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beiden Jahre eignen sich nicht zum Vergleiche, da
in dlesen Jahren Bau= und Betriebskosten noch
nicht streng voneinander geschieden sind. Eine
Verzinsung des Anlagekapitals, das am 31. März
1903 sich auf 1210 729 2 belief, wird erst er-
wartet, wenn die landwirtschaftliche Entwicklung des
Landes weiter vorgeschritten ist und eine Verlän-
gerung der Bahn nach dem Inneren stattgefunden
hat. Teils um die Entwicklung des Landes zu
fördern, teils um dem Wettbewerb der Flußschiff-
fahrt von Lagos nach Abeokuta zu begegnen, sind
die Frachten niedrig gehalten. ç
Sleht man von den Einnahmen aus dem Bahn-
betriebe ab, so erscheinen als weitaus wichtigste
Einnahmequelle die Zölle. Rund neun Zehntel
aller ordentlichen Einnahmen sind Zolleinnahmen,
und zwar von der Einfuhr, Ausfuhrzölle werden
nicht erhoben.
Unter den Zolleinnahmen weitaus die wichtigsten
sind die aus der Spirituoseneinsuhr. Sie machten 1902
bis 1903 63 v. H. aller Zolleinnahmen und 58 v. H.
aller ordentlichen Einnahmen aus. 190 1/02 betrug
der letztere Prozentsatz sogar 65,53. In beiden
Jahren betrug der Zollsatz für die Gallone 3 Schilling.
Ein Vergleich dieser Johre mit 1899, wo der
Zoll 2 Schilling betrug, ergibt, daß die Erhöhung
des Zolls um 50 v. H. eine Erhöhung der Zoll-
einnahmen um 28.6 v. H. im Gefolge hatte.
Die nächste Stelle unter den Zolleinnahmen
nehmen mit 14,61 v. H. aller ordentlichen Einnahmen
die aus Baumwollwaren ein. Diese unterliegen
einem 10 prozentigen Wertzolle.
Den dritten Rang nehmen die Einnahmen aus
den Zöllen auf Tabak, Zigarren und Zigaretten mit
4.27 v. H. der ordentlichen Einnahmen ein, bei einem
Zollsatz von 4 d für das Pfund Rohtabak, 8 d für
das Pfund verarbeiteten Tabaks, 1 Schilling
für 1000 Zigaretten und 10 Schilling für 1000
Zigarren.
2. Außenhandel.
A. Ausfuhr.
Ülber die Ausfuhr der wichtigsten Artikel in den
belden letzten Jahren gibt die nachslehende Tabelle
Ausschluß:
1902 1903 □)-ZZunahme
Artikel. und
Wert in # (—) Abnahme
1
Palmkern 821 404 56527 612 — 253 792
Palmöl 332 487 218247 — 114240
Mahagoni 33 292 167 + 22875
Kautschuk 9272 15583 + 6311
Kakao. 7530 6 705 — 825
Elsenbein 612 771 + 159
Kassee 6568. 157 — 501
Andere 132 611 281 081 +148 470
Zusammen] 1337 8656 1146323 — 191542
Die Zunahme der Ausfuhr von anderen Ariikeln
beruht fast ausschließlich auf der erhöhten Ausfuhr
781
von gemünztem Gelde, die von 78 182 2 auf
221 374 4 stieg.
Palmkerne und Palmöl sind die maßgebenden
undbeinaheallein in Betracht kommenden Ausfuhrartikel
und wie in Dahomey, Togo und der Goldküste
haben belde Produkte infolge der alle diese Gebiete
heimsuchenden Trockenheit einen großen Ausfall er-
litten. Dabel darf allerdings nicht außer acht ge-
lassen werden, doß das Jahr 1902 ein außer-
gewöhnlich gutes war.
B. Einfuhr.
In den letzten beiden Jahren wurden ein-
geführt: . .
Waren im Werte Zu= bezw.
von # 1902 1903 Abnahme
Baumwollwaren34 172881 9371— 52235
Alkoholische Getränke 79919 72 113— 7806
Baumaterialien 6 898 309111 4013
Tabak.21171 24 423 —+ 3252
Kurzwarens 18519 18275— 244
Eisenwaren 14 125 14819 694
Salssz 603 7883— 949
Andere Waren 328959 313 764 1 — 15 195
Im ganzen 930 745 % 66 598
Der Rückgang der Einfuhr verliert an Be-
deutung, wenn man bedenkt, daß 1902 eln „Rekord-
jahr" war. Immerhin zeigen die Einfuhrziffern
der letzten zehn Jahre weit weniger Aufwärts=
bewegung wie die Ausfuhrzahlen. Auch in den
Jahren 1896, 1898 und 1899 war der Wert der
Einfuhr höher als 1903.
Der Handel der Kolonie liegt nahezu aus-
schließlich in englischen und deutschen Händen.
1908 entfielen 51,3 v. H. des Gesamthandels (mit
Ausschluß des Handels mit gemünztem Gelde) auf
Großbritannien, 42 v. H. auf Deutschland, 6.7 v. H.
auf andere Länder. Bei der Einfuhr waren be-
teiligt Großbritannien mit 73,8 v. H., Deutschland
mit 17,1 v. H. und andere Länder mit 9,1 v. H.
Deutschlands Anteil an der Einfuhr von alkohollschen
Getränken betrug 1903 90,5 v. H., an der von
Salz 33,2 v. H. und an der von Baumwollwaren
2,1 v. H. Baumaterialien wurden für 1871 2,
Kurzwaren für 1101 L, Eisenwaren für 3048 K,
Glasperlen für 11 154 & aus Deutschland ein-
geführt. ·
Am Ausfuhrhandel waren Deutschland mit
65,4, England mit 29,9, andere Länder mit
4,5 v. H. betelligt. Seine vorherrschende Stellung
verdankt Deutschland dem Umstande, daß es 75.1 v. H.
des Wertes der beiden Haupterzeugnisse der Kolonie,
der Palmkerne und des Palmöls, oufnimmt und
zwar von ersteren 89,7, von letzterem 36,9 v. H.
Von dem Werte der übrigen Hauptausfuhr=
artilel entfielen auf Deutschland folgende Beträge:
Mahagom 3800 2, Kakao 2979 2 und Haoffee
1 .