seinem greisenhaft zerfallenen Gehirn als in ständigen moralischen
Perversitäten zu finden.“ Ein Sentrumsblatt schrieb etwas später:
Die Reden Bismarcks seien „einfach verrücktes Seug, ausgebrütet
im Gehirn eines durch Größenwahn und Verfolgungswahn aus dem
Gleichgewicht gekommenen Mannes oder die niederträchtigste Bosheit
eines von unbezähmbarer Rachsucht beherrschten Egoisten, einer
Rachsucht, die auch schon nicht mehr zurechnungsfähig ist.“
Ein ranzose über Bismarck.
Ein politisches Genie, das für die anderen Nationen ver-
hängnisvoll war, hat die Deutschen aus dem Dunkel hervor-
gezogen und auf den Scheitelpunkt des Ruhms erhoben.
Deutschland verdankt diesem Manne alles, alles. Er hat
mehr für Deutschland getan als Cromwell für England,
Richelien für Frankreich, Deter für Rußland ... Wie würde
Frankreich einen Mann ehren, den uns die vorsehung schickte,
um uns nach Berlin zu führen, um uns unsere Fahnen,
unsere Drovinzen und unsern Ruhm wiederzuholen!
R. Koser, Sürst Bismarck. Sestrede 1892.
Bismarck zu Maximilian harden.
Darzin, Kufang September 1892.
Meine olitik ist heute noch dieselbe wie im Nrimkrieg
[Rußland gegenüber!; ich würde sagen: Laßt mich mit Euren
Geschichten zufrieden, sie gehn mich nichts an, und ich will
damit nichts zu tun haben. Ich bin stets dafür, sich nicht
einzumischen, dann laufen einem die andern nach. Sber bei
uns möchte man jetzt am liebsten überall die hand im Spiel
haben und nur ja nicht allein bleiben. Das erinnert mich
an ein hausmädchen, das meiner Frau den Dienst kündigte
mit der Motivierung: An allem kann ich mir gewöhnen,
nur an dem Einsamen nicht .. . Ich sehe für die Sukunft des
monarchischen Gedankens eine Gefahr darin, wenn ein herr-
scher, selbst in der besten Rbsicht, allzu häufig vor der Offent-
lichkeit sich ohne ministerielle Bekleidungsstücke zeigt. Und
weil mir diese Gefahr nahe scheint und ein Kampf mit Stroh-
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