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1903 3053 mit 10914897 Reg.-Tons, was gegen
das Vorjahr einen Rückgang um 10 Schiffe und
233 560 Reg.-Tons bedeutet.
(The Cape of Good Hope Government Gazette).
Anbau von Cangigre als Gerbstoffpfslanze in Mexiko.
Der Anbau von Canaigre, einer in einigen Tellen
der Verelnigten Staaten und Mexlkos heimischen
Pflanze, ist die Grundlage für einen Erwerbszweig
geworden. Die Tanninmenge, welche in der Welt
gebraucht wird, nimmt beständig zu, und so ist es
gelommen, daß man sich nach andern als den bereits
bekannten, Gerbsäure enthaltenden Pflanzen umsieht.
Die Hauptstoffe, welche bisher zum Gerben ver-
wendet werden, sind Eichenrinde, Hamlockrinde und
umach. Im vergangenen Jahre sind in Groß-
britannien allein 136 284 Tons Gerbstoffe verbraucht
worden, und in den Vereinigten Staaten von Amerika
hat sich der Konsum sogar auf 1 500 000 Tons
belaufen. Die wachsende Nachfrage nach Leder hat
auch einen gestelgerten Bedarf an Gerbrinde nach
sich gezogen, deren sichtbarer Vorrat unzureichend
sein soll. Eln neuer Gerbstoff ist nun in der Wurzel
der Canaigre (rumer hymenosepalus) entdeckt
worden. Dlese neue Gerbstoffpflanze hat einen
buschigen Wuchs, wird 15 Zoll bis 3 Fuß hoch und
hat große knollige Wurzeln von dem Aussehen und
der Farbe der süßen Kartoffeln. Sie wächst wild
in den trockenen Gegenden Neu-Mexlkos, Arizonas,
Kaliforniens und Mexikos; aber nirgends erreicht sie
eine solche Größe wie in der etwa 100 englische
Meilen südlich von El Paso liegenden Gegend, wo
sie in großen Mengen wächst. Die Pflanze hat
einen langsamen Wuchs und braucht etwa 5 Jahre
bis zur Reife; es ist deshalb bisher als störend
empfunden worden, daß nach Aberntung der wild
wachsenden Pflanze kein Vorrat verblieb, auf den
man sofort zurückgreifen konnte. In kurzem wird
diesem Ubelstande insofern abgeholfen werden, als
die Farmer in der Umgebung von Deming vor
Jahren schon viele Akres mit Canaigre bepflanzt
haben. Nach der Analyse des Ackerbauministeriums
vom Jahre 1898 wurden in den Wurzeln dieser
Pflanze 35 Prozent Gerbsäure gefunden. Der erste
Versuch, den man mit der Verwertung dieser Pflanze
machte, schlug fehl; die nach Deutschland verschiffte
Wurzel kam in schlechter Beschaffenheit an, da sie
unterwegs in Gärung geriet. Nach vielen Versuchen
sollen indessen die Pflanzer Mexlkos gelernt haben,
die Wurzeln besser zu behandeln und völlig vor der
Verschiffung zu trocknen. ,
(Journal of the Society of Arts, mitgeteilt durch den
kolonialen Beirat in London.)
Titeratur.
„L'’Etat Indépendant du Congo.“ Docu-
ments sur le pays et ses habitants. Annexe
auxr Annales du Musée du Congo. Brüssel,
Aoril 1904. Druck und Verlag von Mme. Vve.
Monnom, Rue de IIndustrie 32.
In diesem reich ausgestatteten Werk wird eine
große Anzahl Photographien mit kurzen erläuternden
Nolizen veröffentlicht, welche den Werdegang des
Kongostaats von seinen ersten Anfängen bis zur
Jeßztzeit illustrieren. Die ausgezeichneten Bilder
führen alles, was das Leben der Weißen und Ein-
geborenen am Kongo anbetrifft, besser und deutlicher
vor Augen, als es lange Beschreibungen tun würden;
sie umfassen alle Zweige der Landwirtschaft, Industrie
und des Handels, serner die öffentlichen Arbeiten,
Jagd, Krieg, Wohnung, Nahrung, Bekleidung sowie
Verwaltung, Krankenwesen und Mission.
Wirtschaftliche, naturgeschichtliche und klima-
tologische Abhandlungen aus Paraguay von
Heinrich Mangels, Kaiserlich deutscher Konsul
in Paraguay. Verlag von Dr. F. P. Datterer &
Cie., G. m. b. H., München-Freising.
Unter vorstehendem Titel ist eine Sammlung
von Abhandlungen, die zum Teil für die in Asuncion
erscheinende deutsche Zeitschrift Paraguay-Rundschau"
geschrieben war, nunmehr in Buchform erschlenen, da
es auch bei uns eine große Anzahl Leute geben
dürfte, die sich für Paraguay, „eines der heitersten
und schönsten Länder auf dem Erdenrund“, wie es
der Verfasser nennt, und dessen Verhältnisse inter-
essieren. Der Verfasser ist deutscher, kaufmännischer
Konsul in Asuncion, lebt schon seit 38 Jahren in
jenem fernen, bei der Allgemeinheit noch ziemlich
unbekannten Lande und ist als feinsinniger Beobachter
und hochgebildeter Deutscher, der noch mit ganzem
Herzen seinem Vaterlande zugetan ist, in hervor-
ragender Weise berufen, uns wahrheitsgetreu und
anschaulich die Ergebnisse seiner langjährigen Natur-
beobachtungen und Studien sowie seiner wirtschaft-
lichen Erfahrungen — er ist selbst Kolonist und
Großgrundbesitzer — vor Augen zu führen. In
schlichter, aber frischer Sprache geschrieben, lassen
diese Abhandlungen erkennen, wie das noch spärlich
bevölkerte, ein gesegnetes, auch für den Europber ge-
sundes Klima besitzende, landschaftlich schöne und an
Naturschägen reiche und äußerst fruchtbare Land, in
dem nahezu alle Gewächse der Erde in üppigster
Weise gedeihen, berufen wäre, unsere Uberproduktion
an Menschen, also zunächst unsere Auswanderer, in
sich aufzunehmen, insofern dieselben gewissen Bedin-
gungen entsprechen; sie weisen aber auch nach, wie
deutsches Kapital, deutsche Energie und deutsche Reg-
samkeit hier noch günstigste Verwertung und Betäti-
gung finden würden. Bei dem noch bestehenden
Mangel deutscher Werke über dieses interessante Land
dürfte dasselbe in erster Linie Auswanderungs= und