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samkeit auf allen anderen Gebieten, haben sie die
wertvolle Unterstützung des „Rubels auf Reisen“
mit ebensoviel Virtuofität wie Freigebigkeit in den
Dienst ihrer afrikanischen Eroberungspolitik zu
stellen verstanden. Auf keiner der dortigen Zen-
tralen von einiger Bedeutung fehlt das Nach-
richtenbureau mit einem höheren Beamten oder
Offizier an der Spitze; ihm liegt die Organisation
des jeweiligen Nachrichtenapparates sowie Ver-
arbeitung des eingehenden Materials ob. Fest-
stellung der gegnerischen Streit= und Hilfskräfte,
vor allem aber Kenntnis der einflußreichen und
der unzufriedenen Elemente und Strömungen
beim Gegner und deren Vorgeschichte sind seine
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wenn es gilt, den Hauptschlag zu führen und die
reife Frucht zu pflücken.
So auch jetzt wieder bei Wadai.
Jahrelang standen sich beide Gegner, bis an
die Zähne gewappnet, am Fittri-Wasser gegen-
über, und manches Wort des Unmutes fiel aus
dem Munde französischer Offiziere, weil man dem
herausfordernden und unverschämten Wadai nicht
ans Leder konnte. Strikteste Weisungen aus
Paris aber verboten jegliche Offensive gegen die
feindliche Hauptstadt. Erst galt es den Feind zu
erkunden und die eigene Position zu stärken,
demnächst dem Gegner in den eigenen Reihen
Feinde zu erwecken und ihn von seinen Bundes-
genossen zu trennen. Mit eiserner Konsequenz
vornehmste Aufgabe.
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Dieses Studieren und Ausholen des Gegners,
in Verbindung mit glücklichem Griff und scharfem
Blick für alle ihren Zwecken dienlichen Elemente,
hat an erster Stelle die ununterbrochene Reihe
von Erfolgen gezeitigt, welche die französische
Politik in Afrika überhaupt und in Franzzösisch-
Westafrika im besonderen zu verzeichnen hat. Die
rastlose und hingebende Tätigkeit der Führer aller
Grade sowie die Tüchtigkeit der französischen
Trrailleur-Regimenter soll hierbei nicht mit Still-
schweigen übergangen werden; in Marsch zu setzen
pflegt man indes diese Kerntruppe meist erst dann,
und unbekümmert um das Drängen der franzö-
sischen Militärs ist dieses Programm während
eines Zeitraumes von rund acht Jahren Schritt
für Schritt durchgeführt worden. Zunächst er-
gänzte man angesichts eines in der Hauptsache
berittenen Gegners die im französischen Tsadsee-
gebiet stehenden Streitkräfte durch Reiterei und
Gebirgsartillerie und erhöhte ihre Gefechtsstärke —
ohne Hilfstruppen — allmählich auf 1200 Kom-
battanten. Dann glückte es eines Tages, den
mit dem argwöhnischen und gewalttätigen Wadai-
Sultan zerfallenen Neffen, den Prinzen Asyl, auf