Haus als den Anfang einer neuen Station in dem
neuen Bezirk zu errichten.
Das Stationsgebäude llegt auf einem sehr
schmalen, nach beiden Seiten hin äußerst steil ab-
fallenden Bergsattel von etwa 500 m Höhe, von
dem sich nach Süden hin ein entzückender Blick über
die Hütten der Stadt, auf die Berge von Santrokrofi
und das Tal des Daji öffnet. Der Bergsattel um-
faßt vier übereinander gelegene Terrassen. Auf der
ersten steht das Lehrerhaus sowie die jetzige sehr
einfache Schule, und bietet Raum für später zu er-
richtende Lehrerwohnungen und eine Stationsschule,
sowie eine Kapelle. Auf der dritten Terrasse liegt
das im Bau begriffene Europäerhaus. Bei einer
Länge von 14 und einer Breite von 4½ m enthält
es drei Räume, Arbeits-, Wohn und Schlafzimmer;
im Nebengebäude befinden sich Vorratsstube, Küche,
Mädchenzimmer und Baderaum. Die zweite Terrasse
eignet sich für ein vielleicht später nötig werdendes
zweites Europäerhaus, während die am hböchsten
und schönsten gelegene vierte Terrasse wegen ihrer
exponierten Lage und Unebenheit für Banzwecke
kaum in Betracht kommen dürfte.
Die Grenzen des neuen Stationsbezirkes Akpasu
sind bereits bestimmt. Sie gehen im Süden etwa
bis zum siebenten Breitengrad, von Gbedigbe-Hohoe
in Wegbe, die vom Amedsowebezirk abgetreten werden,
in gerader Linle über Wudidi nach Nischumeru nahe
am Volta; von dort über Wurugpom bis an die
Nordgrenze von Bosm mit seinen Außenstationen;
östlich in die Landschaft Daji hinein. Auf diese
Weise liegt die neue Hauptstation fast völlig im
Mittelpunkte ihres Bezirkes.
Rus fremden Holonien und
Produktionsgebieken.
Der Außenhandel Britisch-Ostafrikas im Finanz-
jahr 1903 / o4.
Die im nachstehenden angeführten Zahlen über
den Außenhandel von Britisch-Ostafrika in dem mit
dem 1. April 1908 beginnenden Finanzjahr 1908/04
schlleßen den Außenhandel Ugandas zum überwiegen-
den Tell mit ein. Sie sind insofern irreführend,
als bel der Ausfuhr auch diejenigen Erzeugnisse mit-
gerechnet sind, die von einem Hafen des Protektorats
zum andern verschifft werden (Vieh, Getreide, Tabak,
Bauholz [Boritis), die also einen Tell des Innen=
hondels und nicht des Außenhandels bilden. Diese
erreichen einen Wert von 25 657 E oder 16 vH.
der gesamten Ausfuhr, die demnach statt mit
159 815 Krichtiger mit 134 158 K angegeben würde.
Da indes die entsprechenden Angaben für das Vor-
jahr fehlen, so wird in den folgenden Vergleichen
die amtliche Zahl benutzt werden.
Eine wesentliche Veränderung gegen das Vorjahr
ist damit eingeführt worden, daß zum erstenmal der
738
Transithandel besonders aufgenommen ist. Er beträgt
18 480 8 in Einfuhr und 6107 & in Ausfuhr und
ist in letzterer ganz, in ersterer überwiegend Handel
von Deutsch-Ostafrika (Seengebiet, zum kleinen Teil
auch Kilimandscharo). Es zeigt sich darin der wohl-
tätige Elnfluß, den sogar eine fremde Bahn auf die
Erschließung wertvoller Teile der deutschen Kolonie
auszuüben vermag. Dabei war dieser Einfluß erst
im Entstehen begriffen, da eine zuverlässige Verbin-
dung zwischen den deutschen Häfen des Viktoriasees
und Kisumu (dem Endpunkt der Ugandabahn) erst
mit der Indienststellung des zweiten Dampfers auf
dem See im Februar 1904 geschaffen worden ist.
Der Transithandel des Rechnungsjahres 1904/05
wird daher bei normaler Entwicklung erheblich größer
sein als derjenige im Jahre 1903/04. Es kommen
vom deutschen Teil des Sees in größeren Mengen
(Ziegen-) Felle und Erdnüsse, in kleineren Mengen
Rindshäute, Elfenbeln, Kautschuk, Ghi (Fett) und
Sesam, während neuestens auch die erste größere
Sendung Baumwolle verschickt worden ist. Vom
Kilimandscharo kommen Felle und Häute, gelegent-
liche Sendungen von Straußenfedern sowie von Zebras
und anderen wilden Tieren.
Der Transitverkehr ist in der Weise geregelt,
doß zunächst der Zoll ganz bezahlt werden muß, an
der Ausgangsstation aber, sofern die Rückzahlung
binnen sechs Monaten beantragt wird und sofern
der Importeur selbst die Ware wieder ausführt, bis
auf eine Gebühr von 4 Anna (34 Pf.) für das
Kollo vergütet wird. Ist die Ware inzwischen in
andere Hände übergegangen, so werden nur 75 vH.
des hinterlegten Zolles zurückerstattet.
Es betrug · .
ohne Transitwaren mit Transitwaren
— e 3
die Gesamtelnfuhr 436 947 455 427
die Gesamtausfuhr 153 708 159 815
Ülberschuß der Einfuhr 288 239 295 612
Im Jahre 1902 betrug
mit Transitwaren
14
die Gesamteinfuhr 443 032
die Gesamtausfuhr 48 060
Überschuß der Einfuhr 294 972
Da für 1902 der Transithandel geringer zu
schätzen ist als für 1903, da außerdem der Wert
der Kohleneinfuhr 1908 11 843 K, 1902 dagegen
nur 7186 K betrug, so ergibt sich, daß die Ausfuhr
an Wert der Einfuhr etwas näher gekommen ist.
Die Einfuhr von Regierungsgütern wie von barem
Geld ist in den obigen Zahlen nicht enthalten. Die-
jenige von barem Geld wird gegen das Vorjahr
beinahe unverändert auf 79 000 2 angegeben, wird
aber in Wirklichkeit erheblich höher sein. Für Bau
und Unterhaltung der Ugandabahn sind für 60 000 .
weniger Materlalien und für die Verwaltung von
Britisch-Ostafrika, welcher im Vorjahre das Material