Seife 149 006 2 (208622)
— Gehobeltes und sonst bearbeitetes Holz 3228720 e
(194246) — Raffinierter und Kandiszucker 122763 8
(190800) — Holzwaren (außer Möbel) 334499 2.
(183 3983) — Mineralöl 136034 & (181 466) —
Sattlerwaren 188816 & (142989) — Töpferwaren
und irdenes Geschirr 196 159 & (140 061) — Säcke
aller Art 107770 2 (136 962) — Leinenwaren
94064 2 (180 401) — Hafer 279759 4 (120567)
— Reis 109 406 2 (114354) — Farben einschl.
Terpentin und Firnis 159121 & (111326) — Ze-
ment 150 645 8 (110 652) — Käse 111 166 0
(108 258).
Ausfuhr: Rohes Gold 11979658 K (5915207)
— Diamanten 5 472690 2 (5 427 360) — Schweiß-
wolle 1504212 8 (1638866) — Straußfedern
945 001 2 (895 040) — Angorahaare 652 515 S.
C70059) — Schaffelle 277 927 4 (295 729) —
Kupfererz 457 205 4 (273366) — Gereinigte Wolle
271 075 2& (246 536) — Ziegenfelle 162 037 2
(125 511) — Ochsen= und Kuhhäute 28 630 8
(62 125) — Am Fell gewaschene Wolle (fleece
washed) 42645 & (49 825) — Wein 20596 .
(23157) — Getrocknete Blüten und Gräser 13372 2
(15086).
Die Zolleinnahmen stiegen von 3 442744 E im
Jahre 1902 auf 3 491 929 8 im Jahre 1903. Die
Gesamtzahl der eingelaufenen Schiffe fiel von 3180
mit 11 436 494 Reg.-Tons im Jahre 1902 auf
2979 mit 10717 214 Reg.-Tons im Jahre 1903.
Die Zahl der ausgelaufenen Schiffe betrug im Jahre