Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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Die Durchlässe waren bis Kilometer 98,95 
eingebaut. 
Der Bau der Brücken über den Dibamba 
und den Sanaga hat im verflossenen Baujahr 
durch Eintreten unvorhergesehener Schwierigkeiten 
mehrfach Verzögerungen erlitten. Bei der Di- 
bamba-Brücke war eine Verschiebung und 
Sackung des linksufrigen Widerlagers eingetreten, 
an deren Beseitigung noch gearbeitet wird. 
Bei der Sanaga-Nordarmbrücke hatte sich 
die Notwendigkeit herausgestellt, die beim Pfeiler B 
eingebrachte Betonplatte zu entfernen und durch 
eine Pfahlgründung zu ersetzen. Die Arbeiten 
waren Ende März noch nicht erledigt. Das 
Einfahren der eisernen Überbauten der Offnungen 
3 und 4 konnte wegen des niedrigen Wasser- 
standes noch nicht vorgenommen werden. 
Die Sanaga-Südarmbrücke war fertig 
vernietet und einmal gestrichen, die Baugerüste 
waren bereits wieder entfernt. 
Die Brücken über den Mbue (Kilometer 
85,288), Essomba (Kilometer 88,521) und Mu- 
nisomba (Kilometer 91,31) waren zur Aufnahme 
der eisernen Überbauten fertiggestellt. 
Bei der Lebnjokbrücke (Kilometer 97,75) 
war das Grundmauerwerk der Endwiderlager 
ausgehoben und das Betonmaterial zur Baustelle 
geschafft. 
An der Rkelebrücke (Kilometer 120,8) haben 
die Bauarbeiten begonnen. 
Der Oberbau war am 20. Februar bis zum 
Sanaga-Nordarm (Kilometer 81) vorgestreckt; 
ein weiteres Vorstrecken hat in der Berichtszeit 
nicht stattgefunden. 
Die Bekiesung war bis zum Sanaga- 
Nordarm durchgeführt, und zwar von Kilometer 
46 ab in etwa ein Drittel der Bettungsstärke. 
Der Kies wird in Duala gewonnen. Von Edea 
ab kommt als Bettungsstoff Steinschlag in Be- 
tracht, der aus dem Steinbruch auf der Sanaga- 
insel gewonnen wird. 
Die Fernsprechleitung war bis Kilometer 46 
fertiggestellt und bis Kilometer 81 im Bau. 
Auf dem Bahnhof Duala waren Wasser- 
turm und Lokomotivschuppen fertiggestellt; des- 
  
gleichen der Güterschuppen bis auf die Tore 
und die Holzzerkleinerungsanlage bis auf 
das Aufstellen der Maschinen. An der Hinter- 
füllung der Kaimauer, an der Herstellung der 
Gleiswage und an der Errichtung einiger vor- 
läufiger Schuppen wurde noch gearbeitet. 
Auf dem Bahnhof Edea war das Empfangs- 
gebäude, der Güterschuppen und die VBiehbucht 
im Bau. 
Die Anwerbung von Arbeitern in der den 
Bedürfnissen entsprechenden Anzahl bereitete im 
verflossenen Baujahre noch mancherlei Schwierig- 
keiten. Im Monat März waren 3631 Vertrags- 
arbeiter, 1359 Tagelöhner und 492 Handwerker 
beim Eisenbahnbau beschäftigt, von denen 345 
Lazarettbehandlung erfuhren und 32 starben. 
Außerdem waren 244 Tagelöhner bei den Vor- 
arbeiten beschäftigt. 
Der Gesundheitszustand der farbigen 
Arbeiter hat sich gegen das Vorjahr bedeutend 
günstiger gestaltet, was der Verbesserung in der 
Verpflegung und sonstiger gesundheitlicher Für- 
sorge zugeschrieben werden muß. 
Im Dezember v. J. wurde das Kranken- 
haus bei Kilometer 100,4 in Betrieb genommen, 
das Krankenhaus bei Kilometer 56 wurde auf- 
gelöst, und mit der Anlage eines solchen bei 
Kilometer 126 begonnen. 
Der Gesundheitszustand der Europäer 
war im März nicht besonders günstig. Es kamen 
eine Anzahl Malariaerkrankungen vor, auch war 
der Tod eines Lokomotivführers infolge Schwarz-= 
wasserfiebers zu beklagen. 
Die Witterungsverhältnisse des ver- 
flossenen Baujahres haben den Fortschritt der 
Arbeiten im Juni, besonders aber vom Juli bis 
in den September hinein, stark beeinträchtigt, in 
den übrigen Monaten aber sehr begünstigt. 
Nachdem nunmehr die zeitraubenden und 
schwierigen Untersuchungen für die Weiterführung 
der Bahn nach dem Njong zu Ende geführt 
sind und die Entscheidung zugunsten der südlichen 
Linie gefallen ist, wird der Weiterbau wieder mit 
größerer Beschleunigung ausgeführt werden 
können.
	        
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