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Auch im Hererolande gibt es viele Strecken,
welche sich gut eignen zum Getreidebau und zu
Garten- wie Feldbau. Ich habe in Okahandja
einen Garten gesehen, der so üppig war, wie
man ihn sonst nur in Natal trifft. In Klein-
Windhuk bei Windhnk gibt es Getreidefelder ge-
rade wie bei uns im Kapland, auch Weinberge
und Obstanpflanzungen. Es wird dort auch in
der katholischen Mission sehr guter Wein herge-
stellt, und in vielen anderen Orten könnte das-
selbe geschehen, auch Getreidebau ins Leben ge-
rufen werden, besonders in der Nähe der Fluß-
läufe, wo sich eine große Ablagerung von reichem
Alluvialboden befindet.
Ich möchte mir noch gestatten, einige Be-
merkungen zu machen bezüglich des Vorkommens
von Mineralien und Erzlagern. Hierüber wird
viel geschrieben, aber es ist doch noch wenig be-
kannt, wie weit das Kupfererz verbreitet ist. Im
Klein-Namaland ist während der letzten 60 Jahre
ununterbrochen Kupferbergbau betrieben worden.
Ans Kupfer kommt vor in sogenannten Nestern.
aber diese sind sehr groß, viele tausend Tonnen
sind in ihnen enthalten, und es haben sich immer
neue Nester gefunden. Das Vorkommen des
upfers ist ja anders als in dem Kupferschiefer
von Mausfeld oder in den großen Erzlagerstätten
er Vereinigten Staaten. Es ist nur vereinzelt
euigetreten, aber doch reichlich genug, so daß
r n florierender Kupferbetrieb möglich gewesen ist.
word auf anderen Stellen ist Kupfer gefunden
Golden, neuerdings in Otavi. Anzeichen von
nicches haben sich gleichfalls gefunden. Ein systema-
dader #rofpektieren hat noch nicht stattgefunden;
noch *! * aber in ganz Südafrika überhaupt
find zufelligesunden worden, auch die Diamanten
Jahrch beice entdeckt worden. Schon seit 250
ein regeren et zwischen Kapstadt und Stellenbosch
zwischen S erkehr, und dort auf der Landstraße
- tellenbosch und Kapstadt wurde eine
in layszz 7.
karzacrrene gesunden, welche jetzt abgebaut
Vorkommen er Nähe von Gibeon ist auch das
Das ist das Con Blaugrund festgestellt worden.
kommen. Es emn, in dem die Diamanten vor-
Blangrund t aber fraglich, ob in diesem
komnt un- ein Abbau sich lohnen würde. Das
sihtigen * cine Probe an. Es ist zu berück-
Kimberlen ah in einer Tonne Blangrund bei
Transvag 9* in Südafrika, im nördlichen
are urchschnittlich bloß ½ bis ¾ Karat
kon Eonn kommen, das ist ein halbes Reis-
gesucht ubelönnten also 8 oder 9 Tonnen ab-
Diamanwor een, ohne daß man eine Spur von
leichn rn fündet, und im zehnten Stein viel-
suchen ol.s Karat. Mit dem bloßen Unter-
Da'u mi tels Handprobe ist es nicht geschehen.
mühten zunächst 10 000 ois 20 000 Tonnen
.
untersucht werden aus verschicdenen Lagen. Es
hat sich überall gezeigt, daß die Diamanten nicht
gleichförmig im Blangrund verteilt sind, sondern
in gewissen Lagern in reichem Maße vorkommen,
in anderen Stellen kein einziges Karat zu finden
ist. An diesen Versuchen sind nur solche Ka-
pitalisten interessiert, denen es nicht darauf an-
kommt, mehrere tausend Mark daranzusetzen.
Von viel größerer Bedeutung ist aber die
Frage, ob es dort Kohlen gibt, und auch darüber
möchte ich mir gestatten, einige Angaben zu machen.
Kohle ist gefunden worden im östlichen Teile von
Südafrika, von Süden nach Norden bei Indwe,
Moetmo, Cyphergat, Stormberg, Contat, Roux-
ville, Verecniging, Brakpan, Wakkerstrom und
Wankie; sic variiert sehr in der Qualität. Im
Süden haben wir eine Anthrazitkohle; sie ist sehr
aschercich und für Navigationszwecke und Loko-
motiven fast gar nicht geeignet. Trotzdem ist sie
derart, daß der ganze Betrieb in Kimberley da-
mit gedeckt wird; die De Beers-Gesellschaft be-
zieht ihre Kohlen von Contat. Wenn wir weiter
nach Norden gehen, so finden wir eine Kohle,
welche einen geringeren Aschegehalt hat, aber
etwas mehr bituminös ist. Das ändert sich, je
weiter wir in die Nähe von Johannesburg nach
Norden zu kommen. Ich möchte bemerken, daß
die Goldproduktion von Johannesburg nicht in
erster Linie davon abhängt, daß es überhaupt
dort Gold gibt, sondern vor allem davon, daß
in der unmittelbaren Nähe ein Kohlenfeld vor-
handen ist von 8 zu 7 Meilen, mit Flötzen von
20 Fuß Dicke, bis zu 200 Fuß unter der Ober-
flüche. Ich bin selbst dort gewesen und kann
die Tatsache feststellen, daß man bei Johannes-
burg eine ebenso gute wie billige Kohle hat, und
das ist die Ursache, daß dort überhaupt der
Goldabbau betrieben werden kann. Merkwürdiger-
weise ist die Asche der Kohle auch goldhaltig.
Weiter gibt es nach Norden hin das Vorkommen
der Kohle bei Wankie südlich vom sogenannten
Caprivizipfel. Die Kohle ist vorzüglich, sehr
bituminös und von sehr geringem Aschegehalt.
Ich habe sie selbst untersucht: sie ist mir von
Rhodesia aus zugeschickt worden. Infolge dieses
Vorhandenseins guter Kohle ist der Eisenbahn-
betrieb dort viel billiger als im Kapland: man
bezahlt nur 5, 10, 12 Mk. pro Tonne Kohlen,
während im Kapland 45 bis 50 Mk. dafür be-
zahlt werden müssen. Man hat sich gewundert,
daß dieses Gebiet — der Caprivizipfel — noch
nicht weiter auf seinen Mineraliengehalt unter-
sucht worden ist und besonders nicht auf das
Vorkommen von Kohlen.
Im westlichen Teile von Südafrika ist bisher
die eigentliche Steinkohle nicht gefunden worden,
nur hier und da geringe Lager von Brannkohle,