„Der Mehrertrag der neuen Zölle wird auf
500 000 Mk. (statt 50 000 Mk.) pro Jahr ver-
anschlagt.“
Deufsch-Südwelkafrika.
Der Derero= und Dottentotten - Aufstand.
179.
Den 6. Januar.
General v. Trotha meldet aus Windhuk unterm
5. Januar: „Oberst Deimling beabsichtigte, am 4.
d. Mts. Gochas konzentrisch anzugreifen mit Abteilung
Meister (4., 5, 7. Komp. Batt. Stahl), Auob ab-
wärts, mit Kompagnie Rl#tter und Halbbatterie
Stuhlmann von Gibeon über Goamus, mit Abteilung
Lengerke (8. Komp., 8. Bat.) von Koes über
Persip. Major Meister stleß bereiis am 1. Januar
6 Uhr abends bei Stamprietfontein auf 500 bis
600 Hottentotten, diese hielten trotz wiederholter
Bajonettangriffe bis 9 Uhr 30 abends nach Eintritt
völliger Dunkelheit stand und zogen sich erst unter
dem Schutz der Nacht auf beiden Ufern des Auob
in Richtung auf Gochas zurück. Major Meister
sfolgte am nächsten Morgen. Verluste des Feindes,
welche bedeutend gewesen sein müssen, sind noch nicht
festzustellen gewesen.
Der Hererokapitän Friedrich von Omburo hat
am 4. d. Mts. in Omaruru seine Gewehre abge-
geben. Seine Werst will seinem Beispiel folgen.
Bis jetzt sind 50 Männer und 150 Frauen in
Omaruru zugelaufen.“
Den 7. Januar.
Nach Meldung Generals v. Trotha hatte Major
Meister am 2., 3. und 4. Januar hartnäckige Ge-
fechte beim Vorgehen von Stamprietfontein bis
Groß-Nabas. Mit dieser Ortsbezeichnung ist an-
scheinend Gei-Nabokorus gemeint. Groß-Nabas
wurde nach fünfzigstündigem Kampf genommen. Der
Feind war 1000 Mann stark, darunter nach Aus-
sage Gefangener Friedrich Maharero mit 250 Herero.
Genaue Nachrichten über die diesseitlgen Verluste
konnten noch nicht übermittelt werden, da die Helio-
graphenlinie durch dringend notwendige Telegramme
über Truppenbewegungen und Nachschub von Ver-
pflegung und Munition vollständig in Anspruch ge-
nommen ist.
181.
Den 9. Januar.
Mojor Meister meldet durch General v. Trotha
doß er am 2., 3. und 4. Jonuar gegen Hendrik,
Wuübboi, die rote Nation unter Manasse, Karas-Leute,
Veldschoendroger und Friedrich Maharero gefochten
habe. Der Feind hat mindestens 80 Tote verloren.
Der Sieg konnte wegen Maongels an Munition und
Verpflegung nicht voll ausgenutzt werden. Meister
erreichte daher am 6. Januar wieder die einzig er-
giebige Wasserstelle Stamprietfontein, um sich dort
48
zu ergänzen. Sobald dies geschehen, soll er die
Vereinigung mit Delmlina, Ritter und Lengerke er-
streben. Bei den großen Entfernungen und der
überaus zeitraubenden Heliographenübermittlung ist
die Verbindung mit diesen schwierig. Aus dem
gleichen Grunde konnte eine Verluflliste bisher noch
nicht mitgeteilt werden.
Friedrich Maharero soll nach Gobabis abmar-
schiert sein, um im Norden zu sechten.
182.
Den 10. Januar.
Nach einer Meldung des Generals v. Trotha
hatte Hauptmann v. Fiedler, der sich mit der
Marine-Kompagnie Brockdorff, 6. Kompagnie Feld-
regiments 1 unter Hauptmann v. Wangenheim und
Halbbatterle Winterfeld seit Anfang Dezember auf
dem Marsch von Waterberg über Omike nach Omarurn
befand, unterwegs eine Reihe von Patrouillengesechten,
wobei 21 Hereros fielen und mehrere Gewehre er-
beutet wurden.
Oberleurnant Graf v. Schweinitz, mit 100 Artillerie-
Ersatzmannschaften aouf dem Marsch von Karibib über
Waterberg nach Otilmbinde (an der Omaheke), traf-
Abteilung Fiedler am 16. Dezember in der Gegend
der Omatakoberge (60 km nordöstlich Omarurn).
Schwelnitz hatte om 24., 25., 29. und 31. Dezember
Gefechte mit Hererobanden. Am 4. Jonuar überfiel
er drei Werften bei Otitua (halbwegs zwischen
Waterberg und Omaruru), wobel 61 Herero fielen.
fünf gefangen genommen und zahlreiche Gewehre er-
beutet wurden. Insolge dieser Streifzüge stellten
sich in Omarurnu zahlreiche Herero und gaben frei-
willig ihre Gewehre ab.
Am 29. Dezember erreichte die Abtellung Fiedler
Omaruru.
Am 6. Januar griffen Herero einen Viehposten
bei Okakongo, dicht bel Okahandja, an und trieben
184 Ochsen ab. Patrouille Oberleutnant Strahler
verfolgte die Räuber und nahm ihnen 15 km nörd-
lich Otjosasu 163 Ochsen wieder ab. Ein Herero
gefallen, zwei verwundet, ein Gewehr, drei Pferde
und Munition erbeutet. Am 7. Januar zeigien sich
von neuen Herero bei Okakango, wo sie durch die
auf 25 Mann verstärkte Schutzwache vertriebe
wurden. «
183.
Den 12. Januar.
General v. Trotha meldet: Oberst Deimling,
von Gibeon kommend, hat am 3. Januar bei
Haruchas, südlich Gochas, am 5. bei Gochas, am
7. anscheinend bei Urikuribis siegreiche Gefechte ge-
habt. Der Feind ist vermutlich nach Osten ge-
flüchtet. Die Verbindung zwischen Oberst Deimling
und Major Meister ist hergestellt.
184.
Den 13. Januar.
Nach Meldung des Generals v. Trotha hat
Mojor v. der Heyde am 10. Januar den Vormarsch