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oben beschrieben. Andere die Schiffbarkeit beein-
flussende Beobachtungen wurden auch hier nicht
gemacht.
Die Frage der Schiffbarkeit des Dume bis
zur Station während des ganzen Jahres muß
nach dem Ergebnis der Erkundung bejaht werden,
ganz abgesehen davon, daß bis zum Jahre 1906
die Gesellschaft Süd-Kamerun und andere Firmen
ihre Gummilasten stets bis Djimbele auf dem
Dume verschifften. Da schließlich die üÜber-
schwemmungsmarken Regenzeithöhen von + 3 m
zeigen, so muß sich der Transport von Lasten
nur während zwei bis drei Monaten im Jahr
auf mittlere Kanus von 40 bis 45 Gummilasten
und einem Tiefgang von 35 bis 40 cm be-
schränken, so wie sie auch jetzt schon auf dem
Dume fahren.
II. Der Mara.
A. Von der Mündung bis Paki. Die
Erkundung des Mara bis Paki wurde im An-
schluß an die Dume-Erkundung unter denselben
Vorbedingungen ausgeführt. Zwar bot der Fluß
bei durchschnittlich 0,70 m Wassertiefe genügend
Fahrwasser, doch zeigt schon der äußere Umstand,
daß auf die etwa 15 km lange Strecke zwei
Tage bei erhöhter Fahrzeit verwandt werden
mußten, daß die Schwierigkeiten des Durch-
kommens gegenüber dem Dume-Fluß erheblich
größer waren, obwohl von Eingeborenen kurz
zuvor die allernotwendigste Flußreinigung ausge-
führt worden war. Das Haupthindernis bildeten
die zahllosen Baumstämme von über 1 m Durch-
messer, die quer über den Fluß liegen. Der
Urwald ist dicht über dem 10 bis 15 m breiten
Fluß zusammengewachsen und machte häufig das
Staken unmöglich.
Bei der Dume-Brücke, 1 km nördlich Paki,
war der Wasserstand so gering geworden, daß die
Erkundung hier abgebrochen und die ersten Regen-
fälle abgewartet werden mußten.
B. Von Paki bis zur Mündung des
Amba. Der Mara fließt von Paki ab in einem
etwa 100 m breiten und bis auf ganz kurze
Unterbrechungen etwa 10 km langen Sumpf. Im
Wasser stehende Raphia-Palmen teilen den Fluß
auf lange Strecken in mehrere Wasserarme von
höchstens 1 m Breite. Obwohl die Bambusäste
wenige Tage zuvor erst weggeschlagen waren,
hatte sich durch Tornados vielfach ein wüstes
Gewirr von neu ins Wasser gestürzten Asten ge-
bildet. Die Flußbreite verengt sich etwa 5 km
südlich Paki auf etwa 3 bis 4 m. Die Tiefe
war trotz der Regenfälle durchschnittlich unter 1 m.
Sehr hindernd waren die außerordentlich scharfen
Windungen des Flusses; für die beiden längsten
Kanus von 10 m und 12 m Länge war es bald
unmöglich, diese Windungen zu überwinden. Sie
wurden daher 7 km südlich Paki zurückgelassen.
Selbst das kleinste 8 m lange Kanu mußte viel-
fach noch mit dem Ende über Land gehoben
werden. Von der Mündung des Nganje ab ver-
breitert sich der Fluß wieder auf 8 bis 10 m, doch
fehlte es hier wieder an genügendem Fahr-
wasser. Auf lange Strecken mußte das Kanu von
der Besatzung durch den Sand geschoben werden,
so daß schließlich auch dieses Kanu an dem Über-
gang des Ober-Njongweges über den Mara zurück-
gelassen werden mußte. Bis zur Mündung des
Amba hatte der Fluß oft nur 20 cm hohes
Wasser, tiefere Stellen als 60 cm waren selten.
Auch am Oberlauf waren zahlreiche Baumstämme
von erheblichem Durchmesser recht hinderlich.
Das Ergebnis der Erkundung wird dahin zu-
sammengefaßt, daß es unter Aufwendung erheb-
licher Kosten möglich ist, den Mara für Schiff-
barkeit schiffbar zu machen. Die Reinigung
bedingt außer dem wohl bei jeder Flußreinigung
notwendigen Freischlagen der Ufer und Beseitigen
der Baumstämme auch Erdarbeiten. Wenn nicht
nur die kleinsten Kanus auf dem Mara fahren
sollen, sind bei den Windungen, die bei der Er-
kundung für die Kanus unpassierbar waren, Durch-
stiche dringend erforderlich. Die Schiffbarkeit wird
während höchstens sieben Monaten im Jahr mög-
lich sein, und auch während dieser Zeit wird noch
mit Unterbrechungen gerechnet werden mühssen.
Bei der Abfahrt in Paki war die zu Tal geführte
Wassermenge recht bedeutend, da am Tage vor
Anfang der Erkundung ein Tornado nieder-
gegangen war. Schon am zweiten Tage wurde
eine beträchtliche Abnahme des Wassers an Stellen
festgestellt, die tags zuvor noch mit Wasser bedeckt
waren. Die Nebenbäche sind bis auf eine Aus-
nahme, den Djedim, kaum als solche zu bezeichnen,
sondern meist kleine Rinnsale, die höchstens in
der höchsten Regenzeit einigermaßen Wasser führen.
Die Annahme von auch in der Regenzeit vor-
kommenden Unterbrechungen kann auch aus dem
Ergebnis der bisherigen Regenmessungen im Dume
gefolgert werden. Letztere sind nicht so bedeutend,
daß eine Reinigung des Mara befürwortet werden
könnte. . .
Hierzu bemerkt der Leiter der Militärstation
Dume folgendes:
Wie aus den Berichten hervorgeht, ist das
Maraprojekt nur unter Aufwendung großer
Arbeit und Kosten möglich, und auch dann ist
der Mara bei seinem stets wechselnden Wasser-
stand nur zeitweise und nur für mittlere Kanus
schiffbar.
Die Reinigung und Schiffbarmachung des
Dume von Dumestation bis zu seiner Einmündung