Full text: Deutsches Kolonialblatt. XV. Jahrgang, 1904. (15)

Von dem in Kultur genommenen Land waren 
ha mit Kaffee 
25 = Wieslen 
4 Wiehfutter 
- - Bananen 
bebaut. 
Zur Bewirtschaftung der ganzen bebauten Fläche 
waren im Durchschnitt 166 Eingeborene mit einem 
Durchschnittslohn von 9 Rup. 47 Pes. (1 Rup. 
gleich 1,40 M.) pro Mann und Monat beschäftigt. 
Die Verwaltung wird bis auf weiteres von zwei 
Europäern besorgt. 
Wir konnten schon im März darauf hinweisen, 
daß die nächste Ende dieses Jahres in Hamburg 
eintreffende Ernte hervorragend zu werden verspricht. 
Die Berichte widersprechen unsern Erwartungen nicht 
und auch die uns sonst von unserm Verwalter zu- 
gestellten ausführlicheren Mitteilungen lassen einen 
reichlichen und gleichmäßigen Fruchtansatz mit Sicher- 
heit erwarten. 
Deutsch-HSüdwelkafrika. 
Der Perero= Aufstand. 
102. 
Den 31. Juli. 
General v. Trotha meldet unter dem 26. Juli 
(hier infolge Verstümmelung des Telegramms ver- 
spätet eingegangen): Die Lage am Waterberg ist 
unverändert. Hamakari, Otjikaru und Omuweroumue 
sind stark besetzt, Viehposten befinden sich zwischen 
Osondjache und Omuweroumue und südlich von 
Otjenga. Die Abtellung Fiedler erreichte am 21. Juli 
die Gegend von Otjiwarongo und Orupemparora 
und klärt in der Richtung auf Otjenga auf. Detache- 
ment Volkmann steht bei Otawi und beobachtet nach 
Süden gegen Waterberg, nach Norden gegen Hoais, 
woselbst der Owambokapitän Nechale Kriegsleute ver- 
sammelt hält. Abteilung Estorff steht noch bei 
Otjahewita und hat die Verbindung mit Volkmann 
hergestellt, der ihr Mais und Schlachtvieh von 
Grootsontein aus zusandte. Die Abteilung Heyde 
befindet sich bei Ombujo-Wakune, die Abteilung 
Müller marschierte der Weide- und Wasserverhält- 
nisse wegen nach Erindi-Ongoahere. Zwischen den 
Abteilungen Müller, Heyde und Estorff besteht ge- 
sicherte Verbindung. Vom 2. Feldregiment ist die 
2. Kompagnie im Marsch auf Konjati, die 3. Kom- 
pagnie folgt ihr, das 2. Bataillon und die 7. Batterie 
haben mit der vordersten Staffel Karibib erreicht. 
Die nach Naidaus bestimmte Kompagnie wird ver- 
stärkt, Führer Oberleutnant Graf v. Brockdorff. Das 
Hauptquartier wird in den nächsten Tagen zur Ab- 
teilung Müller vorgehen. 
103. 
Den 2. August. 
Aus Okahandja wird unter dem 1. August das 
537 
  
Eintreffen des Generals v. Trotha bei der Abteilung 
Müller in Erindi-Ongoahere gemeldet. - 
104. 
Den 3. August. 
General v. Trotha meldet aus Erindi-Ongoahere: 
2. Kompagnie Feldregiments Nr. 2 am 2. August 
8 Uhr vormittags von 150 Herero bei Okateitel 
angegriffen, Angriff abgeschlagen, 50 Herero tot; 
diesseits schwer verwundet ein Unteroffizier, leicht 
verwundet zwei Mann, außerdem zwei Witbois tot, 
einer verwundet. 
105. 
Den 8. August. 
General v. Trotha meldet aus Erindi-Ongoahere: 
Durch zahlreiche Erkundungen ist festgestellt worden, 
daß die Herero hauptsächlich den Westrand des 
Sandsteinplateaus nordwestlich Omuweroumue und 
das Flußbett des Hamakart von Omoweroumue bis 
Hamakari, außerdem Okambukonde und Waterberg 
stark besetzt haben. Die Hauptmasse befindet sich 
anscheinend bei Hamakari. Die Nachricht über 
Nechales Streitkräfte bei Hoais hat sich als falsch 
herausgestellt. Oberleutnant Volkmann hält jez#t 
Otienga besetzt und hat Verbindung mit Major 
v. Estorff und Hauptmann v. Fiedler. Oberst 
Deimling steht mit drei Kompagnien bei Omusema- 
Uarei und Okateitei, eine weitere Kompagnie und 
1½ Batterien trefsen nächster Tage gleichfalls dort 
ein. Eine Kompagnie ist wegen der Landungs- 
schwierigkeiten in Swakopmund noch weit zurück. 
  
Togv. 
Sur Bevölkerungsslatistik des Schutzgebiets Togo. 
Die vorliegende Nummer des Kolonialblattes 
enthält eine Ubersicht über die weiße Bevölkerung 
des Schutzgebiets Togo nach dem Stande zu Beginn 
des Jahres 1904. Die Statiftik ist die erste, welche 
nach den Vorschriften des Runderlasses vom 22. Juli 
1908, betr. die Neuordnung der kolontalen Bevöl- 
kerungsstatistik (vgl. Deutsches Kol. Bl. vom 15. August 
1908) aufgestellt worden ist. Die Statistik bringt 
zum erstenmal Mittellungen insbesondere über den 
Famillenstand der welßen Bevölkerung (Tabelle L) 
und über die Bewegung der weißen Bevölkerung 
(Tabelle VI); ferner über die Verteilung der einzel- 
nen im Schutzgebiet vertretenen Nationalitäten auf 
Geschlecht und Beruf sowie über die Konfession der 
weißen Bevölkerung. 
Gegenüber dem letzten Zählungstermin (31. März 
1903) hat die weiße Bevölkerung des Schutzgebiets 
von 168 auf 189 Köpfe zugenommen. Die stärkste 
Zunahme (um 15 Köpfe) hat von den einzelnen 
Wohnorten die Stadt Lome erfahren. Die deutschen 
Staatsangehörigen haben um 24 Köpfe zugenommen, 
während die übrigen Nationalitäten um 3 Köpfe 
zurückgegangen sind. Auf die deutschen Staats-
	        
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