Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

G 986 2 
Die Fernschreibleitung, die zur Zeit für 
Fernsprecher benutzt wird, hat Kilometer 285 er- 
reicht. An der Fernsprechleitung ist in der Be- 
richtszeit nicht gearbeitet worden. 
Die Stationen Muinsagara (Kilometer 96), 
Kidete (Kilometer 122), Gulwe (Kilometer 164), 
Kikombo (Kilometer 232,5) und Humwa (Kilo- 
meter 245) sind ganz oder nahezu fertig. 
In Dodoma (Kilometer 262) ist der Werk- 
stättenbahnhof mit Magazinen und sonstigen 
Hochbauten vollendet. Das Empfangsgebäude 
mit Nebenanlagen, der Wasserturm und der Loko- 
motivschuppen sind noch im Bau. Der Stations- 
brunnen liefert gutes, aber zu wenig Wasser. 
In Singe (Kilometer 275) ist das Gleis 
ohne Beschotterung verlegt. Die Brunnenbohrungen 
sind bisher erfolglos gewesen. 
In Nganda (Kilometer 300) ist das Neben- 
gleis vorläufig auf Gelände verlegt. Die Anlage 
eines Oberbaudepots ist hier geplant. Wasser hat 
hier nicht erschlossen werden können. Dagegen 
hat eine Bohrung bei Kilometer 297,200 in 
22,5 m Tiefe eine stark wasserführende Schicht 
angetroffen; mit dem Absenken eines Brunnens 
von 2,5 m Durchmesser ist begonnen worden. 
In Mbahi (Kilometer 331,5) sind die sehr 
umfangreichen Erdarbeiten in Angriff genommen. 
In Kintinku (Kilometer 346) sind die Erd- 
arbeiten noch nicht angefangen. Das Bohrloch 
ist 12 m tief, auf Wasser ist man aber noch nicht 
gestoßen. 
In Makutupora (Kilometer 362) sind die 
Erdarbeiten fast beendet. Das Bohrloch hat in 
10 m Tiefe Wasser, aber von starkem Salzgehalt. 
In Saranda (Kilometer 384) ist die Brunnen- 
bohrung bisher erfolglos gewesen. 
Der Gesundheitszustand des weißen Per- 
sonals war im Juli nicht günstig. Von ins- 
gesamt 309 Angestellten waren 65 erkrankt; zwei 
sind gestorben. Im August und September besserte 
sich der Gesundheitszustand. 
Die Zahl der farbigen Arbeiter sank im 
August vorübergehend um etwa 1000 Köpfe, 
stieg aber im September wieder, so daß der 
Ausfall eingebracht wurde, und betrug Ende Sep- 
tember rund 14 600 Mann. 
In Manyoni, Saranda und Kigwe traten 
im August Pocken auf, deren weitere Verbreitung 
aber durch zahlreiche Impfungen verhindert wurde. 
Außerdem wurde in Manyoni ein Fall von 
Schlafkrankheit festgestellt. 
Der öffentliche Verkehr geht bis Dodoma 
(Kilometer 262). An Zügen verkehren täglich 
ein Personenzug, fast regelmäßig zwei Oberbau- 
  
züge und bis zur Gleisspitze zwei bis drei 
Materialzüge. 
Der Umzug der Werkstätte von Morogoro 
nach Dodoma ist beendet. Desgleichen sind das 
Hospital von Morogoro und der Sitz der amt- 
lichen Bauaufsicht von Kidete nach Dodoma 
verlegt worden. 
Der in Kidete stationiert gewesene Arzt der 
Baufirma ist nach Manyoni versetzt und versieht 
seit Ausscheiden des zweiten Arztes (Ende Juli# 
allein den Strecken-Gesundheitsdienst. 
Im August kamen zwei größere Betriebs- 
unfälle mit schweren Verletzungen zweier Euro- 
päer und dreier Farbiger vor. Im übrigen waren 
in der Berichtszeit nur leichtere Bahnunfälle 
zu verzeichnen. 
Von der Usambarabahn D) 
Der Stand der Arbeiten an der Neubau- 
strecke war Ende September folgender: 
Die Trassierung ist bis Kilometer 328 
beendet. Die Lage= und Höhenpläne sind bis 
Kilometer 300 vorgelegt und bis Kilometer 298 
genehmigt. 
Die Erdarbeiten sind durchlaufend ferrig- 
gestellt bis Kilometer 256,3, teilweise bis Kilo- 
meter 294,4. Im ganzen sind jetzt 97,15 km 
Unterbau fertig. 
Die Rodungs= und Vorbereitungs= 
arbeiten erstrecken sich bis Kilometer 298,5. 
Die Brücken und Durchlässe sind durch- 
laufend bis Same (Kilometer 252,8) fertiggestellt. 
Die Gleisspitze liegt auf Kilometer 254,25, 
1½ km hinter Same. Die erste Beschotterung 
ist bis Kilometer 253, die zweite bis Kilometer 233 
fertig. 
Die Fernsprechleitung ist bis Same voll- 
endet. 
Die Stationsanlagen in Tanda (Kilo- 
meter 200) und Makanja (Kilometer 218) sind 
fertiggestellt, in Same (Kilometer 252,8) dagegen 
noch im Bau begriffen. Bei Kilometer 270 und3312 
wird auf Wasser gebohrt. 
Die Gesundheitsverhältnisse waren in 
der Berichtszeit im allgemeinen günstig. 
Die Zahl der farbigen Arbeiter stieg Ende 
September auf rund 6900 Köpfe, und zwar 
hauptsächlich durch freiwillige Neuverpflichtung 
alter Arbeiter. 
Die Witterungsverhältnisse waren in der 
  
*) Vgl. zuletzt „D. Kol. Bl.“ 1910. Nr. 17, S. 7231.0
	        
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