Full text: Deutsches Kolonialblatt. XV. Jahrgang, 1904. (15)

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An Typhus in Otjosondu: 
Nr. 3, am 26. Juni d. Is., 
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am 2. August d. Js 
3. August d. 
Reiter Gustav Linze gen. Strumpf, früher im Pionier-Bataillon von Rauch (Brandenburgischen) 
4 Unteroffizier Ferdinand Riecke, früher im Eisenbahn-Regiment Nr. 2, am 30. Juli d. Is., 
Reiter Hermann Wersich, früher im Leib-Kürassier-Regiment Großer Kurfürst (Schlesisches) Nr. 1, 
. Relter Willy Hardtte, früher im Jäger-Bataillon von Neumann (1. Schlesischen) Nr. 5, am 
st d. Is. 
7. Reiter August Dorau, früher im Hinterpommerschen Feldartillerie-Regiment Nr. 53, am 3. August 
8. Reiter Ludwig Landsmann, früher im 1. Lothringischen Feldartillerie -Regiment Nr. 33, am 
3. August d. Is., 
9. Reiter Emil Schumann, früher im Dragoner-Regiment König (2. Württembergischen) Nr. 26, am 
9. August d. Js. 
  
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Nichtamtlicher Teil. 
Personal · Nachrichten. 
Nachruf. 
Am 31. Juli d. Is. verschied unerwartet im 
Ostseebad Sellin auf Rügen Major a. D. Richard 
Kund im 62. Lebensjahre. 
Als nach der Besitzergreifung von Kamerun die 
Aufgabe an die Kolonialverwaltung herantrat, das 
bis dahin völlig unbekannte Innere des südlichen 
Teiles des Schutzgebietes geographisch zu erforschen 
und dem Verkehr zu eröffnen, erschien der damalige 
Premierleutnant Kund für die Ausführung dieses 
schwierigen Auftrages mit Recht als bie geeignetste 
Persönlichkeit. Als Mitglied der letzten 18894 von 
der damaligen „Afrlkanischen Gesellschaft in Deutsch- 
land“ entsandten westafrikanischen Expedition hatte 
er im Verein mit seinem Reisegefährten Leutnant 
Tappenbeck von Stanleypool im Jahre 1885 aus 
einen kühnen Uberlandmarsch längs des 4. Grades 
südl. Br. nach Osten angetreten, der ihn über den 
Kwango und Sankuru in die Urwaldregionen südlich 
vom Leopoldsee am Lokenje führte, mit dem Endziel, 
s zum Lomami oder dem oberen Kongo durch- 
zustoßen. Eine dreifache schwere Verwundung durch 
Pfeilschüsse in die Schlüfe, den linken Oberarm 
und in die Bauchhöhle, welche Kund in einem 
Gefecht mit den noch nie mit einem Weißen 
in Berührung gekommenen Uferbewohnern des 
Lokenje erlitt, nötigte die Expedition, nach 
Erbauung von Kanus, den Rückzug auf dem 
Wasserwege nach Stanleypool anzutreten, und nur 
die tollkühne Entschlossenhelt Leutnants Tappenbeck, 
welcher es ohne jede anatomische Kenntnisse unter- 
nahm, den mit Widerhaken versehenen Pfeil mit 
einem Messer aus der Bauchhöhle ohne Verletzung 
der Eingeweide herauszuoperieren, rettete Kund da- 
mals das Leben. 
Im Oktober 1887 begann Kund an der Spitze 
einer wohlorganisierten Expedition, zu der auch wieder 
  
Leutnant Tappenbeck zählte, im Auftrage der Reichs- 
regierung seine Arbelten an der Batangaküste. Die 
um die Wahrung ihres Zwischenhandels besorgten 
Eingeborenen legten denselben, wie zu erwarten ge- 
wesen war, alle nur erdenkbaren Schwierigkeiten in 
den Weg, weder Auskünfte noch Führer durch den 
wenige Stunden von der Küste beginnenden, in seiner 
Ausdehnung nach Osten gänzlich unbekannten Urwald- 
gürtel war zu erlangen. Trotz aller Hindernisse 
gelang es Kund dennoch, das Urwaldgebiet in einem 
zweiwöchentlichen Marsch zu durchqueren und den 
Njong zu erreichen, von wo er die Absicht hatte, 
nach dem unteren Sanaga und Duala zu marschieren. 
Dieser Absicht setzte jedoch ein Uberfall der Expedition 
durch die Bakokos ein Ziel, bei dem Tappenbeck im 
Gesicht schwer verwundet und Kund zwei Finger der 
rechten Hand zerschossen wurden. Nur mit knapper 
Not entging die Expedition der Vernichtung und er- 
reichte im März 1888 Kribl. Nach Heranziehung 
einer Verstärkung durch neue Träger aus Togo und 
auf den bei der ersten Reise gewonnenen Erfahrungen 
sußend, machte Kund im Herbst 1888 einen weiteren 
Vorstoß, welcher im Februar 1889 zur Gründung 
der Jaundestation führte. Damit war der Bann, 
welcher über dem Inneren Südkameruns lag, ge- 
brochen, gleichzeitig leider aber auch die körperliche 
Widerstandskraft Kunds, welcher, durch rheumatische 
Erkrankung fast gelähmt, im Juni 1889 notgedrungen 
nach Deutschland zurückkehren mußte. Als aber am 
381. Juli ein Telegramm aus Duala das dort er- 
folgte Hinscheiden seines treuen Waffengenossen 
Tappenbeck meldete, besann er sich keinen Augenblick, 
obwohl noch nicht wieder hergestellt, mit dem am 
nächsten Tage Hamburg verlassenden Dampfer nach 
Kamerun zurückzueilen, um das von ihm begonnene 
Werk fortzusetzen und die Jaundestation sicherzu- 
stellen. In Duala angekommen, verschlimmerte sich 
sein Zustand aber so bedenklich, daß er besinnungslos 
die Heimreise antreten mußte, während der als
	        
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