Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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gegangen. Wenn nicht im Frühling starke Regenfälle 
kommen, sind die Aussichten für die Zukunft sehr en. 
denn die Regenmenge ist im ganzen Lande noch w 
unter normal. 
Unter diesen Umständen sind auch Merino= und 
Angoraziegenböcke zur Zucht nur für einzelne vom 
Regen besonders begünstigte Bezirke angekauft worden. 
Bei den Eingeborenen ist die Einführung der Zucht- 
böcke sehr beliebt. Das trockene Wetter hat auch 
die Verbesserung der Pferdezucht beeinträchtigt. Die 
483 Stuten, welche von Gouvernemente- Hengsten ge- 
deckt waren, haben 207 lebende Fohlen geboren. Obwohl 
dies 46 Fohlen mehr waren als im Vorjahr, kann 
das Ergebnis doch nicht befriedigen. Die Bestrebungen 
auf Verbesserung der Ponyzucht haben schon den Er- 
folg gehabt, daß auf den landwirtschaftlichen Aus- 
  
  
4. Ergiehung. 
Alle vom Gouvernement unterstützten Schulen 
werden geleitet nach Vorschriften der Central Bon 
of Advice, einer beratenden Körperschaft, bestehend 
aus Vertretern des Gouvernements und der Missionen, 
die im Jahre 1910 gebildet ist. Diese Vorschriften, 
welche durch den llitza Commissioner genehmigt sind. 
können auf den jährlichen Versammlungen der Bon 
ok Advice abgeändert werden. Ein unmittelbarer Er- 
folg der angenommenen Beschlüsse der Bonr# war — 
wie die folgende Aufstellung zeigt —, daß die Zahlen 
des Schulbesuchs, die in den Vorjahren stehen geblieben 
oder sogar gesunken waren, mit großer Schnelligkeit 
wuchsen. 
Der Durchschnittsbesuch der Schulen und Institute 
war Ende Dezember: 
  
  
  
  
  
stellungen zahreiche gute Pony#s gezeigt werden, die 1902 9 057 1908 9279 
on Gonvernements-Hengsten abstammen. Diese Aus- 1903 10 024 1909 9.498 
zellungen werden bei den Eingeborenen immer be- 1904 10 041 1910 11 651 
liebter. Sie tragen zweifellos dazu bei, daß die Ein- 1905 963 1911 13 417 
geborenen ihr Vieh verbessern und es immer besser 1906 9704 1912 15 271 
pflegen. 1907 9 454 
Eingeschriebene Schüterd der Elementarschulen: 
BV Dezember 1911 Dezember 1912 
Mission – — -——— -« 
K naben Mädchen Summe Knaben Mädchen 1 Summe 
Pariser Evangelische Missionsgesellchatt. 5250 8548 14 198 6241 9 957 16 198 
Englische Kirchenmissio 814 1208 2077 898 1 512 2410 
Römisch-Katholische 207 928. 1 136 294 1 309 " 1 603 
Summe 6271 1073809 I 17 410 7433 12778 20211 
Die Zahlen sur den Durchschnittsbesuch der Elementarschulen sind erheblich niedriger. 
  
Dezember 1911 Dezember 1912 
  
  
  
Mission - «. 
n Knaben Mädchen Summe Knaben Mädchen Summe 
Pariser Evangelische Missionsgesellchaft. 4305 6183 10 488 4659 171 11 830 
Englische Kirchenmission . 599E876 1 475 631 1042 1 673 
Römisch-Katholische 176 738 914 223 982 1205 
1 
Summe 5080 7797 12 877 5513 9195 14 708 
  
Die Gesamtzahl der Elementarschulen ist 280; die 
meisten jiw kleine Schulen mit weniger als 45 Schülern. 
Handwerkerschulen (industrinl training iosti- 
zution weisen sehr gute Erfolge auf. Neben den 
Missionsschulen ist vor allem die Handwerkerschule des 
Gouvernements in Maseru zu nennen, die im Be- 
richtsjahr ihre Hauptkraft auf den Bau der Veprs- 
kolonie, vier Meilen von Masern entfernt, verwendet 
hat. Auch hat sie in Masern eine Europäerlirche aus 
Stein errichtet, die zweifellos ausgezeichnet gebaut 
worden ist. 
5. Medizinalwesen. 
Im Berichtsjahre sind wegen der ungünstigen 
meteorologischen Bedingungen ungewöhnlich viel Krank- 
heitsfälle vorgekommen. Trockene Jahre pflegen von 
einer wachsenden Krankheitszahl begleitet zu werden. 
Die Pocken waren sehr verbreitet. Sie traten aber 
nur mild auf, denn von den 600 Fällen führten nur. 
zum Tode, meistens bei ungeimwsten Patienten. 
Jufizierte Dorsschaften wurden sofort in QOuarantäne 
gesteckt und ihre Einwohner geimpft. Die Aufrecht- 
  
erhaltung einer strengen Onarantäne war naturgemäß 
ziemlich schwierig. Die gahl der Impfungen betrug 
109 470. Die Bezirke, welche am besten durchgeimpft 
waren, zeigten sich bemerkenswerterweise frei von der 
Krankheit. Die Pocken wüteten besonders in entlegenen 
Ortschaften im Süden des Landes, wo die Bevölkerung 
unwissender und rückständiger ist und sich in früheren 
Jahren den Impfungen entzogen hat. Der Typhus ist 
schon sehr verbreitet, aber seine Verbreitung nimmt 
noch zu. Ein bedeutender Fortschritt ist durch den Bau 
der Leprakolonie bei Masern gemacht worden, die 
gegen Ende des Jahres 1913 fertig sein wird. Dort 
können 640 Kranke Aufnahme finden, aber wenn es 
nötig ist. kann leicht und ohne große Kosten für 50 v. H. 
mehr Platz geschafft werden, ohne die Gesamtanlage 
zu stören. 
(Auszug aus Colonial Reports-Annual, 
Basutoland 1912/13.) 
 
	        
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