nahmen Beri (westlich Bertua) — Kunde — Joko —
Jaunde und Resultate der auf dieser Route ange-
stellten und von Professor Ambronn in Göttingen
berechneten astronomischen Ortsbestimmungen, von
denen vor allen die beiden einwandfreien absoluten
Längenbestimmungen von Kunde und Joko hervor-
zuheben sind.
Südlicher Teil von Kamerun:
Hauptmann Zimmermann: Ausgezeichnete Auf-
nahmen zahlreicher Routen im Bezirk der Militär-
station Ebolowa, die kreuz und quer von Lolodorf
bis zum Kampo und von der Küste bis zum Dscha.
den ganzen Bezirk durchziehen und von dem Auf-
nehmer in überaus geschickter Weise zuelnander in
Beziehungen gebracht wurden. Ein Aufzählen der
einzelnen Routen muß hier wegen Raummangels
unterbleiben. Vervollständigt und erweitert wird das
von Hauptmann Zimmermann geschaffene Routennetz:
1. durch die Aufnahmen Leutnant Achenbachs:
Skizze des Weges Mbambam —Jenobala und
Ngulemakong—Bongoase—Mbädumu.
Aufnahme des Njong von Oone-Ngamasi bis
zur ersten Stromschnelle und des Weges von dieser
Stromschnelle nach Lolodorf. Skizzen des Weges
Balingekore—Amugekore und der Jaunde-Haupt-
straße von Lolodorf bis zum Niong. Wegeaufnahme
Bipindi.—Mukasso— Songepem—Niong, Makasso—
Dehane, Songepem—Lolodorf. Die letzte Aufnahme
ist die erste aus dem bisher völlig unbekannten Gebiet
zwischen der Njong= und der Karawanenstraße
Kribi—Bipindi—Lolodorf.
2. durch die Arbeiten Leutnant Jacobs aus
der Gegend zwischen Ebolowa und dem Dscha.
(Zohlreiche kleine und größere Wegeabschnitte.)
Hauptmann Engelhardt: Routenaufnahme Jaunde
—Lolodorf—Komakah (Komaka Efulen)—Kribi und
astronomische Ortsbestimmungen (absolute Längen-
bestimmung von Jaunde)h.
Stabsarzt Hoesemann: Kribi—Longjt und Kribt
— Nkomakak— Massambe —Ntem —Kampostation—
Groß-Batanga. Durch diese Aufnahme wird die
Verbindung zwischen der Handelsstraße Kribt—
Nkomakat—Ebolowa und den von der Südkamerun-
Grenzexpedition längs der Südgrenze der Kolonie
versolgten Wegen hergestellt.
Oberleutnant Scheunemann: Skizze des Weges
Edea — Betunde und Routenaufnahme Jaunde —
Bidemunke am Njong—Elemwoo am Dscha—Kul—
Bidjum — am oberen Dscha entlang bis zum Zu-
sammenfluß desselben mit dem Lobo.
Leutnant v. Oertzen: Skizze des Weges Lolo-
dorf—Fähre am Njong—Edea. Verwaltungsbeamter
Preuß: Skizze des Gebietes zwlischen dem oberen
Dscha und Njong. Direktor der Gesellschaft Süd-
kamerun Graf v. Schlippenbach: Routen zwischen
Dongo (am Dscha) und Bidjum.
Die Fülle des selt dem Erscheinen der Kamerun=
karte des großen deutschen Kolonial-Atlasses im
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Jahre 1901 für den südlichen Teil von Kamerun
eingelaufenen topographischen Materials forderte
schon seit längerer Zeit gebieterisch die Neubearbeitung
dieses auf der vorerwähnten Karte noch überaus
dürftig erforschten Gebietes. Nachdem jetzt das für
den Aufbau der Karte fundamentale astronomische
Beobachtungsmaterial Hauptmann Engelhardts, Ober-
leutnant Foersters und Leutnant Schulz' von Prof.
Ambronn in Göttingen fertig berechnet vorliegt, ist
mit der Herstellung der Neubearbeitung des südlichen
Telles von Kamerun, wie dies schon letzthin mit
dem mittleren Teil geschehen ist (der mittlere Teil
von Kamerun zwischen Sonaga und dem 8. Grad
nördlicher Breite erschien in den Mittellungen a. d.
deutschen Schutzgebieten Jahrg. 1903, Karte Nr. 5),
begonnen worden. Infolge der Detailliertheit und
großen Zahl der Aufnahmen wurde für die neue
Karte der Maßstab 1:500 000 gewählt.
Bericht des Oberleutnants Dirtler über eine
Erkundungserpedition von Bamum nach Jabassl.
II. (Schluß.).)
In Fonkwe traf die Expedition am 24. No-
vember ein. Ein geräumiger Marktplatz weist auf
die Bedeutung des großen, auffallend sanberen
Dorfes hin, dessen Gebäude, soweit ich sie gesehen
habe, durchweg in gutem Zustand sich befanden, und
wo ich zum ersten Male wieder die rlesigen Palaver-
trommeln vorfand. Fonkwe ist auch in Bamum be-
kannt, von Joia als wichtiger Marktplatz bezeichnet
worden und sollte das letzte größere Dorf vor Mbang
sein, Angaben, die sich nachher als durchaus zu-
treffend herausstellten, da Fonjateba nominell Mbang
tributpflichtig ist. Der Häuptling Sakute von Fonkwe
ist ein Mann von etwa 50 Jahren, der einen
schlauen und selbstbewußten Eindruck machte. Die
Aufnahme wurde vorzüglich, nachdem ich am zweiten
Tage sehr entschieden Mehrleistungen verlangt hatte,
da nur zögernd und ungenügend Verpflegung am
24. gebracht worden war. Sakute hatte von Euro-
päern schon mancherlei gehört, gesehen aber noch
keinen. Die Station Bamenda war ihm dem Namen
und der Lage nach bekannt und er frug, warum ich
nicht früher von der Küste aus über sein Dorf da-
hin gegangen sel. Träger hätte er genügend stellen
können und würde es auch jetzt tun, wenn ich die
Bamums nicht mitgebracht hätte. Diese hätte ich
weglassen sollen, meinte er, überall betrachte man
die Expedition mit der Besorgnis, sie sei zur Be-
freiung der zahlreichen Bamumsklaven gekommen,
welche in der Gegend seien. In der Tat habe ich
bis nach Forien hinunter zahlreiche Bamums als
Sklaven angetroffen, welche von Bangato hauptsäch-
lich geliesert und durch Vermittlung Fonkwes weiter
verkauft worden sein sollen. Daß noch der Vater
*) Agl. „Deutsches Kolonialblan“ 1904, S. 587.