125. Der schwarze Hund auf der Bockwaer Köppe. Z
(Mitgeteilt von Ernst Michael in Niederhaßlau.)
An der Straße von Bockwa nach Niederhaßlau, auf der soge-
nannten „Köppe“ oberhalb des neuen Bockwaer Friedhofes, soll sich
öfters um Mitternacht ein schwarzer gespenstischer Hund sehen lassen,
der entweder neben den ihm Begegnenden ein Stückchen hinläuft und
dann plötzlich verschwindet, oder auch sich diesen eine Weile in den
Weg stellt und sie im Weitergehen hindert. Den oder jenen soll er
zuweilen auch genötigt haben den Straßendamm hinabzuspringen,
wohin er darauf selbst gefolgt ist, um in den nahen Muldengebüschen,
von woher er zumeist gekommen war, sich zu verlaufen. — Von den
letzteren ist bekannt, daß sich darin etliche Personen erhängt, ebenso,
daß in dem daneben rauschenden Muldenwehre mehrere Lebensüber-
drüssige ihren Tod gesucht und gefunden haben.
126. Der Walkpudel.
(Mündlich.)
Auf dem Walksteige zwischen Dippoldiswalde und Ulberndorf
läßt sich zuweilen ein schwarzer Pudel mit feurigen Augen sehen, den
die Umwohnenden Walk= oder auch Waldpudel nennen.
127. Der Hüttenmops.
(Mündlich.)
An dem Huthause bei Ober-Karsdorf oder beim Stollen an der
Naundorfer Brücke sind schon viele von einem gespenstischen Hunde,
welcher der Hüttenmops heißt, erschreckt worden. Der Hüttenmops
erscheint auch in Olbernhau, Oberneuschönberg, Rothenthal, Grünthal
und Umgegend. Er heißt dort meist „Hüttenmatz oder Hüttenmutz“,
und die ihn gesehen haben, beschreiben ihn als einen großen, schwarzen
Pudel mit feurigen Augen, der des Nachts umherstreicht, ja zuweilen
sogar auf Bäumen angetroffen wird. Gesagt wird weiter, daß der
Hüttenmops ein böser Geist sei. Einst ist er einem ruhig dahin-
schreitenden Fleischer auf den Rücken gesprungen, und trotz allen
Schüttelns, Betens und Fluchens konnte ihn der Mann nicht wieder
herunterbringen, bis er vor seiner Thür angelangt war, wo das Ge-
spenst mit einem höhnischen Schrei verschwand. Der Fleischer aber
starb nach drei Tagen.
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