Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

W 837 20 
Streckenaufseher Schulze; ausgereist ist am 6. No- 
vember: kommiss. Sekretär Tesch. 
Die Ausreise bzw. Wiederausreise in das 
Schutzgebiet haben angetreten am 6. Oktober: 
die Sergeanten Bischof und Kiefer; am 1. No- 
vember: die Oberveterinäre Knochendöppel und 
Lang sowie Militärzahnarzt Koester. 
  
Mit Heimaturlaub sind eingetroffen am 
11. September: Intendanturrat Dr. Engel; am 
22. Oktober: Oberveterinär Hoppe. 
  
Somoa. 
Techniker Schoeneich ist am 28. August im 
Schutzgebiet eingetroffen. 
  
Lotse Froelich hat am 25. Oktober, Lehrer 
Osbahr am 7. November die Wiederausreise 
angetreten. 
  
Polizeimeister Possin ist aus dem Dienste 
des Schutzgebiets ausgeschieden. 
  
eeKh ßhtamtlicher Tei!] 
Nachrichten aus den deutschen Schutzgebieten. 
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilwelse nur mit Quellenangabe gestattet.) 
Deutsch-Ostafrika. 
Die entralbahn.“) 
Nach Mitteilung der Baufirma ist die Gleis- 
spitze der Ostafrikanischen Zentralbahn am 31. Ok- 
tober bei Baukilometer 578 hinter Moro- 
goro angelangt. Bis zum Endpunkte Tabora 
sind noch 79,2 km zu verlegen. 
  
Die Usambara-Sisenbahn. 
Vom Geheimen Oberbaurat F. Baltzer. 
(Mit einer Karte, einem Höhenübersichtsplan und 
3 Abbildungen.) 
Am 4. Oktober d. Is. ist der vorläufige 
Betrieb der Neubaustrecke auf der Usambara= 
Eisenbahn bis zu ihrem einstweiligen Endpunkte 
Moschi in Kilometer 352 ausgedehnt worden. 
Damit ist aus der bescheidenen Stichbahn von 
ursprünglich nur 129 km Länge eine beachtens- 
werte Überlandbahn des ostafrikanischen Schutz- 
gebiets von nahezu dreifacher Ausdehnung ge- 
worden. (352 km entsprechen genau der Länge 
der Bahnstrecke von Stettin nach Breslau.) Dieses 
für das Schutzgebiet wichtige und wegen seines 
vorzeitigen Eintritts besonders erfreuliche Ereignis 
rechtfertigt wohl einen kurzen Rückblick auf die 
Entstehung und seitherige Entwicklung des Bahn- 
unternehmens. Zur Unterrichtung unserer Leser 
bringen wir angeheftet eine etwas genauere Karte, 
die den Verlauf der Bahn von der Küste bis zu 
ihrem Endpunkt im Kilimandscharogebiet zeigt. 
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1911, Nr. 20, S. 753. 
  
Die Usambarabahn war die erste deutsche 
Kolonialbahn. Im Jahre 1891 als Privatunter- 
nehmen der Eisenbahn-Gesellschaft für Deutsch- 
Ostafrika, einer Tochtergesellschaft der Deutsch- 
Ostafrikanischen Gesellschaft, gegründet, verfolgte 
sie ursprünglich den Plan, den Indischen Ozean 
mit dem Viktoriasee durch eine Bahn nach dem 
Speke-Golf zu verbinden. Das Gesellschaftskapital 
für die Bahn von Tanga nach Korogwe (84 km) 
betrug indessen nur 2 000 000 — Im Juni 
1893 wurde mit dem Bau in der Meterspurweite 
begonnen und am 1. April 1896 die Strecke 
Tanga—Muhesa (40 km) dem Betrieb übergeben. 
Über der Gesellschaft waltete von Anfang an 
ein Unstern. Trotz der Gewährung von Vor- 
schüssen seitens der Muttergesellschaft reichte ihre 
Geldkraft zur Vollendung des Bahnbaues nicht 
hin. Die Regierung sprang zunächst mit monat- 
lichen Beihilten ein und mußte schließlich, im 
April 1899, die ganze Bahn für 1 300 000.“ 
übernehmen. 
Der Gedanke einer Weiterführung der Bahn 
bis zum Viktoriasee trat nunmehr in den Hinter- 
grund. Man vergab zunächst nur den Weiterbau 
bis Korogwe in verschiedenen Losen an einzelne 
Unternehmer und vollendete die Vorarbeiten für 
den Bau bis Mombo. Nach vielen Schwierig- 
keiten und nachdem die Bauarbeiten längere Zeit 
gänzlich zum Stillstand gekommen waren, wurde 
der Bau von Korogwe bis Mombo schließlich. 
von der Gesellschaft Lenz & Co. als Gesamt- 
unternehmerin ausgeführt und im Februar 1905 
vollendet. Am 19. Februar eröffnete Prinz Adal- 
bert von Preußen feierlich die Bahn, die darauf 
in ganzer Ausdehnung von Tanga bis Mombo 
am 24. Februar 1905 dem öffentlichen Verkehr
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.