Britisch-Westafrika 14,0
Frankreich 0,7
Amerika 0,0
Andere Länder . 20,1
Die Ausfuhr an Palmkernen hat zwar dem Werte
nach abgenommen, der Menge nach ist aber eine
kleine Steigerung eingetreten, von 22 623 auf
22760 engl. Tonnen. Der größte Tell der Palm-
kerne geht nach Hamburg, wo ber Preis höher ist
als in Liverpool. »
Um die Ausbeutung der an Olpalmen reichen
Bezirke des Hinterlandes zu fördern, überläßt die
Regierung den Häuptlingen auf Wunsch eine Maschine
zum Aufbrechen der Nüsse für den halben Preis.
Palmöl geht vornehmlich nach Großbritannien.
Kolanüsse werden vor allem nach Gombia und
Senegal ausgeführt. Große Preisschwankungen
machen diesen Zweig des Handels mitunter zu einem
verlustbringenden.
Die Ausfuhr von Kautschuk richtete sich zum
größeren Tell nach Großbritannien, zum kleineren
nach Deutschland. Bei der nötigen Aufmerksamkeit
dürfte sie noch einer großen Stelgerung fählg sein,
war sie doch früher weit größer und betrug bei-
spielsweise 1897 79 787 K.
Auch die Ausfuhr von Elfenbeln dürfte noch
steigerungsfähig sein, da in einzelnen Bezirken viele
Elefanten vorkommen. -
Die Ausfuhr von Ingwer ist zwar der Menge
nach etwas gestlegen, dem Werte nach aber von
17 358 8 auf 15 898 2 gefallen.
Kaffee wächst in der Kolonie zwar in ausge-
zeichneter Qualität, wird aber wenig oder gar nicht
ausgeführt, da der niedrige Preis den Anbau
nicht lohnt. «
Rels, der gleichfalls ausgezeichnet wächst, wird
von den Eingeborenen für den eigenen Bedarf und
höchstens nur soviel zum Verkaufe gebaut, daß der
Erlös die Hüttensteuer deckt.
Versuche, Kopra auszuführen, sind als nicht loh-
nend wieder aufgegeben worden.
Große Aufmerksamkeit schenkt die Regierung der
Baumwollkultur. Eine einheimische Baumwollpflanze
wächst wild überall im Hinterlande. In einzelnen
Bezirken fertigen die Elngeborenen aus dieser Baum-
wolle ausgezeichnete Stoffe. Die Versuche, einge-
führte Spielarten anzupflanzen, sind daher aufgegeben
worden, umsomehr, als Boden und Klima ihnen
nicht zuzusagen schienen, und ihre Einführung bei
den Eingeborenen wohl Schwierigkeiten begegnet wäre,
da sie gegen Jusekten, heftige Regengüsse usw. weniger
widerstandsfähig sind.
Baumwollpflanzer aus dem Süden der Vereinigten
Staaten haben Versuchspflanzungen angelegt. Im
Bezirk Konietta sind über 1000 englische Acker jetzt
ausgesät. Die von den Eingeborenen gekaufte Baum-
wolle findet eine sehr befriedigende Beurteilung.
Zur Baumwollkultur geeignetes Land findet sich
in großer Ausdehnung nahe der Eisenbahn. Die
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Rentabilität einer Baumwollkultur außerhalb des
Bereiches der Eisenbahn hält der Bericht für
zweifelhaft.
Maschinen und Geräte aller Art für die Baum-
wollpflanzungen werden auf der Regierungsbahn frei
befördert, ebenso alle im Inlande zur Ausfuhr an-
gekaufte Baumwolle.
Über den Schiffsverkehr gibt die nachstehende
Tabelle Aufschluß:
Es liefen
ein und
aus
Dampfschiffe
Zahl Tonnen Zahl Tonnen
I
1902 638 146 888 1.453 5721526 1 467 988
198 359 111 40681 1676 951|1340/1688 357
Der Bau der Regierungsbahn ist im Berichts-
jahre um 40¾ englische Mellen vorgeschritten. Am
31. Dezember v. Is. war das Gleis bis 177 Meilen
von Freetown gelegt.
Dle Spurweite der Bahn beträgt 2 Fuß 6 Zoll,
entspricht also der 75 cm- Spur.
Die Zunahme des Verkehrs war befriedigend,
wenn auch der Transport von Palmkernen aus dem
Innern nicht den erwarteten Umfang angenommen
hat. Die kleinen Dörfer längs der Bahn wachsen
sich zu großen Städten aus. Die Eingeborenen
überwinden ihre Furcht und benutzen die Bahn in
zunehmender Menge.
Die 5¾ Meilen lange Bergbahn von Freetown.
nach der 900 Fuß hoch gelegenen Hillstation, die
im Oktober 1902 begonnen worden war, ist im
Dezember 1903 vollendet worden. Slie ermöglicht
es den Beamten, für die die Regierung in Hill-
station vorzügliche Häuser gebaut hat, und den
anderen Weißen in Freetown, in einer Höhenlage zu
wohnen, in der nicht nur frische Luft und eine
hübsche Umgebung vorhanden, sondern vor allem
erquickender Schlaf zu finden ist.
Segelschife.
Zusammen
Zahl Tonnen
Erdnuß- und Baumwollkultur in Sambia.
Die Erdnußkultur ist zur Zeit weitaus die wich-
tigste Kultur der kleinen britischen Kolonie Gambia.
Von dem Gesamtwerte der Ausfuhr in den Jahren
1902 und 1903 mit 210 350 und 290 740 L ent-
fielen auf die Ausfuhr von Erdnüssen nicht weniger
als 193 485 und 275 394 L. Dabei stieg das
Gewicht der ausgeführten Nüsse von 31 612 auf
45 477 (engl.) Tonnen, die größte Ziffer seit Beginn
der Ausfuhr dieses Produktes (1830).
Die Nüsse, die ursprünglich in Brasilien heimisch
sind, werden gewöhnlich nach den ersten Regenfällen
im Juli gepflanzt und reisen in ungefähr fünf Mo-
naten. Ende Oktober oder Anfang November werden
sie geerntet und in großen Haufen auf den Feldern
aufgestapelt. Zu Beginn des Monats Januar werden
sie dann von den Ranken und der etwa noch an-