trägt etwa 30 Tage, diejenige bis zum westlichen
Dschabogen deren 25.
An der vorgeschlagenen Stelle am oberen Dscha
schneiden sich folgende wichtige Verbindungen:
Von Westen nach Osten: Weg Kribi (Longjl) —
Lolodorf—MNRgulemakong—Mil. Posten Temo·.Lobo-
Mündung (westlicher Diahbogen)—Assobam—Jukao-
uma;
von Norden nach Süden: Weg Bertua.—Sebule-
lume—Bidjum—Kul—Matuli.
Nach Südosten führt der Hauptweg über Bidium—
Besam—Ngato nach Molundu, nordwestlich gehen
Handelswege zum Njong.
Vom oberen Dscha aus ist es daher möglich,
schneller mit den vorgeschobenen Außenposten in Ver-
bindung zu treten als bisher von Molundu.
Posten sind notwendig:
a) in Molundu als Zollposten,
b) in der Dume—Kadsi-Region etwa bei Beri
zum Schutze der deutschen Grenze und des
reichen Handelsgebietes,
D) in der Gegend von Matuli aus denselben
Gründen wie zu b).
Direkte Verbindungen von der neuen Station
zu den nächsten Plätzen Lolodorf und Ebolowa find
vorhanden, nach Jaunde möglich.
776
bedürfnisse auf dem Landwege dürfte nunmehr er-
möglicht sein. In dem beregten Geblet ist aus-
reichend Platz für Anlage einer größeren Station
sowohl als auch für Herstellung ausgedehnter Farmen.
Auch gewährleistet die Beschaffenheit des Bodens ein
gutes Fortkommen der Pflanzungen. Ausgedehnte
Bestände an Raphia und gute Bauhölzer ermöglichen
den Aufbau der Station aus einheimischem Material
mit geringen Kosten. Ziegel- und Tonerde ist vor-
handen. Das Gelände ist hügelig und von zahl-
reichen Bächen durchzogen, welche gutes Trinkwasser
liesern. Jagd und Fischfang sind ergiebig. Die
sanitären Verhältnisse erscheinen günftig. Der Ge-
sundheitszustand meiner Expedition, welche sich etwa
zwei Monate in diesen Gegenden aufhielt, war ein
ausgezeichneter.
Durch die Verschiebung eines Postens von Ebolowa
in die Nähe der Lobo-Mündung erscheint die Kon-
trolle der östlichen Bulu-Stämme genügend gesichert,
ebenso der Einfluß der Regierung auf die Stämme
zu beiden Selten des Njong durch Anlage einer
Station an diesem Flusse etwa bei Akone-Linga
von Jaunde aus.
Die Hauptarbeit in politischer und wirtschaft-
licher Beziehung wird die neue Station am oberen
Dscha zunächst im Osten und Nordosten zu erledigen
haben.
Die am oberen Dscha vorgeschlagene Statlon
liegt im Herzen der zahlreichen, kriegerischen Niem-
und Ndsimu-Stämme.
testen durchführen lassen.
Der Handel sowohl der Küstenfirmen als der-
jenige der Gesellschaft Süd-Kamerun hat sich neuer-
dings besonders der Gegend am oberen Dscha zu-
gewandt, derart, daß die von entgegengesetzter Selte
vorgedrungenen Interessenten jetzt hier zusammen-
stoßen.
Gute Verkehrswege führen Dscha abwärts zur Küste.
Die Schiffbarkeit des oberen Dscha in einer Länge
von etwa 150 km ist festgestellt, eine Landverbindung
zum Niongfluß (etwa 75 km) unschwer herzustellen.
Dieser wiederum ist auf eine längere Strecke bis zu
den Tappenbeck-Schnellen schiffbar, so daß eine Aus-
nutzung der vorhandenen Wasserstraßen im Anschluß
an geelgnete Landverbindungen nur eine Frage der
Zeit sein dürfte.
Der Landweg für den Post= und Karawanen-
verkehr (Kribi [Longjil—Lolodorf—Ngulemakong—
Militärposten Temo —Lobo-Mündung — Wolo—
Tunga—Moensa—Ambon—Adjela) erscheint durch
die beabsichtigte Errichtung eines Zwischenpostens,
etwa an der Lobo-Mündung, seitens der Milkärstation
Ebolowa gesichert.
Die Marschdauer für Karawanen von Krlbi
(Longil) bis zur neuen Station beträgt etwa 30 Tage
(einschl. Ruhetage).
Ein regelmäßiger Verkehr zwischen Gouvernement
und Verwaltung sowie der Nachschub der Stations-
Es wird sich also von hier
aus die endgültige Unterwerfung derselben am leich-
Bericht des Stationeleiters von Ebolowa, Dauptmann
immermann, über eine im Juli und August d. Is.
« ausgeführte Dienstreise.
Am 21. Juli d. Is. brach ich mit 10 farbigen
Soldaten zu einer mit dem Stationsleiter von Jaunde
vereinbarten Zusammenkunft auf und erreichte über
Ngulemakong (Jekombe) —Temo in sieben starken
Märschen Jebekölo (Lobo-Unterlauf, linkes Ufer) am
27. Juli. Die dorthin beorderte Patrouille Jacob
war, von Assok—Wogetemabek her, erst an demselben
Morgen daselbst eingetroffen.
Weg und Verhalten der Eingeborenen auf der
Strecke bis Temo waren recht zufriedenstellend; fingend
und tanzend begleitete mich jung und alt beiderlei
Geschlechts von Dorf zu Dorf, und in dem zwei-
sttündigen Busch zwischen Makum.—Mkoalui komen
die Leute des letzteren Ortes mir halbwegs entgegen
und baten um die Erlaubnis, meinen Trägern die
Lasten abzunehmen, ein erfreuliches Zeichen, zumal
letztere einem anderen Stamme angehörten.
Der Militärposten Temo, wo einige Wochen zu-
vor eine durchziehende Elefantenfamilie gehaust hatte,
war wieder hergestellt.
Hinter Temo, nach überschreiten des Kono,
hatten Landschaft und Bewohner ein verändertes
Aussehen. Die früher dicht besiedelte Gegend zeigt
nur noch vereinzelte Buschparzellen; in dem flachen
Hügelgelände nach Dscha und Njong (Long) zu
herrscht Parklandschaft vor, welche bei Jaunde ins