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eine große Oberfläche dar und gestatten dem Fa-
brikanten keine so leichte und zuverlässige Quali-
tätsprüfung wie Sheets und Biskuits oder gar
Blöcke. Für die Verschiffung sind die -Worms-
vollends ungeeignet, weil sie viel Platz einnehmen.
Dieser Übelstand kann allerdings bis zu einem
gewissen Grade dadurch beseitigt werden, daß man
die „Worms“ zu Bläöcken preßt: Block
wormse, wie sie ebenfalls in London zu sehen
waren. Doch kann sich auch diese Form be-
greiflicherweise nicht im entferntesten mit den vor-
her erwähnten messen. Die Anfertigung von
„Worms“ wird voraussichtlich keine große Ver-
breitung finden. In den deutschen Kolonien
sollte man von vornherein ganz davon absehen.
Auf die Herstellung von „Scraps“ brauche
ich nicht einzugehen, weil diese Methode hinläng-
lich bekannt ist. In gewissen Gegenden, so bei
der Manihot-Kultur Ostafrikas, müssen die Seraps
— als alleinige Form des Rohgummis — aus
zwingenden Gründen beibehalten werden, in den
meisten übrigen Fällen stellt die Scerap-Gewinnung
das einzige Mittel dar, um diejenigen Reste von
Kautschuk auszunutzen, die bei der Milchgewinnung
am Baume zurückblieben. Man wird sich hier
immer bemühen, möglichst wenig Scraps zu er-
zielen. Weiter unten werde ich in anderem Zu-
sammenhang nochmals auf die Frage der Scrap-
Erzeugung zu sprechen kommen. Der gewaltige
Unterschied zwischen Scraps und den oben be-
sprochenen Formen trat in London besonders
drastisch hervor. Die vorhandenen Muster zeigten
alle Grade der Verunreinigung mit Rindenteilen
usw. Man hatte auch Crépe-Felle aus Seraps
hergestellt (z. B. Pflanzung Pantiya, Distrikt
Kalutura, Ceylon) und hieraus wiederum Blöcke
gepreßt, die aber schwarz und klebrig waren und
wenig vertrauenerweckend sich präsentierten.
Immerhin hat die Herstellung von Scrap-
Blöcken im Interesse der Raum= und Kosten-
ersparnis beim Versand manches für sich; es fragt
sich nur, ob der Abnehmer in Europa hiermit
einverstanden ist, da gerade bei einem Rohmaterial
von so heterogener Beschaffenheit, wie die Scraps
es darstellen, durch das Zusammenpressen zu
größeren Blöcken die Bewertung erschwert wird.
Wenn nun auch Scraps beim Vergleich mit den ver-
pollkommneteren Formen des Plantagenkautschuks
im Außeren ungünstig abschneiden, so darf doch
anderseits die äußere Beschaffenheit nicht über-
schätzt werden, vielmehr muß man im Auge be-
halten, daß in letzter Instanz die Qualität
ausschlaggebend ist. Daher können auch Scraps
bekanntlich sehr hohe Preise erzielen.
Das vorderindische Festland war mit
einer kleineren Gruppe der Staaten Travancore
und Cochin vertrten, in denen die Kautschuk-
kultur einen beachtenswerten Aufschwung zu ver-
zeichnen hat.
Die Plantagen von Travancore hatten gute
Para-Bisquits und minder gut aussehende von
Cearáä= und Castilloa-Gummi gesandt.
Auf den Westindischen Inseln hat die
Kultur aller wichtigeren Kautschukgewächse Fu#ß
gefaßt; vorläufig ist aber die Produktion noch gering,
und dementsprechend traten auch die Erzeugnisse
gegenüber denen der asiatischen Kolonien auf der
Ausstellung weit in den Hintergrund.
Endlich sei hier noch der Goldküste gedacht,
wo sich auch die Hevea-Kultur zu entwickeln
beginnt. Die ausgestellten Muster konnten zwar
den Vergleich mit asiatischem Para-Kautschuk nicht
aushalten, wiesen aber schon einen bemerkens-
werten Grad von Reinheit und eine leidliche
Färbung auf.
Hatten wir im vorstehenden — soweit nicht
ausdrücklich anderes vermerkt war — die Er-
zeugnisse der Hevea besprochen, so seien nun-
mehr auch die Produkte der übrigen im Plantagen-
betrieb vertretenen Kautschukpflanzen berücksichtigt,
und zwar zunächst die des „Gummibaums“,
Ficus elastica.
Auf der Malaiischen Halbinsel tritt nach
den glänzenden Ergebnissen der Hevea-Kultur der
Ficus-Kautschuk begreiflicherweise immer mehr in
den Hintergrund. Wie mir von dem Vertreter der
Straits-Gruppe in London bestätigt wurde, kommt
Ficus bei Neuanpflanzungen nicht mehr in Frage,
doch wird noch viel Gummi dieser Art von wild-
wachsenden Bäumen durch die Eingeborenen ge-
wonnen.
Dagegen steht in Niederländisch-Ostindien
die Ficus-Kultur bei weitem im Vordergrunde.
Auffallend schöne Blöcke hatten die Plantagen
der, Pamenoekan en Tjiassem-Maatschappij“
in Java (Distrikt Krawang) und A. Runge in
Deli-Moeda (Ostküste von Sumatra) gesandt.
Die Muster waren von der dem Ficus-Gummi
eigenen braunroten Farbe, von vorzüglichem Nerv
und hatten keine Spur von Fäulnisgeruch an sich.
Andere Muster, und zwar sowohl geräuchertes wie
ungeräuchertes Material, stammten von den
Pflanzungen Laut Tador und Mendaris der
„ Sumatra Deli Rubber Estate Ltd.“. Bezüg-
lich des auf Deli-Moeda angewandten Räucher-
Verfahrens verweise ich auf die neuesten Mittei-
lungen von Dr. H. Winkler in der „Gummi-
Zeitung“.“)
Eine ansehnliche Kollektion von Ficus= und
Lianen-Kautschuk stammte vom „General East-
Indian Rubber-Syndicate“ auf Java;z „ge-
sponnene“ Ficus-Bälle nach Art des ostafrikani-
*) Bd. 23 Nr. 12 S. 342.