von Swakopmund aus die Heimreise anzutreten. Er
wird voraussichtlich Ende Dezember in Hamburg
eintreffen.
162.
Den 24. November.
General v. Trotha meldet aus Windhuk vom
23. d. Mts.: Am 13. November haben Hottentotten
Gochas Vieh und Pferde von Gabis nordöstlich
Keetmannshoop nach Süden fortgetrieben. Haupt-
mann Wehle mit 25 Reitern jagte den größten Teil
dem Feinde wieder ab. Bei Spitzkopp Gefecht.
Am 22. November um 4 Uhr vormittags griffen
etwa 250 Witbois, angeblich unter Hendrik Witboi und
Manasse Kub an, das von der 2. Kompagnie Regi-
ments Nr. 1, unter Hauptmann Ritter, einem Teil
der 2. Ersatzkompagnie und einer halben Gebirgs-
batterie besetzt war. Oberst Deimling, der mit der
4. Kompagnie Feldregiments Nr. 2 und einer halben
Gebirgsbatterie um 6 Uhr vormittags dort eintraf,
fand Kompagnie Ritter bereits im Gefecht. Nach
mehrstündigem Kampfe wurden nunmehr Witbois
über Kuis zurückgeworfen und flohen über Hadab
hinauf, verfolgt in Richtung Rietmont. Wegen Höhe
der feindlichen Verluste bei Delmling angefragt.
Am 20. November hatte Leutnant Roßbach,
2. Ersatzkompagnie, Patroutllengefecht östlich Kuis.
Die Wasserleitung in Iwakopmund.
Einem Berichte des Hafenamtes in Swakopmund
entnehmen wir folgendes:
Die Wasserleitung wurde im verflossenen dritten
Vierteljahr noch stärker als im vorhergehenden in
Anspruch genommen; der Motor arbeitete im Durch-
schnitt täglich 20 Stunden. Ein weiterer Motor
ist im August von Hamburg abgesandt und wird
sofort nach Eintreffen aufgestellt werden.
Die Ursachen des gesteigerten Wasserverbrauchs
waren eine rege Bautätigkeit im Orte, ferner der
Baubetrieb der Otawibahn und die Firma Arthur
Koppel, Bauunternehmer der Bahn, welche im Monat
August allein 769 000 1 verbrauchte. Außerdem
kommt hinzu der Bedarf der Etappe für Tränken
der Pferde, Maulesel, Ochsen usw., der in den Mo-
naten Juli bis September 2 314 000 1 betrug. Der
Wasserverbrauch der Privatabnehmer ist um 630 000 1
gestiegen.
Deutsch-Meu-Guinea.
Docken des Dampfers „Seestern“.
Nach elnem Telegramm des Kaiserlichen Gouver-
neurs in Herbertshöhe sollte der Dampfer „Seestern“
im November in Sydney in Dock gehen.
737
Rettung der Besatzung des gestvandeten englischen
Schiffs „Aigburthy".")
Auch die Insassen des vierten zu dem gestrandeten
Vollschiff „Aigburth“ gehörigen Boots sind gerettet
worden. Nachdem das Boot 13 Tage in See ge-
wesen war und in der Nacht des 16. Juli ein über-
aus schweres Wetter zu bestehen gehabt hatte, wurde
es von den Schiffbrüchigen an der Rook--Insel ver-
lassen. Diese traten einen beschwerlichen Fußmarsch
dem Meeresufer entlang an und wurden am 8. August
von einem auf einer kleinen Nachbarinsel wohnenden
chinesischen Händler ousgenommen. Sie fanden dort
am 7. September Gelegenheit, mit einem Segelschiff
nach Frledrich-Wilhelmshafen zu fahren, wo sie vier
Tage später eintrafen.
Nach Sydney zurückgekehrt, haben sich die Schiff-
brüchigen in anerkennendster Weise über die Behand-
lung ausgesprochen, die sie bei dem Deutschen Gouverne-
ment und den Ansiedlern gefunden haben.
RAus dem Bereiche der Milssionen und
der Ankisklaverei-Bewegung.
Die „Weißen Väter von Algier“ haben in
Deutsch-Ostafrika in Urundi eine neue Station
„Marienheim“, angelegt. Diese ist nur zwei Stunden
von der Militärstation Usumbura am Nordende des
Tanganjika entfernt und liegt in gesunder Bergland-
schaft. In Usumbura selbst gehört der Mission
ebenfalls ein Grundstück, auf dem sich seit einigen
Jahren der frühere Führer der Katholiken in Uganda,
Gabriel, mit einer größeren Anzahl Baganda an-
gesiedelt hat. „Marienheim“ ist von dem früheren
Oberen von „Marienthal“ (bei Bukoba am Viktoria
Niansa), P. Sweens, gegründet worden.
Dem „Monatsblatt der Norddeutschen Missions-
Gesellschaft“ entnehmen wir die Nachricht von der
Gründung einer sechsten Hauptstation im Schutz-
gebiet Togo in Akpafu:
Schneller, als wir erwartet haben, sind wir durch
die im Gange befindliche Ubernahme der Basler
Außenstationen in Togo genötigt worden, zu unseren
bisherigen fünf Hauptstationen, den belden Küsten-
stationen Keta und Lome, dem in der Ebene gelegenen
Ho und den beiden Bergstationen Amedsowe und
Agu eine neue Hauptstation in Akpafu hinzuzufügen.
Wir mußten einsehen, daß der Amedsowebezirk einen
Umfang annahm, der seine Versorgung durch einen
Missionar auf die Dauer ganz unmöglich machte.
Wollte man, wie ursprünglich beabsichtigt war, einen
weiteren Missionar in Amedsowe statlonieren, so
hätte dort eine neue Wohnung beschafft werden
müssen. Da war es entschieden ratsamer, dieses
*) Siehe D. Kolonialblatt vom 1. Oktober 1904, S. 617.