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bislang in Indien kein Markt für langschürige
Baumwolle gewesen sei, daß es an interessierten
Einkaufsagenturen fehle und daß demgemäß kein
angemessener Preis für diese Art zu erzielen ge-
wesen sei. Ein kürzlich erschienenes Regierungs-
Memorandum führt ergänzend hierzu aus, daß,
wenn der Baumwollpflanzer veranlaßt werden
sollte, vom Anbau der kurzschürigen Baumwolle
zum Anbau der langschürigen Art überzugehen,
der Preis für langschürige Baumwolle nicht allein
höher sein müsse wie der für kurzschürige, sondern
so hoch, um den Pflanzer für den Ernteausfall,
die der Anbau der ersteren gegenüber der letzteren
Art unvermeidlich mit sich bringen werde, schadlos
zu halten. Weiter sei der auswärtige Handel
und Markt von Deutschland und Japan aus-
schließlich nach England herüberzuziehen. Ubrigens
hätte die in Tinnevelly (Madras Presidency) von
amerikanischer Saat gezogene langschürige Baum-
wolle, von der Proben nach England geschickt
worden seien, dort vollständigen Beifall und Be-
friedigung gefunden, und es seien tatsächlich bereits
3000 Ballen hiervon verarbeitet worden. Gleich
günstige Bedingungen für den Anbau dieser Art
seien in der Bombay Presidency, Sind und im
West-Punjab gegeben. Mit Rücksicht auf eine
Anregung der Cotton Growing Asscciation, die
alljährlich zur Förderung des Baumwollanbaues
ausgesetzte Summe zu erhöhen, wird darauf hin-
gewiesen, daß die indische Baumwollkultur stets
hinreichend durch Gewährung von Staatsbeihilfen
gefördert worden, und daß die Regierung bereit
sei, jede noch erforderliche Unterstützung zu ge-
währen. In der Hauptsache aber seien ein an-
gemessener Preis und eine stetige Nachfrage für
langschürige Baumwolle erforderlich, und diese
Bedingungen könnten nur von den Fabrikanten
selbst erfüllt werden. Diese Hoffnungen sind denn
auch schon teilweise eingetroffen, indem die
„Federation of Master Cotton Spinners and
Manufacturers Association“ in Manchester ihren
Sekretär, Mr. Arno Schmidt, zur Untersuchung
der Angelegenheit nach hier heraus zu senden
beabsichtigt. Ferner wird in Madras angeblich
von dortigen Mühlen bereits ein voller Preis
für „Cambodia“-Baumwolle gezahlt, und Inter-
essenten von Liverpool sollen als Käufer für diese
Art auf dem Markte aufgetaucht sein.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Kalkutta
vom 17. Jannar 1912.)
Der Gummimarkt auf Ceyvlon.
Die Gesamtausfuhr von Gummi aus Ceylon
betrug in der Zeit vom 1. Januar bis 31. De-
zember 1911 6575039 lbs gegen 3298652 lbs
in der gleichen Zeit des Vorjahres.
Die Ausfuhr nach den Hauptabsatzländern
verteilte sich im Jahre 1911 (und 1910), wie folgt:
Großbritannien 3651 424 (1572119) lbs, Ame-
rika 1890796 (1610 395) lbs, Belgien 807597
(76827) lbs, Australien 61 444 (5858) lbs, Ja-
pan 57 513 (4951) lbs, Deutschland 55 829
(16 956) lps8, Italien 8460 (1909) lbs, Holland
12893 (—) lbs, Österreich 6648 (1041) lbs.
Der Gummimarkt bewegte sich von Ende
Oktober bis Ende des Jahres ziemlich ruhig.
Die Preise für „pale crepe“ fielen langsam auf
3,10 Rs. zurück und erholten sich im Dezember
auf 3,30 Rs. Während früher mit plötzlich auf-
tretenden Schwankungen zu rechnen war, zeich-
neten sich die drei letzten Monate des Jahres 1911
durch regelmäßige Preiskurven aus. Die Nach-
frage war besonders rege für mittlere Qualitäten
„brown crepe“, welche verhältnismäßig hohe
Preise erzielten. Zu Ende des Jahres wurden
hierfür 3,20 Rs. bezahlt.
Nr. I Gummi 3,30 Rs. bis 3,52⅛ Rs.
Nr. II - 3,25 Rs. --3,35 Rs.
Scrap . 2),65 Rs. = 2,82½ Rs.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Kalkutta
vom 23. Jannar 1912.)
Gummiausfuhr über Dard 1911.
Nach einer Mitteilung des britischen Konsuls
in Pars stellte sich die Gummiausfuhr über Pará
im Jahre 1911, wie folgt:
Fine Medium Coarse Caucho Zus.
Nach den Ver. St. t t t t t
von Amerika, von:
Pará# 3418 561 „688 676 8363
Manaos . 1156 1016 1127 965 7564
Itacoatiara 1 1 — — 2
Jauitts. 92 15 28 42 177
Zusammen 7687 1593 5143 1683 16106
Nach Europa, von:
Par# 5272 496 1307 1791 8869
Manaos 5102 922 912 1922 8918
Itacoatiara 76 10 16 3 135
Jquitos. 6s12 93 268 1010 2013
Zusammen 11152 1521 2533 4729 19935
JInsgesamt 18839 3114 7676 6412 36041
Im Jahre 1910 betrug die Gummiausfuhr
über Parä 37 738 t und im Jahre 1909:
39671 t. lihe Boan of Trade Journal.)