Berschiedene Mitteilungen.
Ferientursus für toloniale Technit.
Am städtischen Friedrichs-Polytechnikum in
Cöthen (Anhalt) wird in einem Ferienkursus vom
23. bis 28. April d. Is. eine Reihe von Vorträgen
für solche Hörer veranstaltet, welche die koloniale
Technik zum Gegenstand ihrer Studien machen.
Bei dem allgemeinen Interesse an unseren kolonialen
Besitzungen ist diese Veranstaltung umsomehr her-
vorzuheben, als die Technik in der nächsten Periode
der wirtschaftlichen Erschließung unserer Schutzgebiete
eine größere Rolle als bisher zu spielen berufen sein
dürste. Die Auswahl der Vorträge berücksichtigt
nicht allein die fachwissenschaftlichen Kurse, sondern
auch eine Reihe von Themen aus den Gebieten der
Kolonlalwirtschaft und Kolonialpolitik, so daß den
Tellnehmern wie im Vorjahre eine Fülle von An-
regungen geboten ist. Es werden u. a. sprechen:
. Dr. Alfred Berg, Halle a. S.: Länder= und
Völkerkunde der deutschen Kolonien.
Dr. ing. Boeters, Admiral, Charlottenburg:
a) Über Kolonien und Kolonisation,
b) Deutschland als Kolonialmacht, mit Licht-
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bildern,
T) Kolonialpolitik und Kolontalwirtschaft, mit
Lichtbildern,
d) Die Kolonien als Rohstofferzeuger für Wirt-
schaft und Industrie, mit Lichtbildern.
Adolf Damaschke, Berlin: Bodenpolitik in Ko-
lonialländern.
. Dipl.-Ing. Dr. Foehr, Professor, Direktor des
Polytechnikums Cöthen: Erhik der Kolonialpolitik.
Ing. Groshelm, Eisenbahnbau-Inspektor a. D.,
Dozent, Cöthen: Der Eisenbahnbau in den
Kolonien.
6. Dr. Heine, Rechtsanwalt, Dessau: Das Leben
in den Tropen.
Dipl.-Ing. Kraze, Dozent, Cöthen: Ton-, Kalk-
und Zement-Industrie in den Tropen.
Diopl.-Ing. Michel, Dozent, Cöthen: Die Wärme-
kraftmaschinen mit Berücksichtigung der Verhält-
nisse in den Tropen, mit Demonstrationen im
Maschinenlaboratorium.
Dr. Fr. Oppenheimer, Berlin: Genossenschaftliche
Kolonisation.
10. Dr. Theo Sommerlad, Privatdozent an der
Universität Halle:
a) Die Deutschen als Kolonialvolk,
b) Bismarck als Kolonialpolielker.
Dr. A. Schenck, Professor an der Unibersität
Halle: Die wirtschaftlichen Verhältnisse Süd-
westafrikas. -
12. Dipl.-Ing. Speidel, Leimbach: Wasserwirtschaft
und Wasserbau in den Kolonien. ç -
13. Ing. Schaaf, Patentanwalt, Cöthen: Patent-
verhältnisse im Orlent und in den deutschen
Kolonien.
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14. Ing. Zipp, Dozent, Cöthen: Anwendung der
Elektrotechnik in den Kolonien.
Zu allen weiteren Auskünften über die Teilnahme
an dem Kurfus, der für jedermann zugänglich ist,
ist das Sekretariat des genannten Polhytechnikums
gern bereit.
Deutscher Frauenverein für Rrankenpflege
. in den Rolonten.
Der Vorstand des Deutschen Frauenvereins für
Krankenpflege in den Kolonien hat an seine Mit-
glieder die Einladung zu der am Dienstag, den
22. Mai d. Is., abends 6 Uhr, in dem Sitzungssaale
der Kolonial-Abteilung in Berlin, Wilhelmstr. 62,
stattfindenden 18. (ordentlichen) Hauptversammlung
ergehen lassen, deren Tagesordnung wir nachstehend
mitteilen:
1. Jahres= und Rechnungsbericht für 1905.
. Erteilung und Entlastung an den Vorstand.
. Feststellung des Voranschlags für 1906.
. Wahl der Rechnungsflhrer.
. Ersatzwahl für die gemäß § 6 der Satzungen
ausscheidenden Mitglieder.
. Antruge von Mitgliedern.
Anträge von Mitgliedern, über welche in der
Hauptversammlung Beschluß gefaßt werden soll,
müssen dem Vorstande spätestens bis zum 6. Mai
schriftlich überreicht sein (8§ 16 der Satzungen).
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Der deutsche Frauenverein für Krankenpflege in
den Kolonien hat nach Verelnbarung mit der Kolonial-
Abteilung zur Unterstützung der in Neu-Guißea schon
tätigen Vereinsschwester eine weitere Pflegeschwester
dorthin entsandt. Die immer zahlreicher werdende
weiße Bevölkerung dieses Schutzgebietes wird diese
entgegenkommende Betätigung des Frauenvereins
gewiß mit Interesse begrüßen.
Rolonlale Landwirtschaft.
Die kürzlich erschienene Nr. 1 des neuen Jahr-
gangs vom „Tropenpflanzer", Orgon des Kolonial-
Wirtschaftlichen Komitees, enthält an erster Stelle
einen allgemein interessanten Artikel von Prof. Dr.
O. Warburg über die Ergebnisse und Aussichten der
kolontalen Landwirtschaft. Eingangs seiner Aus-
führungen betont Verfasser die dringende Notwendigkeit
des weiteren Ausbaues von Eisenbahnen in den Ko-
lonien als Vorbedingung ihrer landwirtschaftlichen
Entwicklung. Sowohl die Volkskulturen der Ein-
geborenen wie die Gewinnung und der Export der
Urprodukte als auch die Ausbreitung des Plantagen-
baues hängen von dem Ausbau der Verkehrswege
ab. Der Plantagenbau dürse sich nicht mehr aus-
schließlich auf die Küste beschränken, da die Kon-
zentration der verschiedenen Pflanzungen in einer