bekämpft werden. Der gefährlichere Schädling ist
anscheinend die Wanze, weil sie nicht allein die
jungen Blätter frißt, sondern mit Vorliebe auch die
Früchte anbohrt, wodurch die Bohne dem Aussehen
nach geschädigt wird.
Die Düngungen mit Holzasche und Kompost
wurden fortgesetzt. Die bisherigen Düngungsversuche
mit künstlichen Dünger in Ngambo und Amani
haben hauptsächlich wohl wegen der großen Dürre
des Berichtsjahres noch zu keinem greifbaren Re-
sultate geführt, werden jedoch unter der Leitung des
Chemikers des Bielogisch-Landwirtschaftlichen In-
stitutes, Herrn Dr. Schellmann, weitergeführt.
Von den bei der Fabrik geplanten fünf Ab-
teilungen einer großen Trockentenne mit Schiebe-
dächern wurden 3 ½ Abteilungen fertig gestellt.
Kamerun.
Verlegung des Kommandos der Schutztruppe.
Das Kommando der Kaiserlichen Schutztruppe
ist am 15. August d. Is. von Duala nach Sopo
verlegt worden.
Deutsch-Südwelkakrika.
Der DPerero-Aufstand.
120.
Den 6. Oktober.
General v. Trotha meldet ab nordöstlich Epata,
den 1. Oktober, 8 Uhr 30 Min. nachmittags, ab
Okahandja, den 5. Oktober, 5 Uhr 30 Min. nach-
mittags, an Berlin, den 6. Oktober, 5 Uhr 26 Mirn.
vormittags:
ch ging 28. September mit Estorff, Volkmann
und Mühlenfels auf Epata vor, das in eiliger Flucht
Eiseb abwärts von den Hereros geräumt wurde.
Nah Patrouillen= und Gefangenenaussagen sollen
die Kapitäne Salasiel, Timotheus und andere noch
bei Osombo-Windimbe, einer bisher noch unbekannten
Wasserstelle 18 km nordöstlich Epata, sitzen. Setzte
sofort mit Gewaltnachtmärschen Verfolgung fort und
stieß bei Osombo-Windimbe auf schwache feindliche
Nachhut, die nach kurzem Widerstande flüchtete.
Beschoß darauf mit Artillerie Eiseb abwärts nach
Nordosten abziehende Staubwolken, klärte 29. nord-
östlich welter auf und ließ durch Streifabteilungen
in Umgebung von Osombo-Windimbe zahlreiches
Vieh und Gefangene beitreiben. Samuel Mahareros
Massen — aber ohne die weit voraus geflüchteten
Kapitäne — sollten nach Gefangenenaussagen noch
einen Tagesmarsch weiter östlich am Eiseb bei Erindi-
Ombake sitzen. Dorthin wurde 80., früh 1 Uhr,
Verfolgung fortgesetzt. Weiteres zahlreiches einge-
fangenes Vieh, ergriffene Gefangene, zurückgelassene
Weiber und Kinder bestätigen frühere Gefangenen-
aussage, daß Widerstand des Feindes gebrochen.
Uneinigkeit soll unter den Kapitänen herrschen. Ein
640
Teil des Volkes möchte sich ergeben, fürchtet aber
Erschießen und Bestrafung. Der Feind soll schwer
unter Wassermangel leiden. Leute selbst besseren
Standes sollen zahlreich verdurstet sein. Entgegen
allen bisherigen Schilderungen im Sandfeld keinerlei
Mangel an Weide, auch frisch ausgemachte Wasser-
löcher. Mit stärkeren Abteilungen operieren daselbst
aber unmöglich. Abteilung Estorff wird Verfolgung
des ins Sandfeld ausgewichenen Feindes übernehmen.
Vermute, daß der größte Teil des Feindes wieder
nach Westen zurückzugehen versuchen wird, andere
Teile nach Ganas durchzubrechen. Besetze daher die
Wasserstellen Epukirofluß von Otjimanangombe bis
Epukiro, in nordwestlicher Richtung von Sturmfeld
bis Okasondusu, hieran nördlich anschließend Omu-
rambafluß durch die Abteilungen Fiedler und Volk-
mann bis Otiltuo. Kommando geht zunächst Epukiro.
121.
Den 8. Oktober.
Unterm 3. Oltober meldet General v. Trotha
aus Okatambaka: Deimling ist auf die Meldung,
daß zahlreiche Hereros bel Otjimanangombe-Ganas
siehen, am 29. September von Epukiro auf Otji-
manangombe aufgebrochen. Ombakaha, Sturmsfeld,
Kalkfontein bleiben besetzt. Deimling versucht, die
langen Durststrecken durch Vorschieben von Wasser
mit Ochsenwagen zu überwinden.
122.
Den 8. Okrober.
Gouverneur Leutwein meldet: „Gibeon haben
Bewohner (Witbois) anscheinend in feindlicher Absicht
verlassen. Station Kuis am Fischfluß ist am 6.
durch Witbotleute angegriffen, Station Hoachanas
soll angegriffen sein. Die Bastards von Rehoboth
sollen ein Aufforderungsschreiben zum Aufstande er-
halten haben.“
123.
Den 13. Oktober.
Oberst Leutwein meldet: Am 8. Oktober in
Hoachanas alles ruhig. Keine Witbois dort gesehen.
Gerüchtweise sollen Hottentotten von Gokhas auf-
ständisch sein. Gefreiter Willers, geboren 5. Sep-
tember 1877 in Parchim, früher im Pionierbataillon
Nr. 9, auf Patrouille durch Schuß ins Bein ver-
wundet, ebenso eln Farmer Fricclus bei Station Schlip.
124.
Den 14. Oktober.
Oberst Leutwein meldet unter dem 13.-Oktober:
Am 21. September Patrouillengefecht gegen Marenga
bei Gais nördlich von Warmbad. Schwerverwundet:
Oberleutnant Schultze, Sergeant Heinze, Reiter
Lindner, Schmidt, Kanonier Schloßhauf.
Am 5. Oktober Gefecht der Kompagnie Wehle
bei Wasserfall (Westrand Karrasberge) gegen Ma-
renga. Leutnant Eick, Reiter Nerbe tot, Reiter
Niemann, Unteroffizler Weiß, Sanitätssoldat Palleis
schwerverwundet, Hauptmann Wehle, Unteroffizier
Langenbach, Reiter Orezischoz, Artels leicht ver-
wundet. Nähere Ausstellungen fehlen bisher.