Full text: Die vaterländische und militärische Erziehung der Jugend

IV. Vaterländische Erziehung und Wehrübungen. 13 
auf die Erziehung zur Tat für den Dienst am Vaterlande 
gerichtet. Von militärischen Fachmännern, von ernsten Pa 
trioten und von Freunden der Jugend ist dem Wunsche Aus- 
druck verliehen worden, daß die militärische Jugend- 
vorbereitung sich als dauernde Einrichtung erhalten, daß 
die helle nationale Begeisterung der Jungmannschaft, der Sinn 
für kriegerisches Heldentum und stete militärische Bereitschaft 
nicht versickern mögen; es stecke darin ein hohes politisches 
Gut, eine Gewähr für Deutschlands Zukunft. Generalfeld- 
marschall Freiherr VON DER GOLTZ schreibt: ‚Die Kraft eines 
jeden Volkes liegt in seiner Jugend‘, und an anderer Stelle: 
„Hart, zäh, ausdauernd, klug und umsichtig soll die künftige 
junge Generation in Deutschland heranwachsen.“ Der Aus- 
schuß zur Förderung der militärischen Jugendvorbe- 
reitung, dem führende Männer aus dem Heere, der Ver- 
waltung, der Wissenschaft und Hochfinanz angehören, hat 
seinen Standpunkt für die Zukunft bereits bezeichnet, indem er 
den Ausführungen des Generals der Infanterie VON WAchHs, 
Generalkommissars für die Jugendvorbereitung in der Mark 
einschl. Berlin, vollinhaltlich zustimmte: Das wundervolle Ma- 
terial jugendlicher Vaterlandsliebe, begeisterter freudiger Hin- 
gabe und Opferwilligkeit, das sich in den prächtigen Jungen 
offenbare, die’der militärischen Jugendvorbereitung zugeführt 
würden, dürfe nicht aus Mangel an Mitteln wieder aus der 
Hand gelassen werden. Es sei die Aufgabe des Ausschusses, 
durch seine Arbeit die idealen Bestrebungen der militärischen 
Jugendvorbereitung zu fördern und weiter durchzuführen, um 
so mehr, als in weiten Kreisen unseres Volkes die Überzeugung 
Platz greife, daß es zur Verhütung ähnlicher Kriege wie des 
jetzigen der Sammlung aller Kräfte bedürfe. 
Die freiwillige Beteiligung der Jugend an der militärischen 
Jugendvorbereitung, die zurzeit die Unterschicht der Städte 
und die gesainte Landjugend noch nicht berührt hat, dürfte 
aber nach dem Kriege schwerlich größer sein als während des- 
selben, und die Hemmungen, die in den Lehr- und Arbeitsplänen 
der Fortbildungsschulen und der höheren Schulen liegen, stärker 
hervortreten. Überdies könnte nur eine obligatorische Beteili- 
gung der Jugend, wie sie SCHMIDT vorgeschlagen hat, den er- 
hofften militärisch-pädagogischen Nutzen in gründlicher Weise 
und dauernd sicherstellen. Da die Heeresvorschule in ihrer
	        
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