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Jahre 1884) für die Herstellung, den Besitz und
Verkauf von Explosivstoffen unter Aufhebung aller
von dem Gouverneur im Rate oder einer Distrikts-
Regierung auf Grund des genannten Gesetzes
erlassenen ähnlichen Vorschriften Ausführungs-
bestimmungen erlassen, die in der Gazette of India,
Teil I, vom 1. Dezember 1906 veröffentlicht sind.
In derselben Gazette ist ferner durch eine
Bekanntmachung vom 30. November 1906,
Nr. 9359 —62, ein Entwurf von Vorschriften für
den Transport und die Einfuhr von Explosivstoffen
veröffentlicht, der zwei Monate nach der Bekannt-
machung vom Generalgouverneur im Rate in
Erwägung gezogen werden wird. Danach sind
die Explosivstoffe in ähnlicher Weise wie durch die
für Großbritannien erlassenen Geheimratsverord-
nungen vom 5. August 1875 und 12. Dezember
1891 in sieben Klassen eingeteilt und näher be-
stimmt sowie für jede einzelne Klasse nähere Vor-
schriften über die Verpackung und die Hoöchst-
mengen, die sich in jeder äußeren und inneren
Umschließung befinden dürfen, festgesetzt.
Insektenplage beim Indigo- und Teeanbau in
Britlsch-Indien.
Während man im Norden Indiens vergebens
den Baumwollanbau vor den Verheerungen des
Bollwurms zu retten versucht, machen im östlichen
Indien zwei andere der bedeutendsten Zweige der
indischen Landwirtschaft den Interessenten zur Zeit
ernsthafte Sorgen, nämlich der Indigo und der
Tec. Der Indigoanbau, seit Jahren gegen die
Vernichtung kämpfend, der Tec, bemüht, im Wett-
bewerb mit anderen Produktionsgebieten seinen
Rang zu halten, die Baumwolle, in den Ansängen
des Übergangs zur Produktion besserer Sorten,
alle drei sind in mehr oder weniger heftigem
Grade von Insektenplagen heimgesucht, die bei
dem einen die Vernichtung des Landwirtschafts-
zweiges beschleunigen, bei den andern die Ent-
wicklung verteuern und verlangsamen dürften.
Was Indigo anlangt, so wird von sachkundiger
Seite festgestellt, daß die neuen Pflanzen in Behar,
dem Hauptsitze der Plantagen, einer Raupe zum
Opfer fallen, die sie in wenigen Jahren zerstört
haben wird, wenn es nicht gelingt, wirksam da-
gegen einzuschreiten. Die Raupe ist ein unter
dem wissenschaftlichen Namen Caradrina exigua
bekannter, auch in Europa, Südafrika, Nord= und
Südamerika vorkommender Schädling, der bis zu
seiner Einpuppung eine bedeutende Gefräßigkeit
zeigt und sich mit großer Geschwindigkeit fortpflanzt.
Beobachtungen über seine Entwicklung sind in
reichem Maße auf der Regierungsversuchsfarm in
Pusa gemacht worden, deren Luzernefelder von
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den Raupen schwer heimgesucht worden sind.
Indigo wird im März und April gesät und ent-
wickelt sich ziemlich rasch zur jungen Pflanze.
Ungefähr um die gleiche Zeit kommen die Schmetter-
linge aus ihrer Uberwinterung, legen Eier auf
den jungen Indigo und in kurzer Zeit ist dieser
von den' Schädlingen in reicher Menge besiedelt.
Die Zerstörungen, die diese aurichten, sollen sehr
rasche sein. Eine Eiergruppe von etwa 40 Eiern
soll in ganz kurzer Zeit einen bepflanzten Flächen-
raum im Umkreis von 10 Dards zerstört haben.
Rettung erhofft man von dem Übergang zur
Java-Natal-Varictät, da diese Pflanze zu anderer
Zeit als die Sumatrana gesät wird und auch
gegen die Raupe ziemlich immun zu sein scheint.
Indessen ist dieses Hilfsmittel nicht allgemein
anwendbar. Dagegen ist man auf den Gedanken
verfallen, die Vorliebe der Raupe für die Luzerne
zu benutzen, um ihr gewissermaßen eine Falle zu
stellen und sie von den daneben gebauten Indigo-
pflanzen abzulocken. Man hat in Pusa gefunden,
daß bei der Nachbarschaft von Luzernefeldern die
Ranpe sich nicht an den Indigo heranmacht. Auch
wird Besprengen der Pflanze mit einer den Raupen
schädlichen Flüssigkeit empfohlen. Im übrigen
hofft man auf die natürlichen Feinde der Raupen,
wie Parasiten und VBögel.
Auch beim Tee ist es eine Raupe, aufs die
sich die Aufmerksamkeit lenkt, nämlich die Raupe
der Heterusa magnifica, Heterusa edocla und
Heterusa eingala, hier bekannt unter dem Namen
„red slug“. Man erachtet sie von allen den
Schädlingen, die in den letzten Jahren die Tee-
distrikte Indiens heimgesucht haben, als so ziemlich
den bedenklichsten, und sie soll in den vergangenen
zwei Jahren bedeutende Strecken heimgesucht
haben. Das Auftreten dieser Plage war schon
vor etwa zehn Jahren beobachtet worden, jedoch
hatte man ihr damals keine besondere Aufmerk-
samkeit geschenkt; 1899 hatte dann eine ähnliche
Pest in Ceylon ziemlichen Schaden angerichtet.
Seit 1904 ist sic unter den indischen Teegärten
in Assam in verstärktem Maße aufgetreten. Der
Schmetterling kommt im indischen Dschungel
ziemlich häufig vor und beschränkt sich nicht auf
Teegärten allein. Seine Vermehrungsfähigkeit
soll ganz außerordentlich groß sein, eine weibliche
Motte soll imstande sein, 100 bis 600 Eier zu
legen. Man empfiehlt als Gegenmittel unter
anderem Absuchen der Teegärten durch Kulikinder
und Besprengen der Pflanzen. Zugleich rechnet
man hier auch auf die Hilfe der Natur in Gestalt
der Feinde der Raupe, die teils sie unmittelbar
zerstören, teils ihre Eier darauf legen, deren
Keimlinge sich dann von ihnen nähren.
Der Sachverständige Dr. H. Mann, der von
der „India Ten Association“ für die Bearbeitung