Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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im Vorjahre auf 133 352 381 8 für 1907 oder 
um 11,5 v. H., in Rußland von 22 469 432 86 
auf 26 518 253 8 oder um 18 v. H. Anderseits 
sank die Ausbeute in den Vereinigten Staa- 
ten von Amerika von 94 373 800 &S im Jahre 
1906 auf 89 198711 3 im letzten Jahre oder 
um 5,5 v. H. und in Australien von 
82 358 207 3 auf 75 849 348 8 oder um 7,9 v. H. 
Bei den minder wichtigen Goldländern traten 
keine bedeutenden Veränderungen des Ausbringens 
ein. Mexiko verzeichnete eine mäßige Zunahme, 
Kanada, namentlich im Mukongebiet, einen be- 
trächtlichen Rückgang. Britisch-Indien verminderte 
die Ausbeute etwas, während sie in Rhodesia 
wesentlich zunahm. So glichen sich die Schwan- 
kungen ziemlich aus. 
Im Jahre 1907 wurden neue bedeutende 
Goldfundstellen nicht entdeckt oder der Ausbeutung 
erschlossen, und auch wesentliche Verbesserungen 
in den Methoden der Goldgewinnung wurden 
nicht eingeführt, wenn auch kleinere Fortschritte 
hierin fortwährend zu verzeichnen waren. Ab- 
gesehen vom Transvaal war bei der Goldproduk- 
tion der Welt im letzten Jahr eine größere 
Steigerung der Schwemmgoldgewinnung als des 
eigentlichen Goldbergbaus in unterirdischen Minen 
zu bemerken. Das lag an der Verbesserung der 
Goldbaggerei, die zur Ausbeutung früher nicht 
mit Aussicht auf Gewinn in Angriff zu nehmender 
Schwemmgoldfundstellen verhalf. 
Ein ungewöhnlich großer Teil des 1907 ge- 
wonnenen Goldes wurde unmittelbar als Umlaufs- 
mittel und für Bankreserven in Gebrauch ge- 
nommen. Das war eine der Wirkungen des 
lebhaften Geschäftsverkehrs in der Handelswelt 
während der letzten Jahre. 
Staaten zogen außer der eigenen Goldproduktion 
im Werte von 89 Millionen Dollar noch für 
88 Millionen Dollar Gold aus der übrigen Welt 
an sich, so daß sie 43 v. H. der Welterzeugung 
von Gold sich sicherten. Trotz dieses großen 
Goldzuflusses kam gerade in diesem Lande die 
Finanzkrisis mit solcher Stärke zum Ausbruch. 
(Nach The Engincering and Mining Journal.) 
Drämie für die Kuffindung von phosphatlagern in 
Heuseelond. 
In der „New-Zealand Government Gazette“ 
vom 24. April d. Is. macht die Regierung von 
Neuseeland bekannt, daß sie gewillt sei, für die 
Entdeckung eines oder mehrerer ausnutzungsfähiger 
Phosphatlager innerhalb der „Dominion“ eine 
Prämie zu zahlen. Für Lager auf Kronlände- 
reien soll diese Prämie 500 2 betragen, für 
solche auf im Privatbesitz befindlichem Land 250 K. 
Die Vereinigten 
  
Die Erteilung der Prämie ist an die Erfüllung 
der nachfolgenden Bedingungen geknüpft: 
1. Das Material des Lagers oder der in der 
Nähe befindlichen Lager darf nicht vor dem Er- 
laß der Bekanntmachung (22. April 1908) bereits 
zur Herstellung von Düngemitteln verwandt und 
in den Handel gebracht worden sein. 
2. Das Lager muß leicht erreichbar sein und 
eine lohnende Bearbeitung gestatten. 
3. Das von dem Landwirtschaftsminister er- 
nannte Prüfungskomitee muß überzeugt sein, daß 
das Lager groß genug ist, um den gewöhnlichen 
Bedarf der „Dominion“ für fünf Jahre zu decken. 
4. Das aus dem gefundenen Phosphat her- 
gestellte Düngemittel muß zu einem Preise ver- 
kauft werden können, der der Landwirtschaft seine 
nutzbringende Anwendung gestattet. 
5. Das gefundene Phosphat soll im Durch- 
schnitt mindestens 50 v. H. phosphorsauren Kalk 
enthalten, doch soll das Komitee das Recht haben, 
Lagern von geringerem Durchschnittsgehalt einen 
Teil der Prämie zuzusprechen. 
6. Die Prämie soll nur demjenigen gezahlt 
werden, der zuerst die obigen Bedingungen 
erfüllt. 
Die Zahlungsbedingungen sind: ein Fünftel 
des Betrages nach Eingang des günstigen Be- 
richtes des Komitees, ein Fünftel nach Ablieferung 
der ersten 200 Tonnen und je ein weiteres 
Fünftel nach Ablieferung jeder weiteren 150 Tonnen 
an die Käufer. 
Während des Jahres 1906 importierte Neu- 
seeland 11 202 Tonnen Rohphosphate und un- 
gefähr 30 000 Tonnen Superphosphate. Das 
gesuchte Lager müßte also mindestens einige 
hunderrtausend Tonnen Rohphosphate liefern. 
Bis jetzt hat man nur im Clarendonbezirk (Otago) 
auf der südlichen Insel ein kleineres Phosphat- 
lager gefunden. Die 5000 bis 6000 Tonnen, 
die man daraus gewonnen hat, sind in Dunedin 
weiter verarbeitet worden, indessen waren die 
Fabrikanten von der Güte des Materials nicht 
sehr befriedigt. Man bezieht deshalb die Roh- 
phosphate auch wieder von den Südsee-Inseln. 
(Bericht des Handelssachverständigen bei dem 
Kaiserl. Generalkonsulat in Sydney.) 
Jollbegünstigte Einfuhr von Vanllie aus den fran- 
Fösischen Besitzungen in der Südsee nach Frankreich. 
Durch Verordnung der französischen Regierung 
vom 31. Mai d. Is. ist die Menge Vanille, die 
aus den französischen Besitzungen in der Südsee 
in der Zeit vom 1. Juli 1908 bis zum 30. Juni 
1909 unter den durch die Verordnung vom 
30. Juni 1892 vorgeschriebenen Bedingungen
	        
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