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gaben Gebühren bis zu 5 v. H. des auf solche Woren
entfallenden Zolls erhoben werden. Ausgenommen
hiervon sind gleichfalls die im Wege der Binnen-
schiffahrt oder auf dem Landwege nach Nord= oder
Süd-Nigeria wieder ausgeführten Waren.
(The Board of Trade Journal.)
olltarisänderungen der Fidjl-Inseln.
Durch eine Verordnung des Gouverneurs vom
19. Mai d. Is. — Customs Duties Amendment
Ordinance, 1905 (Nr. 12/1905) — ist der Artikel
„Bauholz, nicht fertig, für Kisten zugeschnitten, nicht
länger als drei Fuß, zur Ausfuhr von Früchten“
in der Frelliste des Zolltarifs vom Jahre 1898 in
„Bauholz aller Art, für Kisten zugeschnitten usw.“
abgeändert und derselben Liste folgender neue Artikel
hinzugefügt worden: „Gegenstände, die als das
Eigentum des Paciffc Cable Board und für den
Gebrauch desselben eingeführt werden, mit Ge-
nehmigung des Gouverneurs im Rate.“
(Thbe Board of Trade Jourual.)
Baumwollbau in Australien.
Wie aus den von dem „Department of com-
merce and labor“ in Washington herausgegebenen
„Daily Consular reports“ hervorgeht, wendet sich
die Aufmertsamkeit der amerikanischen Handelsagenten
und Konsularvertreter neuerdings auch in besonderem
Maße der Entwicklung des Baumwollbaues in
Australien zu.
Namentlich Queensland ist für Baumwolle an-
geblich sehr geeignet.
Erwähnenswert erscheint ferner, daß es gelungen
sein soll, durch Kreuzung von langstapeliger mexi-
kanlscher Baumwolle mit in Peru gezogener Sea-
Island-Baumwolle eine neue Varletät zu züchten,
die angeblich den dreifachen Ertrag liefert gegenüber
den bisher üblichen Varietäten.
Die Sachvperständigen der „British Cotton
Growing Association“ sollen diese „Caravonica“
genannte Spezialität sehr günstig beurteilt haben,
denn sie habe einen langen, starken und gleichmäßigen
Stapel, sei allerdings vielleicht etwas zu wenig fein,
von allen von der Association bisher gesammelten
Baumwollsorten aber doch die wertvollste, sie über-
treffe sogar die von Sir Daniel Morris, Ober-
kommissar für Ackerbau in Westindien, gezüchtete
Varietät. Die Kerne der „Caravonica“ enthalten
angeblich etwa 20 v. H. Rohöl.
(Amerikanische „Daily Coneular Reports“.)
Perschiedene Mitteilungen.
Die Neform der kolontalen verwaltungsorganisation.
Die Schrift des Wirklichen Legationsrats Prof.
Dr. Helfferich über „Die Reform der kolonialen
Verwaltungsorganisation“, die Nr. 2 dieses Jahr-
gangs des Deutschen Kolonialblatts als Anlage bei-
gefügt war, ist neuerdings in japanischer Ubersetzung
erschienen. Die Ubersetzung ist auf Veranlassung des
Chefs der Zivilverwaltung von Formosa, der die
Ausgabe mit einer einleitenden Vorbemerkung ver-
sehen hat, von dem Direktor der Polizeischule in
Taipeh, Herrn Kozo Mori, ausgeführt worden.
Deutscher Rolonialkongreß 1905.
Der vom 5. bls zum 8. Oktober in Berlin
stattfindende Deutsche Kolonialkongreß wird sehr
zahlreich besucht werden. Schon jetzt sind 900 biß
1000 Teilnehmer angemeldet.
Die soeben erschienene zweite Ausgabe des vor-
läufigen Programms bringt die in Aussicht stehenden
Vorträge zur Kenninis. Im Plenum des Kon-
gresses werden die folgenden Vorträge gehalten
werden:
Buchner, Direktor D.: Die Mithilfe der Mission
bei der Erzlehung der Eingeborenen zur Arbeit.
Francke, Dr. Legationsselretär: Die politische Idee
in der ostasiatischen Kulturwelt.
Helfferich, Prof. Dr., Wirkl. Legationsrat: Die
Bedeutung der Kolonien für unsere Volks-
wirtschaft.
Jannasch, Prof. Dr.: Argentinien als Wirtschafts-
und Auswanderungsgebiet.
v. Liebert, Generalleutnant z. D.: Die politische,
militärische und volkswirtschaftliche Bedeutung
elner starken Seemacht. »
Nacht, Hafenarzt, Physikus Dr. (Hamburg): Über
Tropenkrankheilen im Seeverkehr.
Rathgen, Prof. Dr. (Heidelberg): Die Aus-
wanderung als weltgeschichtliches Problem.
Schemz, Moritz (Chemnitz)z: Die Baumwollfrage
in den deutschen Kolonien.
Schmeißer, Geh. Bergrat: Geologische Unter-
suchungen und die Entwicklung des Bergbaues
in den Schutzgebieten.
Stier-Somlo, Prof. Dr. (Bonn): Die inter-
nationale Regelung der Waffeneinfuhr.
Außerdem sind noch für die sieben Sektionen
50 bis 60 Vorträge angemeldet und angenommen
worden. Sie behandeln insbesondere: Pflanzenschutz
in den Kolonlen (Busse-Dahlem), Sprache und Sitte
der Papua-Stämme (Hoffmann-Duisburg), geogra-
phische Erforschung der deutschen Schutzgebieke
(Kirchhoff-Leipzig), schädliche Insekten (Kuhlgatz
Berlin), afrikanische Sprachforschung (Meinhof-
Berlin), angewandte Chemie in der tropischen Land-
wirtschaft (Schulte im Hofe-Berlin), Forschungen auf
den Karolinen, Palau-Inseln und Marlanen (Seidel-
Berlin), Rechtschreibung der Ortsnamen in Ozeanien
(Strauch-Friedenau), Kautschukpflanzen (Volkens-
Berlin), ethnographische Forschung in unseren Kolo-
nien (Weule-Leipzigg) — Schutzimpfungen gegen
Typhus und Cholera (Brieger-Berlin), Zecken als
Krankheitsüberträger (Dönitz-Berlin), Rattenver-
tilgung (Giemsa-Hamburg), Schutzimpfung gegen