Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

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passieren, wenn die Zugtiere geimpft und nach 
längerer Beobachtung mit einem Brande gekenn- 
zeichnet sind. 
Der Dampflastwagenverkehr, worauf man 
große Hoffnungen gesetzt hatte, ist inzwischen 
wieder eingestellt worden. 
Lasten, die früher von Mombo und Mkum- 
bara aus vorwiegend durch Träger heraufge- 
bracht wurden, werden jetzt von Buiko aus, 
allerdings noch zu höheren Preisen als von Voy, 
in der Hauptsache durch Burenwagen befördert. 
Als ein wesentlicher Fortschritt ist die An- 
stellung eines Postbeamten in Moschi und die 
Einrichtung eines direkten Postpaketverkehrs zu 
bezeichnen. 
Auch am Berge selbst wurden Verkehrs- 
verbesserungen vorgenommen; so wurde eine 
Brücke über den Karanga fertiggestellt. Eine 
weitere, sehr notwendige Brücke über den Weru- 
weru befindet sich im Bau, desgleichen auch ein 
Fahrweg nach dem Westen des Kilimanjaro. 
Die Regenverhältnisse waren noch ungünstiger 
als im Jahre 1908. Die große Regenzeit setzte 
am 1. April ein und brachte während der nächsten 
drei Wochen 346,8 mm Regen, im Mai aber 
nur 72,3 mm. Von Ende April bis Ende No- 
vember fehlte es überhaupt an durchdringendem 
Regen. Erst die verspätete kleine Regenzeit, die 
am 26. November einsetzte und bis zum Jahres- 
schlusse anhielt, brachte die verhältnismäßig reich- 
liche Regenmenge von 220,7 mm. Die Ge- 
samtregenhöhe des Jahres 1909 betrug in Kibo- 
höhe nur 805,3 mm gegen 1125,85 mm im 
gleichfjalls trocknen Vorjahre; sie stellt sich noch 
weit geringer auf den nach der Steppe zu ge- 
legenen Teilen der Pflanzung. 
Die Kulturen wurden durch die außergewöhn- 
liche Trockenperiode ungünstig beeinflußt. 
Am Kikafu wurden bis zur großen Regen- 
  
zeit 1909 70 ha urbar gemacht und bis zum 
Jahresschlusse noch etwa 119 ha geschlagen, wo- 
von 54 ha durchgehackt wurden. Im ganzen 
werden dort nach der nächsten großen Regenzeit 
etwa 250 ha mit Baumwolle bepflanzt sein, wo- 
nach die Bedingungen der Regierung für die 
gepachteten 580 ha am Kikafu erfüllt sind. 
Weitere 200 ha am Kikafu unterhalb des Weges 
Moschi-Aruscha sind uns zugesagt. 
Der Pachtvertrag über das Viehzuchtland am 
Olmolog ist dahin festgestellt worden, daß uns 
außer der vorläufig verpachteten Fläche von über 
5000hanoch 6000 ha reserviert wurden. (Ursprüng- 
lich waren uns etwa 10 000 ha als Reserve in Aus- 
sicht gestellt worden.) Unser Gesuch, den Preis 
des Viehzuchtlandes von 3 auf 2 Rupien für 
den Hektar herabzusetzen, wurde vom Gouverne- 
ment abgelehnt, desgleichen auch die Erlaubnis, 
ehemalige Askari mit Hinterladern zum Schutze 
gegen Viehdiebstahl zu bewaffnen. Dagegen er- 
klärte sich das Gouvernement mit einer Aus- 
dehnung unserer Südgrenze bis zum Wald- 
reservate einverstanden. 
Von Wichtigkeit für die Viehzucht ist die 
Gouvernementsverordnung vom 1.Dezember 1909, 
wonach der Einfuhrzoll auf glatten Draht auf- 
gehoben wurde. 
Die Regierung hat den Preis der Kron- 
ländereien wesentlich gesteigert. So kosten Viehzucht- 
ländereien, je nach der Entfernung von der pro- 
jektierten Eisenbahn, 2 bis 6 Rup. p. Hektar, während 
für Plantagenland sogar 7,5 bis 15 Rup. je 
nach Qualität gefordert werden. Eine weitere 
Preissteigerung ist beabsichtigt. 
Die Gesundheitsverhältnisse unserer Beamten 
waren auch in dem abgelaufenen Berichts- 
jahre gut. 
Uber den Stand der Anlagen Ende 1909 
in Afrika ist folgendes zu berichten. 
I. Kulturen. 
Kautschuk (Manihot glaciovil). 
Feld I, 
Feld II, 
Feld III, 
32,25 ha in der Regenzeit 1908 gepflanzt und 1909 nachgepflanzt mit 
10,75 ha in der Regenzeit 1908 gepflanzt und 1909 nachgepflanzt mit 
39,00 ha a) 4 ha mit 4700 in der Regenzeit 1906 gepflanzten 
10 700 Bäumen 
3 535 v 
Bäumen wovon 40 bis 50 v. H. zapfreif sind. 
b) 24 ha mit 18 704 in der Regenzeit 1907 gepflanzten 
Bäumen, wovon etwa 20 v. H. im Juni 1910 zapf- 
reif sind. 
c) 1 ha mit 157 in der Regenzeit 1908 gepflanzten Bäumen 
51,25 ha a) 10,75 ha mit 6047 in der Regenzeit 1907 gepflanzten 
Feld IV, 
23 561 „ 
und 1909 nachgepflanzten Bäumen, davon 20 v. H. 
im Juni 1910 zapfreif. 
b) 40,5 ha mit 37 462 in der Regenzeit 1908 bepflanzen 
und 1909 nachgepflangten Bäumen 
43 509 „
	        
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