Full text: Deutsches Kolonialblatt. XV. Jahrgang, 1904. (15)

Die Ausfuhr von Gummi nimmt bereits seit 
1900 ab. Während in diesem Jahre 2 251 815 
(engl.) Pfund ausgeführt wurden, fiel die Menge 
1901 auf 1740 156 und 1902 auf 865 834 Pfund. 
Der Bericht erwähnt als Ursachen der Abnahme die 
Maßregeln zum Schutze der Gummibäume und den 
Umstand, daß ein Teil der Bevölkerung, der sich 
früher der Gummigewinnung gewidmet habe, jetzt 
sich der Gewinnung von Bauholz zugewendet habe. 
Der Schiffsverkehr in den Häfen der Kolonie 
ist aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich. Die 
Dampfer von Lagos sind nicht besonders aufgeführt, 
da es sich nur um kleine Schiffe handelt, die ihre 
  
  
Ladung nach Forcados zur Umladung auf die 
größeren dort anlegenden Dampfer bringen. 
1900| 19011902 
Englische Dampfer: 
ingegangen 233 226 260 
Ausgelaufen 227 218 253 
Andere Dampfer: - 
Eingegaagen....... 13 28 46 
Ausgelausen 13 90 45 
Eingegan *„" 246 25466 
Ausgelaufen 240 29 
  
  
  
Der Tonnengehalt der eingelaufenen Dampfer 
betrug in den Jahren 1900, 1901 und 1902: 
251 615, 284 986 und 361 528 Tonnen. 
Die Zunahme der nichtenglischen Schiffe führt 
der Bericht auf den im Jahre 1902 von der Woer- 
mann-Linie aufgenommenen Dienst zurück, bemerkt 
aber, daß die englischen Schiffe mit Ausnahme der 
„Lagosboote“ eine größere Durchschnittstonnenzahl 
aufwiesen als die deutschen. 
3. Ackerbau. 
Im Deltagebiet wachsen Olpalmen im Überflusse. 
In den höhergelegenen Landesteilen wird im 
großen Umfange der Anbau von Yams, Kassava, 
Mais und ähnlichen für den örtlichen Verbrauch er- 
forderlichen Früchten betrieben. Fruchtwechselwirtschaft 
ist unbekannt, nur ein bis zwei Ernten werden aus 
dem urbar gemachten Stücke Land gezogen. Dann 
überläßt man es sich selbst, um nach 5 bis 7 Jahren 
es von neuem für eine bis zwei Ernten zu bebauen. 
Der Anbau von Kakao hält sich noch in engen 
Grenzen. 
Ende 1902 traf ein Sachverständiger für Baum- 
wollkultur im Schutzgebiete ein und begannen auf 
Veranlassung der Britich Cotton Growing Asso- 
ciation Versuche zur Verbesserung und Ausdehnung 
des Baumwollanbaues. 
Die 1900 seitens der Regierung von der Niger- 
Kompagnie übernommenen Kaffeepflanzungen in 
Akissi erbrachten infolge der niedrigen Kaffeepreise 
keinen Gewinn. 
  
454 — 
4. Statistik der europälschen Bevölkerung. 
Die nachstehende Tabelle zeigt Zahl und Sterbe- 
ziffer der europälschen Bevölkerung seit 1894: 
er 1 r 
dahr ihd 
1894/5 214 7,47 
1895/96 215 8,83 
1896/97 214 91 
1897/988 206 7,02 
1898/99 227 6,16 
1899/1900 270 7,40 
1900/01. . .. 316 6.32 
1901 Kalendersahr 397 4,28 
1902 - . 404 2,72 
Basutoland. 
In dem am 30. Juni 1903 abgelaufenen Jahre 
betrugen die Einnahmen der Kolonie 101 399.4, 
die sich aus folgenden Einzelbeträgen zusammen- 
setzten: 
Hüttensteuer') 62 387 . 
Posteinnahmen. 21954. 
Lizenzscheine. 4 451. 
Gebührgen 156. 
Vermischte Einnahmen 3.515.5 
73 468 à 
Zölle 27 936. 
Zusammen 101 399 . 
Die Zolleinnahmen haben im Berichtsjahre, dem 
ersten der Zugehörigkeit der Kolonie zum süd- 
afrikanischen Zollverein, wie erwartet, einen beträcht- 
lichen Ausfall (um 5162 ) erlitten, der durch Zu- 
nahme der Einnahme aus anderen Quellen nicht 
ausgeglichen worden ist, so daß das Berichtsjahr 
eine Mindereinnahme von 2885 2 aufweist. Da 
gleichzeitig in dem Berichtsjahre die Ausgaben um 
11 462 S# auf 76 271 # gestiegen sind, ist das 
finanzielle Ergebnis wesentlich ungünstiger als im 
Vorjahre. Gleichwohl schließt auch das Berichtsjahr 
mit einem bedeutenden Üüberschusse — 25 128 2— ab. 
Die Entwicklung der Finanzen in den letzten 
fünf Jahren ergibt sich aus der nachstehenden 
Tabelle: 
Jahr endend am Elnnahmen Ausgaben 
30. Juni 18999 436848 46 418 
30.-- 1900 69·770 59P 492 
80. - 15801 74 891 55 486 
80. = 190 104 284 64 810 
80. = 10 3 101 399 76272 
Die Kolonie verfügt über ein Guthaben von 
100 508 K, das sich in den Händen der Standard 
Bank of South Africa befindet, und zwar in Höhe 
von 46 000 K fest angelegt zu einem Zinsfuß von 
8 pCt. 
L1• Nfar jide Hütte.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.