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Verbindungskrieks zum Mungo, jedoch in der
Seewasserregion, mit Stellnetzen. Dies ist die
ergiebigste Art des Fangens im Kamerunfluß.
Die hier gefangenen Fische, meist kleine Weiß-
sische, werden an Ort und Stelle geräuchert und
gehen als Tauschwaren in den Busch.
Würde die jetzige Art des Fangens etwas
intensiver betrieben, so könnte damit der Bedarf
des hiesigen Marktes gedeckt werden. Mehr ist
jedoch nicht vorhanden. Ein Kraftfahrzeug würde
meines Erachtens in ganz kurzer Zeit mit dem
Fischbestand im Fluß gründlich aufräumen. Fisch-
züchterische Maßnahmen können auch im oberen
Laufe — Frischwasser — des Flusses nicht getroffen
werden, denn in der Trockenzeit hat der Fluß
oben zu wenig Wasser, um Fische in Massen zu
halten und in der Regenzeit steigt das Wasser
während dreier Monate um mehrere Meter; der
Strom abwärts ist so reißend, daß alles, was lebt,
mit in See getrieben wird.
Die Küste von Kampo bis Kap Debundscha
ist an Fischen direkt arm, so daß zuweilen hierher
verirrte Seevögel verhungern müssen. Lediglich in
der Bibundibucht, auf den Schlammbänken vor den
Flußmündungen, herrscht ein gewisser Fischreich-
tum. Die Bewohner dieser Gegend, welche sich
von Fischfang nähren, sischen meist mit Stell-
netzen.
Für Fischerei im Großbetriebe ist dieses
Gebiet jedoch zu klein. Ein einziges Dampf-
fahrzeug würde hier in kurzer Zeit das ganze
Gebiet derart von Fischen säubern, daß auf Jahre
hinaus der Bedarf, wie er zur Zeit besteht, nicht
gedeckt werden könnte.
Dagegen verspricht sich die Versuchsanstalt
in Victoria gerade von der Fischerei im Groß-
betriebe Erfolg und führt dazu aus:
Das Schwergewicht der Fischerei im Victoria-
bezirk liegt in der Seefischerei. Bei dem un-
geheuren Fischreichtum des Meeres tritt der Fisch-
fang in den Flüssen gänzlich in den Hintergrund.
Ganze Dörfer und Familien finden ihren Unter-
halt ausschließlich in der Seefischerei. Die Fische
finden bei Weiß und Schwarz einen leichten,
lohnenden Absatz und das Angebot kann der
Nachfrage nie genügen. Trotzdem amtlich ein
Marktpreis von 25 Pf. pro ½ kg vorgeschrieben
ist, wird ein Preis von 50 Pf. und mehr bezahlt.
Eine rationellere Gestaltung des Fischerei-
betriebes im Bezirk ist nur von einer modernen
europäisch geleiteten Hochseefischerei in Verbindung
mit einer Trockenanlage zu erwarten, die sicher
auch rentieren würde.
„Da die Berichte zum weitaus größten Teil
von Laien abgefaßt sind“ — schließt der Gou-
verneur —, „läßt sich aus ihnen trotz aller auf-
gewandten Sorgfalt, die ich anerkenne, ein ab-
schließendes Urteil nicht gewinnen. Die Lösung
dieser außerordentlich wichtigen Frage ist meines
Erachtens nur möglich durch Entsendung eines
speziellen Sachverständigen, der genaue Erhebungen
anzustellen hätte über die Menge verwertbarer
Fische, über die Fang= und Aufbereitungsmethoden
und über die Möglichkeit rationeller Fischzucht.
Wie ich aus der Festschrift zum 25jährigen Jubiläum
des Deutschen Seeftischereivereins entnehme, hat
dieser Verein bereits vor einigen Jahren ähnliche
Untersuchungen an der Westküste Südafrikas aus-
führen lassen; er würde sich den Dank des Schutz-
gebiets sichern, wenn er auch für Kamerun diese
bedentungsvollen Fragen klären würde."“
MO
Deutsch-Südwestafrika.
Vom Bahnbau Karibib—Heetmanshoop.)
Laut telegraphischer Meldung aus dem Schutz-
gebiet ist von Karibib bis Windhuk das kapspurige
Gleis in Benutzung genommen. Von Windhuk
südwärts fahren jetzt auch schon die Züge ein
gutes Stück: die schwierige Partie durch das
Auasgebirge ist betriebsfähig. Nunmehr haben
die beiden von Norden und von Süden ein-
ander entgegenstrebenden Gleisspitzen der Bahn-
linie Windhuk—Keetmanshoop nur noch günstiges
Gelände vor sich, so daß sie fortan mit gleicher
und großer Schnelligkeit vorrücken und sich wohl
im Verlauf der nächsten sechs Monate treffen
werden.
Die Diamantenkörderung im Jull 1911.")
FördermengeOD Ab-
in Karat nahme nahme
im Rechnungsjahrgegenüber dem
1910 1911 Vorjahre
April und Mai.15 156613221 — 19 935
Juni 70 8588 70275 — 678
Inli. 65 687 67978 2341 —
#pril bis Juli.201 64627 4
18 172
*) Vol. „D. Kol. Bl.“ 1911, Nr. 13, S. 487.
**) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1911, Nr. 15, S. 556.