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gut befestigten Fenz Aufnahmestellung genommen,
die er erst nach heftigem Feuer und erlittenen
großen Verlusten räumte; sein Versuch, sich noch
einmal im Dorfe anzusetzen, wurde bald aufgegeben,
worauf er sich in den Busch flüchtete. Patrouillen
versprengten die letzten eilig Fliehenden. Verluste
des Gegners gezählt 26 Tote, nach späteren An-
gaben der Eingeborenen 40 Tote, darunter der
Anstifter der Ermordungen und Beraubungen, der
überall gefürchtete Chef Ngoamama und dessen
ältester Sohn; diesseits 1 Träger tot, 9 Soldaten
verwundet. Die tapfere Haltung der Soldaten
verdient alle Anerkennung. Offenbar hatte sich dieses
Kannlbalenvolk neben der JFurcht vor Bestrafung
für ihre fortgesetzten Raubmorde durch das Er-
scheinen einer verhältnismäßlg kleinen militärischen
Macht zu dem frechen Auftreten verleiten lassen.
Am 25. stellte sich der Oberhäuptling der Basiöb-
und Bamejuo mit einigen Häuptlingen. Die Er-
mordungen und Beraubungen sind offenbar aus
reiner Habgier in einem Lande erfolgt, dessen Be-
wohner, jeglicher Kultur bar, bislang sich selbst über-
lassen waren.
Das Überhandnehmen der Diebstähle und Be-
raubungen durch die Eingeborenen zeigt, daß es ein
großes Wagnis ist, wenn sich der Handel mit großen
Warenmengen in Gebiete vorwagt, die noch nicht er-
schlossen sind und der Aussicht der Regierung völlig
entbehren, dem rechtzeitigen Eintreffen der Expedition
ist es zuzuschreiben, daß weiteres Unheil verhütet
wurde.
Da der Rückmarsch nach dem oberen Dscha vor-
aussichtlich noch große Anstrengungen erforderte, ließ
ich den schwer verwundeten Soldaten Ndingambile
durch vier verständige Soldaten nach der Faktorei
Wolo tragen; diese schwache Besatzung bildet ge-
wissermaßen eine Aufnahmestellung im Falle etwa
doch noch eintretender Verwicklungen für das Faktorei-
personal und führt den Eingeborenen stets die Gegen-
wart der Verwaltung vor Augen; auch für die in
Angriff genommenen Wegeanlagen nach dem Niong,
deren ich am Schlusse des Berichts Erwähnung tue,
wird dieser Posten eine förderliche Hilfe sein. Die
wundungen hatten das Expeditionspersonal recht
mitgenommen. So konnten die Tagemärsche weiter-
hin nur klein gewählt werden, was anderseits den
Vorteil hatte, daß ich das Verhalten der Eingeborenen
weiter recht genau kennen lernte und vor allem das
Ausschlagen und Reinigen der Wege persönlich über-
wachen konnte. Es wurden passiert die zahlreichen
gut bevölkerten Dörfer der Stämme der Bamwom,
Bakom, Babism. UÜberall war die Bevölkerung
freundlich und nahm die Expedition gut auf. Im
Vergleich zu den im Konzessionsgebiet der Gesellschaft
sonst befindlichen stattlichen Beständen an Gummi
kann hier von einem Reichtum dieses Produktes
nicht berichtet werden, wohl aber habe ich zahlreiche
Elefanten gespürt. Als Hauptpläte für Elfenbein-
handel wurden mir Sebuleluma, Bakba, Bijeme und
Olun genannt, was sich mit meinen Beobachtungen
über die Fährten deckte. In Sebomadom versuchten
die Eingeborenen abermals, die Expedition irre-
zuführen, indem sie den Weg nach Sebulelume
zeigten, indessen merkte ich diese Absicht sehr bald
und ließ in östlicher Richtung einen Weg durch-
schlagen, der schon am nächsten Tage die richtige
Route fand.
Ich resümiere über die in dem zwischen dem
oberen Dscha und dem Njong gelegenen Gebieten
gesammelten Erfahrungen. Die zahlreiche Be-
völkerung, zum Teil ganz fleißig und willig, wird
mit der Zeit ein gutes Arbeiter= und Trägermaterial
abgeben, allerdings wäre es Aufgabe der nächsten
Station, die fortwährenden Verwicklungen der kleinen
Volksstämme untereinander aus der Welt zu schaffen.
Sicherlich läßt sich auch aus den kräftigen, schön ge-
bauten Menschen ein tüchtiger Soldatenstamm heran-
bilden. An Produkten ist die Region keineswegs
arm, und besteht alle Aussicht, daß der Handel hier
recht gute Einnahme erzielen wird.
An der Herstellung von Verbindungswegen
zwischen dem Dscha und Niong, dessen Schiffbarkeit
bis zu den Tappenbeck-Schnellen festgestellt, wird
gegenwärtig mit allen Kräften gearbeitet. Von
Bamela am Dscha würde alsdann über Endam,
Mbidebeloa, Bidemunke oder über Wolo, Abadom,
Massanga, Ngoa, den Rjong abwärts elne Ver-
bindung mit Jaunde und vom Dscha-Bogen über
Sibabade, Olinga, Kumumbude eine Verbindung
mit Lolodorf und der Küste existieren. Hiernach
würde sich als zweckmäßig zu wählender Punkt für
die Anlage einer Statlon das Ende der Schiffbarkeit
des oberen Dscha etwa in der Nähe von Suadschin
ergeben.
Die Gesellschaft Süd-Kamerun beabsichtigt, diese
Region von der Küste zu bearbeiten, und ist bereits
mit den nötigen Vorbereitungen beschäftigt.
Bericht des Gbevrleutnants Scheunemann über die
- Zweckmäßigleit der Verlegung des Sitzes der Verwaltun
vorangegangenen Strapazen und erlittenen Ver- des zmebiten des verkein von — nach dens
oberen Dscha.
Für die Verlegung des Sites der Verwaltung
nach dem oberen Dscha etwa in die Gegend
zwischen dem oberen Dscha und Bidjum oder in die
Landschaft Bakinekos nördlich des Flusses sprechen
folgende Gründe:
In politlscher Beziehung erscheint eine Zentrali-
sation der Verwaltung erforderlich, um eine gleich-
mäßige Einwirkung derselben auf den ausgedehnten
Bezirk zu ermöglichen.
Diese Einwirkung ist von Molundu aus nicht
vorhanden, da dieser Ort in der Südostecke des
Bezirkes liegt. Die Entfernung von hier bis Bertua,
dem nördlichsten Teile des Verwaltungsgebietes be-