Full text: Deutsches Kolonialblatt. XV. Jahrgang, 1904. (15)

über um etwa 4 vH. gesunlken, der der britischen 
Besitzungen um 2 vH. gestiegen. Der Antell Deutsch- 
lands hat sich mit 13 vH. ungefähr auf derselben 
Höhe wie im Vorjahre gehalten. 
Abgenommen hat im Berichtsjahre namentlich die 
Einfuhr von Baumwollwaren, Lebensmitteln, ge- 
münztem Gelde und Kleidungsstücken. Als Ursachen 
führt der Bericht teils den natürlichen Rückschlag 
nach der übermäßig gesteigerten Elinfuhr im Jahre 
1902, teils die Einstellung des Betriebes auf ver- 
schiedenen Minen und die Verminderung der Arbeiter- 
zahl bei der Bahn an. · 
Zugenommen hat namentlich die Einfuhr von 
Maschinen, Boumateriallen und Tauwerk. Diese 
Zunahme findet ihre Erklärung in der Entwicklung 
einzelner Minen. 
Von der Elnfuhr im Berichtsjahre entfallen 
175 650 2 auf die Einfuhr für Rechnung der Re- 
gierung und 252 966 K auf die Einfuhr von ge- 
münztem Gelde. « 
An Spirituosen wurden 1903 1 353 262 
Gallonen*) im Werte von 165 249 2 eingeführt, 
also etwas weniger als eine Gallone auf den Kopf 
der auf ungefähr 1½ Millionen geschätzten Bevölke- 
rung. Die Einnahmen aus den Spirituosenzöllen 
erreichten 253 815 & bei einer Gesamtzolleinnahme 
von 368 714 K. 
Die Verteilung der Ausfuhr nach den ver- 
schiedenen Bestimmungslöndern in den letzten drei 
Jahren ergibt sich aus der nachstehenden Übersicht: 
  
  
  
  
  
Bestimmungsland 1801 1902 1903 
3-ä 2 
Vereinigtes Königreich .264 339 468 534 148 
Britische Kolonien 35350 5354273889 
Deutschland 808213 90719 
Frankreichh 89526 2628790261 
Vereinigte Staaten von 
Ameria 708. 28300 23526 
Andere Länder. 13212 12686 9115 
Gesamtausfuhr559733/774186 980942 
  
  
  
4l Zur richtigen Beurteilung der Verschiebungen, 
die sich im Berichtsiahre in dem Antell der einzelnen 
Bestimmungsländer an der Gesamtausfuhr vollzogen 
haben, bedarf es noch einer Ubersicht über Zu= und 
Abnahme der Ausfuhr der einzelnen Waren, da 
einzelne Waren wie Palmöl und Palmkerne haupt- 
sächlich nach Deutschland, Frankreich und den Ver- 
einigten Staaten von Amerika, andere wie Gold und 
Kautschuk hauptsächlich nach dem Vereinigten König- 
reiche verschifft werden. 
Die Goldausfuhr hat im Berichtsjahre ihren bis- 
her höchsten Stand erreicht und war ziemlich ebenso 
groß wie in den vorhergegangenen fünf Jahren zu- 
sammengenommen. Dabet kommen für die Ausbeute 
eigentlich nur drei Minen in Betracht. 
X) 1 Gallone = 4,543 1 
707 
  
Es betrug in Pfund Sterling die Ausfuhr von: 
  
  
  
  
  
  
  
Zu- Ab- 
Waren 1902 1903 
nahme nahme 
old 96 880254 791|157 911— 
Kautschuk 602 196 50007 89— 
Palmäbb 52115 866— 89 315 
Palmbernen 132 0591105271— 26 787 
—J 862 — 8694 
gemüntem Gelde 63 56 13 950 — 
olanüsssen,475 5613086 — 
Nutzhos 21 88660 48853 26 215— 
anderen Waren 20 48836687|16 199— 
allen Warrens7741866 — 
Wie in Togo hat die große Trockenheit im 
  
Jahre 1908 einen großen Ausfall in der Ausfuhr 
von Palmöl und Palmkernen zur Folge gehabt, und 
dies erklärt auch die Abnahme des deutschen, fran- 
zösischen und amerikanischen Anteils am Ausfuhr= 
handel, denn es wurden 1908 an Palmkernen für 
24 645 2L weniger nach Deutschland verschifft und 
an Palmöl für 29 558 2 weniger nach Frankreich, 
für 5705 2& weniger nach Deutschland und für 
4790 2 weniger nach den Vereinigten Staaten. Die 
Zunahme der Ausfuhr nach dem Vereinigten König- 
reiche deckt sich mit der Zunahme der Ausfuhr von 
Gold und Kautschuk. 
Beachtung verdient es, daß auch in dem benach- 
barten Togo 1903 die Kautschukausfuhr sich be- 
deutend gehoben hat. 
Die Abnahme der Kakaoausfuhr beruht haupt- 
sächlich auf den niedrigeren Preisen, die im Berichts- 
jahre für diesen Artikel erzielt wurden, während 
umgekehrt die Ausfuhr von Nutzholz den besseren 
Preisen ihren neuen Aufschwung verdankt. 
Außer den in der Statistik nachgewiesenen 
Summen gehen große Mengen Kolanüsse durch 
Karawanen in das Hinterland und nach Nord- 
Nigeria. 
Perschiedene MWitteilungen. 
Keue Seekarte der Truk-Inseln. 
Von der Deutschen Admiralitätskarte Nr. 115: 
Die Truk-Inseln (Ost-Karolinen) ist eine Neuausgabe 
mit großen Berichtigungen versehen erschienen. Preis 
unaufgezogen 1,80 Mk. 
  
Ovdensverleihung. 
Dem Chef und Begründer des „Deutschen 
Kolonialhauses“, Bruno Antelmann, ist von Seiner 
Mojestät dem Kaiser und König der Kronen-Orden 
4. Klasse verliehen worden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.