Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVII. Jahrgang, 1906. (17)

zueige, daß diese Gruppe, bald von dem Hinasweg 
md an den Dimeos vorbei, in die noch unbekannten 
Berge nördlich und nordösilich dleses Heidenstammes. 
zurückgewichen sind, wo sie ungestört bleiben mögen. 
Haere Gruppe aber mußte entweder zum Frieden 
beer auch zur endgültigen Aufgabe ihrer Wohnsitze 
8 Gauar gezwungen werden, wenn die Fullastadt 
uhe haben sollte. 
achdem ich am 5. Januar in Humumsi den 
nschluß an meine von Mogudi dorthin ausgenom- 
*- Route erreicht und eine neue, ausschließlich im 
al führende Verbindung von Bororo nach Mada- 
#u kennen gelernt, und am folgenden Tag bei den 
ula-Helden eine gleich gastliche Aufnahme wie in 
Hamans gefunden hatte, bog ich am 7. Januar in 
charfem Wirkel nach der Stelle ab, wo die Bülowsche 
Miute 1902 die direkte Fortsetzung des Weges von 
Ga odagl. nach Gauar durch eine gestrichelte Linie 
er eutet. Von hier aus entsandte ich am 8. Januar 
en Sergeanten Mellenthin mit 80 Soldaten auf den 
ach Jamei führenden Weg, um die bei den Siraks 
ntergekommene Gauar-Gruppe aufzurelben, während 
ch (mit 14 Mann) die direkte Verbindung nach 
auar aufnehmen und die dorthin zurückgekehrten 
8 en erneut aus ihren Orten verireiben wollte. 
hne Widerstand gaben diese bei melnem Anmarsch 
8. Januar 1906 mittags Fersengeld, während 
Terheant Mellenthin an diesem und dem folgenden 
1 ag noch Widerstand fand. Nachdem er an zahl- 
d Nothltten und Feuerstellen den Unterschlupf 
er Gauars bei den Siraks zweifelsohne festgestellt. 
hatte, jagte er dem in die Berge weichenden Gegner 
außer einigen Gauar-Gefangenen noch eine Herde von 
60 Stück Rindvieh — gleichfalls Eigentum der 
Gauars — ab. Wut und Verzweiflung hierüber 
mag wohl der Ansporn zu einem letzten Widerstand 
8 en sein, der noch an den felsigen Ufern des 
einnavFlusses am folgenden Tage geleistet wurde; 
l farbiger Soldat erhielt hler, schon bem Dunkel- 
Stüe a, elnen — glücklicherwelse ungefährlichen — 
iz1 ß unter das rechte Auge. 
hanpuoch am 8. Januar abends kam ein Unter- 
mit der BiiS- mein am Heldenort bezogenes Lager 
nächptr d#te um Frieden. Ich trug ihm auf, zum 
viel Arbeit ag 50 Geiseln auf ein Jahr und ebenso- 
* er zum Aufbau der Gauar-Stadt zu stellen. 
ernumiprach es auch, erschlen aber nicht zum an- 
Leute in i Termi, möglich, daß er die versprengten 
er kurzen Zeit nicht zusammengebracht hat. 
9#. i 
Über fie—-HBunsfseri—-burrie nach Mubi. 
14. Januar 1906. 
Oberleutnant Schip. 
per war am 9. Januar, 
r. Mellenthin aber nach sehr u 
aurch erst am 10. Januar 1906 4 Uhr 
nach Gauar-Stadt gekommen. Ich verelnigte die 
Expedition nun im Laufe des 11. Januar im Heiden- 
- Ssir, dessen Arnado ein Rind und Verpflegung 
rachte. Gauar-Stadt blieb durch einen Gefreiten 
463 
  
mit fünf Mann besetzt, der durch Fulla-Brief melden 
soll, wenn sich die Heiden den Bedingungen unter- 
werfen wollen. An eine nochmalige Behelligung 
durch diese Heiden glaubte selbst der Gauar-Lamido 
nicht mehr. 
Am 12. Januar ging die Expedition über den 
Lagerplatz am Jewru—Sambu, wo ich meinen 
Routenanschluß an den Vormarsch des 17. Dezem- 
ber 1905 von Mogudi nach Gauar gewann, nach 
dem Heidenort Humssekt und am 13. Januar nach 
dem isoliert auf dem Mandara-Plateau gelegenen 
Fulla-Ort Burha. Hier in der Nähe saßen die 
Djüiülwu-Heiden, die mir s. Zt. bereits vom Mubi- 
Lamido und dann noch durch einen Brief des Djauro 
von Burha als starke und gefährliche Räuber be- 
zeichnet worden waren. An Ort und Stelle aber 
erwies es sich, daß die Dillwus seit der Bestrafung 
der nahe sitzenden Gillis vor neun Monaten sich 
nichts hatten zuschulden kommen lassen. Daß sie 
ch mit einem Burha tributpflichtigen Heidenort 
eines Weiberstreites wegen befehdeten, war für mich 
kein Grund zum Eingreifen. Der Burha-Djauro 
kam mit Rücksicht auf seinen isolterten Posten dies- 
mal mit einigen freundlichen Worten davon. Am 
14. Januar 1906 entließ ich Oberleutnant Schipper 
mit einem Teil der Binder-Besatzung; er erreichte 
über Hina-Winde in vier Märschen Binder, während 
ich an demselben Tag nach Mubi — Marktplatz — 
ging. Damit war eine neue und ihrer Kürze wegen 
sebr. wichtiige Mandara-Durchauerung aufgedeckt 
worden. 
10. Frieden der Pakas und Mgulis, Rück- 
marsch nach Garua. 15. bis 19. Januar 1906. 
Am 15. Januar erreichte ich Paka; unterhalb 
der Höhe weldeten große Fulla-Herden, zahlreiche 
Karawanen waren mir schon vorher begegnet, noch 
am Abend brachten die Pakas 30 esein, das 
Haussaweib war bereits vor 14 Tagen dem Eigen- 
tümer zurückgestellt worden. Die Betenjis waren 
verschwunden, ihr böses Gewissen hat sie tiefer in 
die Berge getrieben. Dagegen brachten die Ngulis 
und Buus am folgenden Tage 32 Geiseln nach 
Meiha. In starken Märschen errelchte ich über 
Ssorau (17. Januar) Demssa (18. Januar), am 
19. Januar 1906 vormittags Garuo. Von der auch 
in diesem Jahre wieder aufgetretenen Pockenepidemie 
abgesehen, fand ich alles in guter Ordnung. 
11. Schlußbetrachtung. 
a. Das Mandara-Massiv. 
Die Nordbereisung hat sich auf das westliche 
Mandara-Massiv und dessen nächste Umgebung be- 
schränkt und in ihrem Verlaufe gezeigt, daß die 
Ungangbarkeit und Geschlossenheit desselben keines- 
wegs so groß ist, wie bisher angenommen wurde. 
Tiefe Buchten von Tagesmarschlänge und mehr 
schneiden in den Plateaurumpf ein wie bei Palaur, 
Kamale, Humsseki, Ssir, und zahlreiche bequeme, zum
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.