Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

W 668 20 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Gesamtbetrag der fällig gewordenen Zölle Gegen den gleichen 
Name 1909 1008 gzeitraum d. Vorjabres 
der Zollstelle Einfuhr Ausfuhr Zusammen Einfuhr Ausfuhr unnen mehr weniger 
. Pf.. Pf.l [Pf.é Pf.] Pf.] % Pf Pf.] Mf. 
2. Vierteljahr 1909. 
Jaluit 633, 40 6102 613 7360 0 s 688 97 3226 18 9860 5nno 591 — — 
Nauru 4 521 9111 62: 895 607 803 460 08 456, 323 946 40 661 10 — — 
  
  
  
  
  
  
  
Gesamtsumme 1 12 158. 31) 7185 
53 19313 8410 094 05) 
3712 8013806 85 5 536 99 
3. Vierteljahr 1909. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Jaluit 23638 51411905 941544• 45 13 662 378509 1922 171, 56 9372 89 —- 
Naurn 45602 6ä — 4562 C 
Gesamtfummes8 201 19 905 9436 107 13½1 10 50%8 50 1929640 00 372 S9 2 1 
s. s. I 56T 
*) Davon Koprazölle: 2. Vierteljahr 1009: 7 185,53.J, 1908: 3 712,80 % 
3. - 1909: 7 905,94 = 1908: 8509,19 
  
15 091,47 . K. 
12 221,99 
  
1909 mehr 
2869.18 .K. 
  
  
  
Kolonialwirtschaftliche Mitteilungen. 
EIndi- R#llndi- Gesellschaft.") 
Unsere Pflanzungen Pemba und Kilindi 
haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr in nor- 
maler Weise weiterentwickelt. Der Vorstand unserer 
Gesellschaft hat im März/April 1910 unsere Pflan- 
zungen besucht und eingehend besichtigt. 
Auf der Pflanzung Pemba wurden Ende 
1909 weitere 200 000 Agaven ausgepflanzt, so 
daß unser Gesamtbestand nunmehr 1 020 000 
Agaven beträgt; die Pflanzung soll auf dieser 
Höhe gehalten werden. Sämtliche Pflanzen zeigen 
ein gesundes Wachstum; Krankheitserscheinungen 
kamen nicht vor. Die in der Pflanggeit 1907/08 
ausgepflanzten 400 000 Agaven werden Ende 
1910 schnittreif, die Hanfgewinnung soll daher 
Anfang Januar 1911 beginnen. Wir hoffen 1911 
auf eine Gewinnung von etwa 200 Tonnen Hanf. 
Die Fabrikanlage soll Ende Juni 1910 zur Aus- 
sendung nach Mikindaui gelangen. Die Wasser- 
verhältnisse sind gut; die von der Pflanzungs- 
leitung angelegten Brunnen können das für den 
Fabrikbetrieb benötigte Wasser reichlich beschaffen. 
Das Nachpflanzen soll nicht durch Zwischen- 
pflanzen, sondern durch Vornahme von Neu- 
rodungen erfolgen, da sich das Zwischenpflanzen 
auf anderen Pflanzungen nicht bewährt hat. Es 
müssen daher, um die Pflanzung auf der Höhe 
  
*) Aus dem Geschäftsbericht für 1909. 
  
von 1000 000 schnittreifen Agaven zu halien, 
jährlich, zuerst Anfang 1911, 335 000 Agaven 
neu ausgepflanzt werden. 
Die früher zahlreich auftretenden Wildschweine 
wurden erfolgreich bekämpft, indem die ganze 
Pflanzung mit einem einfachen Zaun umgeben 
wurde; außerdem wurden einige eingeborene Jäger 
angestellt, die den Wildschweinen außerhalb des 
Zaunes nachspüren und sie dann mit Gift oder 
Gewehren ausrotten. Wir haben infolgedesen 
seit langem unsere Pflan zung völlig frei von 
Wildschweinschäden. 
Die Baumwollzwischenkultur hat zwar nur die 
Hälfte des veranschlagten Ertrages ergeben; der 
Unterschied ist aber durch außerordentlich hobr 
Preise wieder ausgeglichen. Wir ernteten 36 Nor- 
malballen zu 500 Pfund reiner Baumwolle, von 
denen 34 Ballen 1,08 .7 und die restlichen zwei 
Ballen 1.¼ für ½ kg in Hamburg erzielten. 
Etwa 15 Tonnen Baumwollsaat konnten wir zu 
150 / pro Tonne verkaufen. Wir verdanken 
die hohen Baumwollpreise nächst der günstigen 
Marktlage insbesondere der ausgezeichneten Sor- 
tierung der Baumwolle. Die Baumwollspinnerei, 
welche die 34 Ballen Baumwolle erwarb, dat 
die Partie, wie folgt, begutachtet: 
„Die Ballen 1 bis 8 sind hochklassig, baben vollen 
Auszug und langen Stapel. Die Ballen 9 bis 
enthalten teils sehr schönklassige Ware. teils ist die
	        
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