Full text: Deutsches Kolonialblatt. XV. Jahrgang, 1904. (15)

In Nr. 42 der „Naturwissenschaftlichen Wochen- 
schrift“ verbffentlicht Dr. S. Passarge einen außer- 
ordentlich lesenswerten Aufsatz: „Die Inselberg= 
landschaften im tropischen Afrika". Der 
bekannte Forscher, dessen Arbeiten für viele Gebiete 
grundlegend waren, untersucht hier die Entstehung 
dieser für ganz Afrika typischen Inselberglandschaften, 
die er auf Winderosion zurückführt. Er schildert 
dann die verschiedenen Typen, wie sie in Betschuana- 
land, Adamaua, Kordofan, Dar Banda, Abessynien 
und im südlichen Deutsch-Ostafrika auftreten. Es 
wäre wünschenswert, wenn auch fernerhin in dieser 
Frage von Reisenden Materlal gesammelt würde, 
um die sehr einleuchtende Hypothese, daß im Meso- 
zoikum im äquatorialen Afrika ein Wüstenklima ge- 
herrscht habe, weiter zu kräftigen; vor allem würden 
sich zu solchen Studien der nördliche Teil Deutsch- 
Ostafrikas, die Massalländer, jene ausgesprochenen 
Inselberglandschaften, eignen. 
  
  
Der Krieg zwischen Rußland und Japan. Auf 
Grund zuverlässiger Quellen bearbeltei von Walter 
Erdmann v. Kalinowskl, Hauptm. a. D. 3. Heft. 
Mit sechs Skizzen. Verlag der Liebelschen Buch- 
handlung, Berlin W. Preis Mk. 1,50. 
Der Inhalt des soeben erschienenen 3. Heftes 
setzt sich, wie folgt, zusammen: Kämpfe am Yalu. 
Gefecht bei Kiulentscheng und Potetynza. — Betrach- 
tungen militärischen und politischen Inhalts. — Die 
Tätigkeit Kuropatkins. — Ereignisse bei Port Arthur 
und auf Kwantung. Die Schlacht bei Kintschou. — 
Gefechte und Schlacht bei Wafangou. — Tektische 
Lage der I. Armee nach dem Yaluübergang. Skizzle- 
rung des Kriegstheaters. Begebenheiten an den 
rückwärtigen Verbindungen zu Wasser und zu Lande. 
Zusammenwirken der drei japanischen Armeen. Be- 
597 
  
urteilung der Lage der Russen und Japaner Ende 
uni d. Is. 
H. v. Bülow: Deutsch-Südwestafrika seit der 
Besitzergreifung, die Züge und Kriege gegen die 
Eingeborenen. Mit einer Karte von Südwest- 
afrika und einer Skizze. Berlin 1904. Verlags- 
buchhandlung von Wilhelm Süsserott. 
Der Verfasser gibt eine gedrängte, aber voll- 
ständige Ubersicht der Kämpfe in Deutsch-Südwest- 
afrika seit der Besitzergreifung bis zur Gegenwart 
und kommt damit dem Bedürfnis rascher Ortentlerung 
entgegen. Er hat seine Darstellungen auf den besten 
vorliegenden Berichten begründet. Das Buch ist be- 
sonders für solche Leser zu empfehlen, die sich rasch 
mit der Geschichte Deutsch-Südwestafrikas vertraut 
machen wollen, ohne die ausführlicheren Spezialwerke 
zu studieren. 
Die Eisenbahnen des brasilianischen Staates 
S8 Paulo von Ingenieur A. Kuhlmann. 
Geh. 60 Pf. Selbstverlag des Verfassers. Druck 
der Deutschen Verlags-Anstalt, Stuttgart. 
Unter den Vereinigten Staaten von Brasilien ist 
der zu Südbrasilien mit seiner auf 35 000 Seelen 
zu veranschlagenden deutschen Bevölkerung gehörende 
Staat Seo Paulo der am meisten entwickelte. Na- 
mentlich hat wohl kein anderes Land der Erde, aus- 
genommen die Verelnigten Staaten, und auch diese 
nur in einer begrenzten Epoche ihrer stärksten Ent- 
wicklung, gerade auf dem Gebiete des Bahnbaues solche 
Fortschritte gemacht wie jener Staat. Nach einer 
allgemeinen Orientierung über die Entwicklung des 
Bahnwesens in Brasillen und die darauf bezügliche 
Gesetzgebung schildert der Verfasser elngehend die Eisen- 
bahnen der Provinz Söo Paulo, ihre finanziellen 
Ergebnisse und ihre Aussichten für die Zukunft. 
  
Perkehrs-Nachrichten. 
Nach einer soeben hier eingegangenen Drahtmeldung des Postamts in Apia (Samoa) hat die 
Post aus Samoa, welche mit dem am 16. August auf der Reise von Australien nach San Francisco in 
Pago Pago sällig gewesenen Postdampfer „Sierra“ hätte befördert werden sollen, wegen Sturms den 
Anschluß an diesen Dampfer nicht erreicht. Die in der Zeit vom 12. bis 15. September in Deutschland 
fällige Post aus Samoa wird daher, soweit sie nicht etwa schon mit einer früheren Beförderungsgelegenheit 
nach Pago Pago gebracht worden war, erst drei Wochen später zu erwarten sein. 
Postdampfschiffverbindungen nach den deutschen Schutzebieten. 
  
Die Abfahrt erfolgt 
vom Ein- 
Nach 
schiffungshafen 
  
am: 
  
  
1. Deutsch-Uen-Guinea. 
) nach Herbertehöhe, Malupl 
b i insch. 
wur 
. 
Brindisi 9. Oktober 
(englische Schiffe) 
:Necpel 13. Oklober 
asen, Verber#tshöhe, Ma.deutsche Schisfe) 
upi, Stephansort 
  
Ausschiffungshafen. Briefe müssen aus 
Dauer Berlin spätestens 
der Überfahrt abgesandt werden am: 
Matupi 42 Tage 
Herbertshöhe 42„= 
7., 11. Oltober 
fen 40 = 10s# abds. 
  
Berlinhafen 39. 
.Wilh. Hafen 
erbertshöhe 45. 
atupi 45 „
	        
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