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und Fußvolk verstärkt hatten, einen neuen An-
griff, der wiederum abgeschlagen wurde. Im
ganzen hatte das Gefecht anderthalb Stunden
gedauert.
Auch bei dem weiteren Vormarsch über
Nangire-Eige auf Kassere-Schoa wurden
sowohl die vorgetriebenen Aufklärungspatrouillen
wie auch die Expedition selbst von feindlichen
Reitertrupps umschwärmt und beunruhigt. Bei
diesen Zusammenstößen erlitten einige Soldaten
der Kompagnie leichte Verwundungen.
Am 13. August wurde die Ortschaft Kassere-
Schoa erreicht, aber verlassen vorgefunden. Nach
Aussagen von Gefangenen wollte sich der Häupt-
ling keineswegs stellen, sondern hatte seine Leute
ermuntert, den Widerstand fortzusetzen.
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Nach Abmarsch des Hauptmanns v. Raven,
des Leutnants Trabert und Sergeant Siemonsen
befanden sich bei der Kompagnie von Europäern
nunmehr nur noch Oberleutnant Wanka und
Oberarzt Dr. Bergeat.
Da es den Anschein hatte, daß am 14. abends
der Widerstand gebrochen sei, wurde der Truppe
am folgenden Tage zur Instandsetzung der Be-
kleidungs= und Ausrüstungsstücke ein Ruhetag ge-
gönnt. Ferner sollte den Eingeborenen Zeit und
Gelegenheit gegeben werden, sich zu stellen. Es
kamen denn auch am Nachmittag die Häuptlinge
der Dörfer Mere und Bargitische, stellten sich
und baten um Frieden. Nach ihrer Belehrung
und Verwarnung wurde ihnen noch aufgegeben,
den Schoa-Leuten und insbesondere ihrem Häupt-
ling gütig, aber streng zuzureden, daß er sich mit
seinem Anhang stellen solle, um weiteres Blut-
vergießen zu vermeiden.
Am Abend des 15. wurde starkes Hundegebell
gehört. Gegen 11 Uhr nachts meldete der wacht-
habende farbige Sergeant, daß rings um das
Lager Buschhunde laut anschlügen und nicht weit
ab leises, aber lebhaftes Sprechen vernehmbar sei.
Oberleutnant Wanka ließ sofort in stillem Alarm
das Lager besetzen. Die Umgebung des Lagers
war durch schwaches Mondlicht etwas beleuchtet.
Als sich nach längerem Warten die Sachlage
nicht änderte, wurde aus dem Maschinengewehr
eine Reihe von Schüssen abgegeben. Sofort wurde
es überall lebhaft. Man sah in der Dunkelheit
zahlreiche Gestalten zurücklaufen, die unter Feuer
genommen wurden. Der Gegner hatte sich, trotz-
dem ringsum auf 200 bis 250 m alles frei ge-
schlagen war, auf 80 m herangeschlichen. Jeden-
falls war den Eingeborenen der Abmarsch des
Hauptmanns v. Raven mit den 3 Europäern,
25 Soldaten und der großen Kolonne bekannt ge-
worden. Der Feind glaubte, durch die Schwächung
der Abteilung ermutigt, sich das zunutze machen
zu können. Der übrige Teil der Nacht verlief
ruhig, nur die zahlreichen Buschhunde, die ihre
Reiter immer. begleiten und so zu Verrätern
werden, gaben in der Ferne noch Laut.
Am 16. August wurden wieder Patrouillen
vorgetrieben. Der Gegner zog sich nach einigem
Widerstand in westlicher Richtung zurück. Auf-
gegriffene Weiber sagten aus, daß ihre Männer
in der letzten Nacht hätten feststellen wollen, wie
stark die Abteilung des Europäers noch sei und
daß sie, wenn nicht genügende Sicherung des
Lagers vorhanden gewesen wäre, auch das Lager
überfallen hätten. Am Abend wurden drei der
Weiber zurückgeschickt mit der Anweisung, den
Leuten klarzumachen, daß ein weiterer Wider-
stand aussichtslos sei und nur noch mehr Opfer
fordern würde.
Ebenso erhielt der Häuptling Kirtuma von
Kulong den Auftrag, sich mit dem Häuptling
von Schoa in Verbindung zu setzen, um ihn zu
veranlassen, seinen Widerstand aufzugeben und
um Frieden zu bitten.
Auf unserer Seite erlitten zwei Soldaten leichte
Verletzungen durch Wurfmesser.
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Die Kompagnie trat am 17. August den Rück-
marsch nach Nangire-Eige an, um noch einmal
den Schoa-Leuten Zeit und Gelegenheit zu geben,
sich zu stellen und um Frieden zu bitten. Auf
dem Marsche wurde die Kolonne öfters zu beiden
Seiten in nicht allzu großer Entfernung von feind-
lichen Reitertrupps begleitet; diese gingen jedoch
nie zu einem Angriff über. Indessen verhielten
sie sich gegen die Zurufe, sich zu stellen und von
ihren Feindseligkeiten abzulassen, ablehnend und
stießen, ihre Speere oder Wurfmesser über dem
Kopfe schwingend, Kriegsrufe aus. Ebenso wurde
die Truppe beim Bau des Lagers stets von den
Reitern beobachtet.
Als durch V Verp fleg Sspatrouillen griffene
Weiber aussagten, daß die Männer aus— kriegs-
lustig seien, beschloß Oberleutnant Wanka, am
folgenden Tag energisch gegen die Leute vorzu-
gehen, um ihren Widerstand und Trotz zu brechen.
Die Nacht zum 18. August verlief ohne
Störung.
Die am folgenden Tage (19. August) nach
Westen und Südwesten vorgetriebenen Patrouillen
hatten Erfolge erzielt. Der einen Patrouille ge-
lang es schon in den Vormittagsstunden, sich an
ein Buschversteck heranzuschleichen. Die über-
raschten Eingeborenen leisteten tatkräftigen Wider-
stand, wurden jedoch überwältigt. Die andere
Patrouille konnte in einem Buschlager 8 Weiber
und Kinder greifen; auf ihrem Rückwege wurde