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Der Konsul warnte dringend davor, Chinesen
in den Kupferbergwerken Katangas einzuführen,
weil eine solche Maßnahme die Stimmung in
Südafrika gegen die belgische Kolonie sehr er-
regen und beeinflussen werde.
Diese zuversichtliche Ansicht hinsichtlich der von
Südafrika ans für Katanga drohenden Gefahren
erfuhr einen Rückschlag infolge einer Rede, die
der General Smuts bei Gelegenheit eines Ban-
ketts zu Ehren englischer Parlamentarier am
13. Oktober 1913 in Pretoria zu halten für gut
befunden hatte. Smuts hatte sich dahin geänßert,
that the day was not far distant when nearly
all, if not all, African territories South of the
Equator would form part of the Union of
South Africa-, und der anwesende Unterstaats-
sekretär für die britischen Kolonien, Lord Emmott,
hatte in einer Erwiderung auf diese Rede »the
soundness of his vues“ unterstrichen.
Diese Vorgänge gaben dem Minister Da-
vignon Veranlassung, durch den Gesandten Grafen
Lalaing bei Sir Edward Grey das Erstaunen der
belgischen Regierung über diese Außerungen zum
Ausdruck bringen zu lassen. Wie Davignon dem
Kolonialminister am 9. Jannar 1914 mitteilte,
habe Grey geantwortet, daß auch schon der Gon-
verneur von Portugiesisch-Ostafrika bei dem General-
gonverneur der Union dieserhalb Schritte getan
habe, daß indessen die Zeitungsberichte über die
Reden ungenau seien, sie hätten sich nur auf
„certain British territories not at present in-
cluded within its arca of administration
die beiden Rhodesia — bezogen.
Der Generalkonsul Forthomme berichtete am
11. November 1913 ausführlich über diese Vor-
gänge nach Brüssel. General Botha habe sich
in Nylstrom bei einer Rede ähnlich ausgesprochen,
aber nur den Anschluß beider Rhodesia an die
Union verlangt mit Rücksicht auf die bevorstehende
Revision der Charte der British South Africa Co.
von 1889. Die Burenpartei habe den Anschluß
verlangt. Die Compagnie aber habe, unterstützt
von der imperialistischen Gruppe des Lord Sel-
borne in London, das Bestreben, diesen so lange
als möglich zu verhindern, um den englischen
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*—.
Elementen in Rhodesia das lbergewicht gegen die
Buren zu verschaffen. Ihr neuer Präsident, Sir
Starr Jameson, unterstütze diese Politik. Auch
die Partei der Progressisten in Südafrika sei da-
für, weil sie glaube, daß allein Rhodesia die Zu-
kunft der Engländer in Südafrika retten könne.
Man meine vielfach, daß Smuts mit seiner
Rede es vielmehr auf Deutschland abgezielt habe,
„und zwar im Hinblick auf das deutsch-englische
Abkommen wegen der portugiesischen Kolonien
und dem deutschen Vorschuß von 3 Millionen Pfund
an die Lobitobahn-Gesellschaft, das die Südafri-
kaner beunruhige und auch ihre Aufmerksamkeit
wieder auf den Kongo lenke. „Wir haben ein
Interesse daran, daß der Anschluß von Rhodesfia
nicht zu schnell erfolgt, und können uns glücklich
schätzen, daß die Pourparlers von 1909 nicht
zum Ziel geführt haben. Solange Rhodesia
noch englischer Besitz ist, können wir auf Unter-
stützung in London rechnen und haben daher Zeit,
unseren Besitz zu konsolidieren. Wenn dann
schließlich Rhodesia übernommen wird, wird es
eine Stütze gegen die deutschen Pläne von Angola
aus sein, die nicht zögern werden, eine Verbindung
mit Ostafrika anzustreben. Unsere Bevölkerungs-
politik wird das beste Verteidigungsmittel für uns
sein. Industrie, Eisenbahnen lassen sich kaufen,
%% une population il faut U’assimiler, ce qui com-
porte beaucoup de temps et surtout des en-
vahisseurs nombreux eux-memes. Or c’'est KA
Iélément qdue Allemagne par exemple ne
Dossède pas encore en Afrique.=
Der Konsul machte dann darauf aufmerksam,
daß seit einem Jahr das Bestreben in Belgien,
Katanga zu bevölkern, sich abzuschwächen scheine.
Das wäre ein schwerer Fehler trotz der bestehen-
den Finanzschwierigkeiten der Kolonie. Man
könne nicht daran denken, die Ausgaben zu ver-
mindern, man müsse den Belgiern in Katanga
helfen, selbst wenn die Staatslieferungen teurer
ausfallen sollten. Die Beamten übersähen, »qu'il
#m’est hélas, pas encore donné à la Belgique
d’exploiter son champ en paix, sans avoir à
se préoccuper de la pensée seerète de ses
voisins«.
Vermischtes.
Elektrisierung von Bahnbetrieben in Sudafrika.
Nach, Mitteilung des »South African Mining
Journale beschäftigt sich die Eisenbahnverwaltung
von Südafrika mit der Frage der Elektri-
lierung des Betriebes gewisser Eisenbahn-
strecken; die Frage wurde in den Jahren 1913
und 1914 in der Offentlichkeit lebhaft erörtert,
war aber seit Kriegsausbruch in den Hintergrund
getreten. Während die Einführung des elektrischen
Betriebes auf den Fernbahnen des südafrikanischen