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Professor Dr. Zacharias und Obergärtner War-
necke: Ubungen im Anlegen und Bewirt-
schaften kolonialer Nutzgärten. Demon-
stration von Obstanlagen.
Oberingenieur Sperber: Anleitung zum Daus-,
Wege= und Brückenbau in den Kolonien.
Kaidirektor Winter: Kai= und Hafenbetrieb.
Präparatoren des Naturhistorischen Mu-
seums: Anleitung zum Abbalgen, Ske-
lettieren, Konservieren und Ausstopfen
der höheren Wirbeltiere.
In Aussicht genommen sind:
1. Kursus der Photographie.
2. Anleitung zum geographischen und eth-
nographischen Zeichnen in den Justituten.
III. Unterricht in körperlichen Übungen.
Reitunterricht, Rudern und Segeln,
Fechtunterricht.
Zur Ergänzung der Vorlesungen des
Kolonialinstituts werden die Hörer und Hospi-
tanten auf die folgenden Vorlesungen und Übungen
des Allgemeinen Vorlesungswesens hin-
gewiesen:
Professor Dr. Perels: Ubungen im öffent-
lichen Recht und Kolonialrecht.
Professor Dr. Rathgen: Einführung in die
Sozialpolitik. '
Dr. Wagemann: Übungen über Bankwesen.
Professor Dr. Becker: Einführung in die
arabische Paläographie und Papyrus—
kunde. Arabisches Praktikum. Syrisches
Praktikum.
Professor Dr. Franke: Die Religionen Chinas.
Dr. Graff: Allgemeine Astronomie. II. Teil.
Professor Dr. Voigtländer: Die Nahrungs—
und Genußmittel. Fortsetzung. Die pflanz-
lichen Nahrungsmittel.
Professor Dr. Voigt:
für Getreide-,
mittelhändler.
Praktische lÜbungen
Saaten= und Futter-
Internationale Kautschuhausstellung in London 1911.
In der Zeit vom 12. bis 28. Juni 1911
soll in London in der Royal Agricultural Hall,
Islington, eine internationale Kautschuk-
ausstellung unter dem Namen: „The inter-
national Rubber and allied Trades Exhibition“
stattfinden. Ihre Leitung liegt wiederum in den
Händen des Veranstalters der internationalen
Kautschukausstellung von 1908, Mr. A. Staines
Manders.
Der Kntwerpener Elfenbeinmarkt 1909.
Nachdem der Antwerpener Elfenbeinmarkt im
Jahre 1908 einen beträchtlichen Rückgang erlitten
hatte, weist er 1909 einen neuen Aufschwung
auf. Die Bedeutung dieses Aufschwungs liegt
nicht nur in einer bemerkenswerten Festigkeit der
Preise und in der Einfuhrziffer, sondern haupt-
sächlich in der Menge der zum Verkauf gelangten
Ware. Die Einfuhr von Elfenbein in Antwerpen
belief sich im Jahre 1909 auf 369 000 kg gegen
347 000 kg im Vorjahre, während der Verkauf
von 227 000 kg im Jahre 1908 auf 377 000 kg.
im Jahre 1909, also um 36 v. H., stieg und
somit den Durchschnitt der letzten sechzehn Jahre
(285 000 kg) weit überragt. Dem Antwerpener
Verkauf in Höhe von 377 000 kg stehen London
mit 310 000 kg und Liverpool mit 24 000 kg
gegenüber.
Die größte Nachfrage war wieder vorhanden
nach großen Zähnen, die während des ganzen
Jahres trotz bedeutender Angebote feste Preise
behaupteten; feine Qualitäten erzielten fast die
höchsten, für hartes Elfenbein je gezahlten Preise.
Für „Bangles“ machte sich bei den Versteige-
rungen von Mai bis November die Konkurrenz
weniger fühlbar, bei den letzten November-
Auktionen büßten sie aber die bei den Februar-
verkäufen erreichte Preissteigerung von 2 Fr. für
das Kilogramm wieder ein. Die Preise für
„Scrivailles“ waren erst im Mai gestiegen, er-
litten aber später dieselbe Schwankung. Elfenbein
für Billardbälle erfuhr infolge der bei den letzten
Versteigerungen verminderten Nachfrage einen
Rückgang von 2 Fr. WMeiches Elfenbein war
sehr gesucht; nachdem die Preise im Mai und
Juli etwas nachgelasson hatten, näherten sie sich
bei den letzten Versteigerungen wieder denen zu
Anfang des Jahres. Die Ware vom Senegal,
die in ständiger Zunahme auf dem hiesigen Markt
erscheint (15 000 kg im Jahre 1909 gegen
11 000 kg im Vorjahr) erfreute sich während
des ganzen Jahres einer regelmäßigen Nachfrage
bei sehr festen Preisen.
Die Vorräte wurden am Jahresschluß auf
etwa 247 000 kg geschätzt.
Die im Jahre 1909 zum Verkauf gelangten
377 000 kg setzten sich aus folgenden Sorten
zusammen: Kongo, hart 207 370 kg, Kongo, weich
14 424 kg, Angola 113 390 kg, Senegal 15 100 kg,
Gabun 4640 kg, Abessinien 8890 kg, Mozambique
75 kg, Ambrize 365 kg, Kamerun 1752 ke,
Westküste 8648 kg, Agypten 1987 kg, Fluß=
pferdzähne 191 kg, Seltenheiten usw. 110 kg,
Mammut 58 kg. ·
Der Durchschnittspreis, ohne Rücksicht auf
Qualität oder Gewicht, belief sich im Jahre 1909