W 1168 20
hanf), 500 Stück Olpalmen, 300 Stück Gewürz-=
nelken, 900 Stück Bananen, 18 000 Stück Ananas,
350 Stück Heven brasiliensis, welche auf einer
Fläche von zusammen 25,5 ha angebaut wurden,
in Isongo: 8822 Stück Kakaobäume auf
etwa 8,5 ha.
in Mokundange: 10 000 Stück Kickxia
elastica auf Feldern, welche Fehlstellen aufwiesen,
100 Stück Hevea brasiliensis.
Auf dem Wege von Bibundi nach Bomana
wurde in einer Meereshöhe von etwa 300—400m
ein neues Vorwerk angelegt, das wir Bomana-=
Vorwerk nennen. Es wurden, dort wildwachsend,
freigeschlagen: 356 Stück Cola acuminata, und
ferner neu angepflanzt: 500 Stück Cola vera.
Die Anlage dieses neuen Vorwerks hat einen
Kostenaufwand von 14 000 ./X verursacht, ferner
sind für eine Kai-Anlage in Mokundange 2500 1
aufgewendet worden; diese Ausgaben von insge-
samt 16 500 ./7 haben wir als neu geschaffene
Werte dem Kakao-Plantagenkonto belastet. Außer-
dem wurden in Bibundi etwa 11.000 Stück, und
in Mokundange etwa 15 000 Stück Planten ausge-
pflanzt.
An einigen älteren Bäumen von Kickxia
elastica wurden weitere Anpflanzungsversuche
gemacht, die befriedigende Resultate ergeben haben;
auch haben die Proben hier eine recht gute Be-
urteilung gefunden. Trotzdem glauben wir, daß
es nicht ratsam ist, der Kautschukkultur schon jetzt
eine größere Ausdehnung zu geben, bevor durch
weitere Beobachtungen nicht einwandfrei nach-
gewiesen ist, welche der verschiedenen, bei uns
unter Kultur befindlichen Kautschukpflanzen, sich
bei dem eigenartigen Klima im plautagenmäßigen
Betriebe bewährt und dauernd gute Erträge
liefert. Wir verfolgen auch die Erfahrungen
unserer Nachbarn mit Interesse und behalten
uns Vorschläge wegen größerer Anpflanzungen
vor, sobald die Ansichten vollständig geklärt sein
werden.
Die Kakavernte ergab 8015 Sack à 50 kg,
oder 1772 Sack mehr als im Vorjahre. Die
Kakaopreise, zu welchen wir verkauften, schwankten
zwischen 73 und 114 Pf. per ½ kg, und da wir
einen ganz erheblichen Erntezuwachs hatten, sowie
für den größten Teil der Ernte einen angemessenen
Preis erzielen konnten, sind wir in der ange-
nehmen Lage, einen besonders guten Jahresab-
schluß vorlegen zu können und zum ersten Male
eine Dividende auf die Stammaktien zu verteilen.
Als Aktiva find in die Bilanz eingesetzt:
An Terrain-Konto 227 270 .XMI, Kakao-Plan-
tagen-Konto 1 660 301 ., KakaobauBetriebs-
Konto 21 801 /4, Produlten-Konto 84 703 ¼,
Handelsabteilung zusammen 67 580.1, Maschinen-
und Aufbereitungsanlagen 74 336 —, Feld-
bahnen-Konto 26 183./4, Gebäude-Konto 98 355.7¼,
Bankguthaben 321 762 JK.
Unter den Passiven enthält die Bilanz das
Aktienkapital mit 2 100 000 /4, das Handlungs-
unkosten-Konto mit 8921 Al, das Kakaobetriebs-=
Konto mit 6646 — ., das Lohn-Konto mit
19 561 J4, diverse Kreditoren mit 66 561 4,
Steuern-Konto mit 10 150 ¼4, Reservefonds-Konto
mit 24 592 Ac, Tantième-Konto mit 15 786 /,
Dividenden-Konto mit 243 936 ./&¾ und den Vor-
trag auf 1908 mit 95 145 M. Der Brutto-
gewinn beläuft sich Wnglich des Vortrages aus
1906 auf 384 230 —
Carl Bödlker & co., Kiommanditgesellschaft auf
Atien.“)
Das Geschäft des abgelaufenen Jahres stand
unter dem Druck verschiedener Ereignisse, die das
Ergebnis ungünstig beeinflußten. Die Spannung
am Geldmarkte legte uns wiederholt Enthaltung
von solchen Sondergeschäften auf, die auf unbe-
stimmte Zeit hinaus die Festlegung größerer
Geldbeträge erforderte. Hierzu kam, daß der
hohe Zinsfuß auf den über unsere eigenen Mittel
hinausgehenden Geldbedarf einen ansehnlichen
Teil unseres Gewinnes vorab verbrauchte.
hzl in Deutsch-
Südwestafrika von früher etwa 14 000 auf
4000 Mann machte sich nicht in dem Maße fühl-
bar, wie man in Anbetracht der geringen Gesamtbe-
völkerung hätte erwarten können. Die angestrengte
Tätigkeit unserer Niederlassungen, die Zuwanderung
neuer Ansiedler, der Eisenbahnbau und der Minen-
betrieb schufen einen fast vollwertigen Ausgleich.
Unsere Niederlassung in Usakos brannte am
13. April 1907 nieder: der gesamte Brand-
schaden, der einschließlich der von uns gegebenen
Hypothek rund 70 000 1/ betrug, ist uns ersett
worden.
Wir würden in der Lage gewesen sein, wieder
über ein im ganzen zufriedenstellendes Geschäfts-
jahr zu berichten, wenn nicht das Kaiserliche
Gouvernement von Deutsch-Südwestafrika ganz
unerwartet am 23. Februar 1907 eine neue
Zollverordnung erlassen hätte, die, am 1. März
1907 in Kraft tretend, auch einen großen Teil
der vorher zollfrei oder zu geringeren Zollsätzen
eingeführten Waren einer Nachverzollung unter-
warf. Diese Maßregel traf uns um so empfind-
licher, als dafür gerade der Zeitpunkt gewählt
worden war, in dem die durch die Truppenver-
minderung zunächst notwendigerweise verursachte
allgemeine Geschäftsdepression ihren Anfang nahm.
gder T
*) Aus dem Geschäftsbericht für das Jahr 1907.