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sehr gut und vollkommen bewährt hat. Wir
mußten uns bei der Auswahl der mitzunehmenden
Gegenstände stets vor Augen halten, daß dieselben
auf Menschenrücken über häufig sehr steile Berge
und auf schlechten Pfaden transportiert werden
mußten. Weiter war zu bedenken, daß auch für
die Träger selber für mehrere Tage Proviant
mitgeführt werden mußte, und schon aus diesem
Grunde ihre Zahl möglichst zu beschränken war.
Auf die Beköstigung der Träger wird von vielen.
Expeditionen nicht immer das nötige Gewicht ge-
legt, und doch hängt davon das Gelingen in
hohem Maße ab. Solange der Eingeborene zu
essen hat, marschiert er auch rapfer, und man
kann ihm, wo es darauf ankommt, auch einmal
mehr zumuten; werden aber die Rationen knapp,
dann schwindet auch das Zutrauen zum Europäer,
und der Hunger kann leicht zur heimlichen oder
offenen Auflehnung führen. Für hiesige Ver-
hältnisse ist Reis, wasserdicht verpackt, immer noch
das beste Nahrungsmittel; wir hatten davon für
sieben Tage und für den Notfall führten wir so
viel Erbswurst mit, daß wir auch unsere Träger
noch zwei Tage mit durchhalten konnten. Als
günstigste Trägerzahl stellte sich nach sorgfältiger
Berechnung für uns zwanzig heraus und so viel
hatten wir schließlich auch. Der Proviant für
uns Europäer beschränkte sich auf Erbswurst,
Suppentafeln, zwei Säckchen geröstetes Brot,
Kakao, Kaffee, Zucker, Salz, eine Dose Käse, ein
Döschen Kaviar. Im übrigen waren wir auf
das angewiesen, was das Land uns bot und im
Notfall auf Reis. Ein Olrock, nicht Mantel, ist
fast unerläßlich und, wenn wir auch zufällig vom
Wetter außerordentlich begünstigt waren, keines-
falls zu vergessen. An Gewehren führten wir
fünf Stück mit ausreichender Munition. An
Tauschartikeln sind weiße Perlen und Eisensachen
am besten. Leider kann man letztere des Ge-
wichtes wegen nur in Form kleiner Messer mit-
führen. Zum eigenen Gebrauch hatten wir außer-
dem noch zehn Stück Buschmesser mit Scheiden
und zwei Beile. Zwei Stück Kompasse, zwei gute
Höhenmesser, die schon längere Zeit hier beobachtet
waren, vervollständigten neben den üblichen son-
stigen Kleinigkeiten unsere Ausrüstung. Leider
waren keine neuen photographischen Platten an-
gekommen, so daß wir uns mit schon länger hier
befindlichen behelfen mußten, die schon ziemlich
stark gelitten hatten.
Am 5. Januar, morgens 8 Uhr, brachen wir
von der Missionsstation Simbang aus auf, nach-
dem alle Lasten nochmals genau nachgesehen und
gewogen waren. Ein jeder Träger hatte 15 Pfund,
so daß er mit seinen eigenen Habseligkeiten wohl
auf 20 Pfund kommen mochte. Wir hatten einen
tüchtigen Tagemarsch vor uns, wenn wir das vor-
Exemplar mehr sichten.
genommene Ziel, ein kleines Dorf am Zuknangfluß,
erreichen wollten. Die Wegverhältnisse waren gut,
die Bergleute (Kai) bringen den diesbezüglichen
Anregungen der Missionare bedeutend mehr Ver-
ständnis entgegen als die Küstenleute, die nicht
zu bewegen sind, auch nur ein Stückchen Weg
von fünf Minuten Länge auszuhauen. Sie waten
lieber bis an den Bauch in der See. Es hieß
tüchtig bergauf und bergab marschieren, ein saures
Stück Arbeit in der feuchten Hitze des Küsten-
gebietes. Nachmittags passierten wir den bei
Simbang in die Langemakbucht mündenden Mape,
der hier schon auf 360 m Höhe lag. Man kann
sich daraufhin leicht einen Begriff von dessen Ge-
fälle machen. Völlig durchnäßt vom Schweiß
kamen wir abends ½7 Uhr in unserem Lager
an, wo wir und unsere Leute aufs freundlichste
ausgenommen wurden. Am anderen Morgen
hatten wir den ziemlich wasserreichen Zuknang
zu durchwaten und gewannen dann auf steilem
Pfade das 560 m hoch liegende Dorf Toloko,
das wohl 30 Seelen zählen mag. Von hier aus
hatten wir gute Aussicht, was zur Vornahme
zahlreicher Peilungen günstig war. Wir trachteten
danach, am zweiten Tag den zwischen Tigedu und
Olugedu in den Hänischhafen mündenden großen
Fluß Sopa (Küstenname Bulosom) zu erreichen. Es
ging stetig bergan und angenehm war, daß wir
nicht wieder allzuweit hinunter brauchten. Auf
780 m Höhe passierten wir unmittelbar am Wege
stehende Araukarien. Sie kommen übrigens auch
schon auf 600 m vor. Der Stamm des einen
Exemplars hatte 1,40 m Durchmesser und war
etwa 55 m hoch, dabei war er kerzengerade.
Diese Bäume machen, in der Nähe betrachtet,
ganz den Eindruck eines riesigen Agavenblüten-
stengels. Die Aste, die sich kandelaberartig ab-
zweigen, sehen in dieser bedeutenden Höhe un-
scheinbar aus. Tausend Meter scheint auch die
äußerste Höhe zu sein, auf der sie vorkommen,
wir konnten auf unserer ganzen Expedition kein
Es war schon beinahe
dunkel, als wir unser Ziel erreichten, und leider
mußten wir bald vernehmen, daß der Fluß hier
nicht passiert werden konnte, da wegen drohender
Haltung der jenseitigen Bevölkerung die den Ver-
kehr vermittelnde Rotangbrücke durchgehauen war.
Wir mußten infolgedessen den halben folgenden
dritten Tag in nördlicher Richtung die steilen
Hänge entlang klettern, bis wir um ½4 Uhr
nachmittags endlich wieder an eine Brücke kamen.
Daß diese „Brücken“ höchst primitiver Art sind,
braucht wohl kaum bemerkt zu werden. Die
unfrige bestand in diesem Falle aus zusammen-
gebundenen, nicht sehr dicken Baumstämmchen und
zeichnete sich mehr durch einfache Herstellungsweise
als durch Festigkeit aus. Mit Stiefeln ist so ein